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Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Mojmiriden (auch Moimiriden; lateinisch: Moimarii, slowakisch und tschechisch: Mojmírovci) waren eine mährische Herrscherdynastie, welche im 9. Jahrhundert und zu Beginn des 10. Jahrhunderts das frühmittelalterliche Mährerreich regierte. Die Bezeichnung der Mojmiriden-Dynastie leitet sich einerseits von ihrem ersten historisch bekannten Herrscher Mojmir I. ab, andererseits ist sie auch historisch in einem Beschwerdebrief der bayerischen Bischöfe vom Juli des Jahres 900 belegt.[1]
Ob Mojmir I. als der Gründer der Dynastie zu gelten hat, ist mittlerweile umstritten. Über die Entwicklung der Dynastie nach 906 gibt es nur Vermutungen. Die Mojmiriden herrschten vor allem auf den heutigen Gebieten Mähren, Slowakei, Niederösterreich und Nordungarn, sowie vorübergehend in den benachbarten Gebieten.
Stammtafel der historisch belegten und laut späterer Tradition überlieferten Mojmiriden.
Mojmir (I.) Fürst von Mähren unbelegt | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mojmir I. Fürst von Mähren (um 830–846) | Boso-Hos unbelegt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Rastislav Fürst von Mähren (846–870) | Bogislav unbelegt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Slavomir Fürst von Mähren (871) | Svatopluk I. Fürst von Mähren (870–894) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Predslav Fürst von Mähren unsicher | Mojmir II. Fürst von Mähren (894–902/7) | Svatopluk II. Mitregent von Mähren (894–899) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Johannes Aventinus gibt in seiner Bayerischen Chronik an, dass im Jahr 805 der mährische Fürst Vratislav auf der Grundlage römischer Ruinen die Burg Bratislava erneuern ließ und nach sich selbst zu Wratisslaburgium (Vratislava) umbenannt hat. Ob Vratislav in Verbindung mit den späteren Mojmiriden gestanden hat, ist unklar.
Ebenfalls umstritten ist die historische Existenz des angeblichen dritten Sohnes von Svatopluk I., Predslav (latein Predezlauz), der ebenfalls im heutigen Bratislava geherrscht und dieses ebenfalls nach sich benannt haben soll (Brezalauspurc, Preslavvaspurch, PRESLAVVA CIV[ITAS]).
In Herrschaftslegitimation und -weitergabe zeigen sich einige – soweit heute noch erfassbar – besondere Elemente. So scheint der Herrschaftsanspruch innerhalb der gesamten Dynastie gelegen zu haben und nicht von Vater zu Sohn weitergegeben worden zu sein. Darin zeigen sich Elemente des in Osteuropa verbreiteten Senioratsprinzips, das in den meisten Territorien aber erst im 10. und 11. Jahrhundert ausformuliert wurde. Auch scheinen der herrschaftliche Schatz und Wahlhandlungen eine Rolle für die Legitimation gespielt zu haben.[2]
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