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lettischer Cellist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mischa Maisky (russisch Ми́ша Ма́йский, hebräisch מישה מייסקי; * 10. Januar 1948 in Riga, Sowjetunion, heute Lettland) ist ein klassischer Cellist und gilt als einer der bedeutendsten Cellisten der Gegenwart. Er lebt heute in Waterloo bei Brüssel.[1][2]
Mischa Maisky stammt aus einer musikalischen jüdischen Familie ukrainischer Herkunft und wurde als jüngstes von drei Kindern geboren.[3] Sein Bruder Waleri (1942–1981[4]), spielte zunächst Violine und wurde später Organist und Musikwissenschaftler, seine Schwester Lena (Lina) verheiratete Jacobson (1938–2014) war Pianistin.[5] Mischa Maiskys Vater starb im Jahr 1966 an Lungenkrebs.[6]
Maisky begann im Alter von acht Jahren mit dem Cellospiel, zunächst wurde er an der Städtischen Musikschule und später am Konservatorium Riga unterrichtet. 1962 wechselte der 14-Jährige an eine dem Leningrader Konservatorium angeschlossene Musikschule.[7] Ein Jahr später begann er sein Studium am Moskauer Konservatorium in der Meisterklasse von Mstislaw Rostropowitsch, der sein Mentor wurde und ihn nach dem Tod seines Vaters auch finanziell unterstützte.[6] Mit einem Stipendium der America-Israel Cultural Foundation war Maisky 1974 Meisterschüler von Gregor Piatigorsky an der University of Southern California.[1][8] Er ist der einzige Cellist, der von Rostropowitsch und von Piatigorsky unterrichtet wurde.[9] Er ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe.
Sein Debüt hatte Maisky 1965 mit den Leningrader Philharmonikern.[3] Parallel zu seinem Studium in Moskau begann er seine Konzerttätigkeit in der Sowjetunion.[9] Nachdem Maiskys Schwester 1969 nach Israel ausgewandert war und er versucht hatte, auf dem Schwarzmarkt einen Kassettenrekorder zu erwerben, wurde Maisky verhaftet und 1970 zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt.[3][10][8][11] Ein befreundeter Arzt überwies ihn 1972 in eine Nervenheilanstalt,[1] da dies für ihn die einzige Möglichkeit war, nach seiner Haft der Armee zu entkommen.[12]
Mit Unterstützung eines US-amerikanischen Gönners emigrierte Maisky im Winter 1972 nach Israel und verlegte später seinen Wohnsitz nach Brüssel. 1973 hatte er sein Debüt in der Carnegie Hall mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter der Leitung von William Steinberg und entfaltete anschließend seine internationale Karriere.[9][13] 1976 spielte er erstmals in London mit dem Royal Philharmonic Orchestra,[9] 1992 trat er zum ersten Mal bei den Londoner Proms auf.
Er konzertiert weltweit in bedeutenden Konzertsälen sowie bei internationalen Festivals (darunter die Salzburger Festspiele) unter der Leitung von Dirigenten wie zum Beispiel Leonard Bernstein, Daniel Barenboim, Vladimir Ashkenazy, Gustavo Dudamel, Charles Dutoit, Valery Gergiev, Carlo Maria Giulini, Mariss Jansons, James Levine, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Giuseppe Sinopoli oder Juri Temirkanow.[14]
Neben seiner Konzerttätigkeit als Solist wirkt Maisky auch als Kammermusiker. Zu seinen bevorzugten Partnern zählen Martha Argerich, Radu Lupu, Ivry Gitlis, Boris Belkin, Daria Hovora (1947–2017) und Malcolm Frager.[8] Des Weiteren erfolgte eine Zusammenarbeit mit unter anderem Juri Bashmet, Joshua Bell, Nelson Freire, Janine Jansen, Evgeny Kissin, Gidon Kremer, Lang Lang, Itzhak Perlman, Peter Serkin, Julian Rachlin, Vadim Repin und Maxim Vengerov.[14] Maisky bildet außerdem mit seiner Tochter, der Pianistin Lily Maisky, und seinem Sohn, dem Geiger Sascha Maisky, das Maisky-Trio, welches in zahlreichen Konzertsälen Europas kammermusikalisch und auch in Orchesterwerken auftritt, so beispielsweise mit Beethovens Tripelkonzert (2017 in Graz) oder mit dem Doppelkonzert für Violine und Cello von Johannes Brahms (2013 in Köln).
Maiskys Repertoire umfasst die Cello-Literatur bis hin zu Werken von Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er wird als „Romantiker“ unter den Cellisten[15] bezeichnet und ist bekannt für die emotionale Intensität seiner Interpretation.[16]
Zudem unterrichtet Maisky in Meisterkursen und wirkt als Juror bei internationalen Musikwettbewerben, so zum Beispiel beim Tschaikowski-Wettbewerb oder beim Concours Reine Elisabeth.[17][18]
1982 begann die Zusammenarbeit mit der Deutschen Grammophon, wo zahlreiche Aufnahmen veröffentlicht wurden.
Seit 1973 spielt Maisky ausschließlich auf einem Cello von Domenico Montagnana aus dem Jahr 1720.[8]
Maisky heiratete 1983 die US-Amerikanerin Myaryanne Kay Lipmann.[19][20] In zweiter Ehe ist er seit 2007 mit Evelyn De Silva-Maisky verheiratet.[21] Er hat sechs Kinder: die Pianistin Lily Maisky (* 1987[10]), den Geiger Sascha Maisky (* 1989) aus erster Ehe sowie drei Söhne und eine Tochter aus seiner zweiten Ehe.[5]
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