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Historikerin und Leiterin des Moses Mendelssohn Zentrum Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Miriam Rürup (* 1973 in Karlsruhe) ist eine deutsche Historikerin, Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam und Professorin an der Universität Potsdam.
Miriam Rürup studierte Geschichte, Soziologie und Europäische Ethnologie an den Universitäten Göttingen, Tel Aviv und Berlin. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Stiftung Topographie des Terrors in Berlin, am Simon Dubnow Institut in Leipzig und am Franz Rosenzweig Center an der Hebräischen Universität Jerusalem. Im Jahr 2006 wurde sie am Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin mit einer Arbeit über jüdische Studentenverbindungen an deutschen Universitäten (1886–1937) promoviert.
Im Anschluss an ihre Promotion arbeitete Rürup am DFG-Graduiertenkolleg „Generationengeschichte“[1] und als wissenschaftliche Assistentin am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen. Von 2010 bis 2012 war sie Research Fellow am Deutschen Historischen Institut (DHI) in Washington, D.C. (USA). Im Juli 2012 übernahm sie die Leitung des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg (IGdJ).[2] Zudem lehrte sie am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg, die sie im September 2018 zur Professorin ernannte. Im Dezember 2020 wechselte Rürup als Professorin an die Universität Potsdam und übernahm als Nachfolgerin des Gründungsdirektors Julius H. Schoeps die Leitung des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien in Potsdam.[3]
Zu ihren Forschungsinteressen zählen die deutsch-jüdische Geschichte, Zeitgeschichte (insbesondere die Geschichte und Nachgeschichte des Nationalsozialismus) sowie Migrations- und Geschlechtergeschichte. In einem aktuellen Forschungsprojekt beschäftigt sie sich mit der Geschichte der Staatenlosigkeit.[4][5][6][7]
Miriam Rürup ist Mitherausgeberin der Fachzeitschriften WerkstattGeschichte (seit 2002),[8] Aschkenas (seit 2013) und des Leo Baeck Year Book (seit 2014) sowie der Online-Quellenedition Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte;[9] außerdem ist sie als Fachredakteurin für Jüdische Geschichte beim Internetforum H-Soz-Kult tätig[10] sowie Mitglied in den wissenschaftlichen Beiräten der Zeitschrift Chilufim und der Historischen Zeitschrift.[11]
Sie ist u. a. Mitglied im International Advisory Board Bergen-Belsen,[12] im Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert der Fritz Thyssen Stiftung,[13] in der Fachkommission für die Förderung und Fortentwicklung der Gedenkstättenarbeit in Niedersachsen der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten,[14] im Kuratorium des Instituts für Geschichte und Biographie der Fernuniversität Hagen und im Wissenschaftlichen Beirat des Minerva Instituts für deutsche Geschichte an der Tel Aviv University. Seit Januar 2020 ist sie Vorsitzende der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des Leo-Baeck-Instituts in Deutschland.[15]
Regelmäßig bringt sie sich auch in Diskussionen um erinnerungskulturelle Themen sowie zum Umgang mit jüdischem Kulturerbe ein, zuletzt vor allem zur Diskussion um den Wiederaufbau der durch die Nationalsozialisten zerstörten Bornplatzsynagoge in Hamburg[16][17] sowie zu einem vernachlässigten Kulturdenkmal, der Ruine des ersten eigens als liberaler Tempelbau konstruierten Gebäudes aus dem Jahr 1844 in der Poolstraße in der Hamburger Neustadt[18].
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