Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit Theodoricus miles de Merbach.[1]
Bei Schannat werden zwei Familien aus dem Eifelraum mit gleichem Namen geführt, eine auch als Merbach, Meierbach, die andere auch Mirbeek, Mirbich oder Mirwich. Die Urkundendatierung von 1290 von Diedrich von Merbach (Theodoricus miles de Merbach) sieht sein Herausgeber Georg Bärsch als Schreibfehler an. Er verweist auch darauf, das Diedrich nicht in der ursprünglichen Mirbacher Stammtafel aufgeführt wird. Die erste Linie stirbt im 16. Jahrhundert angeblich aus, die andere Linie setzt sich wie beschrieben fort und beginnt erst mit der Mitte des 14. Jahrhunderts aufzuscheinen.[2] Aber schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts werden in historischen Abhandlungen beide Linien als eine gesehen.[3]
Die Herren von Mirbach gehören zum rheinischen Uradel. Sie sind Mitglied der Rheinischen Ritterschaft und stellten dort den ersten Ritterhauptmann.
Eine Linie kam in der Mitte des 16. Jahrhunderts nach Kurland. Emmerich I. von Mirbach († 1597) erhielt das Gut Pussen bei Windau (heute Ventspils in Lettland) mit insgesamt 35.000 Hektar zunächst pfandweise und am 4. November 1579 als erblichen Besitz.
In Sorkwity (Sorquitten) im Ermland-Masuren entstand 1850 bis 1856 ein neugotisches Schloss.[4]
Graf Alfons von Geldern-Egmont (aus einer Bastardlinie des Hauses Egmond), dessen Mutter Gabriele eine geborene Freiin von Mirbach war, erhielt 1877 von König Ludwig II. von Bayern den Namen Mirbach-Geldern-Egmont. Er besaß das von seinem Vater, dem Grafen Alfons, 1877 gestiftete Fideikommiss Roggenburg in Schwaben. Prinzregent Luitpold ernannte ihn 1909 zum erblichen Reichsrat der Krone Bayerns.
Das Stammwappen zeigt in Schwarz ein silbernes achtendiges Hirschgeweih mit Grind. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken zwei jeweils vierendige silberne Hirschstangen.
Historische Wappenbilder
Wappen der Barone von Mirbach im baltischen Wappenbuch (1882)
Stammwappen derer von Mirbach (1887) - „GLÄUBIG UND BEHARRLICH“
Burg Mirbach: Als Stammburg angesehene abgegangene Burg in Mirbach, vermutlich nur ein befestigtes Rittergut oder Festes Haus, 1903 auf Ruinenresten Nachbau als Kunstruine. Ende des 20. Jahrhunderts fast wieder völlig zerfallen.[6]
Burg Neublankenheim: Mitte des 15. Jahrhunderts in Besitz genommen, 1521 als zerstört beschrieben, 1770 verkauft
Leonard Korth: Das Gräflich Mirbach’sche Archiv zu Harff. Urkunden und Akten zur Geschichte rheinischer und niederländischer Gebiete. Erster Band. 1194-1430. In: AHVN In: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein. Heft 55 (1892). S. 1–349.
Leonard Korth: Das Gräflich Mirbach’sche Archiv zu Harff. Urkunden und Akten zur Geschichte rheinischer und niederländischer Gebiete. Zweiter Band. 1431-1599. In: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein. Heft 57 (1894). S. 1–481.
Otto Hupp: Münchener Kalender 1911. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1911.
Ernst Freiherr v. Mirbach: Geschichte des Geschlechtes Mirbach.Julius Sittenfeld, Potsdam / Berlin 1903–1925; 3 Teile. v. Mirbach, in DNB
Johann Friedrich Schannat, Georg Baersch (Hrsg. und neu editiert und ergänzt): Eiflia Illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel, Des zweiten Bandes zweite Abtheilung, Band 2 (auch: Vierter Theil. Von den ritterlichen Geschlechtern in der Eifel, 2. Abteilung M-Z), Trier 1844, darin: Mirbach oder Meierbach S. 5 und 144. Mirbach, S. 80–95
Georg Baersch (Hrsg. und neu ediert und ergänzt), Johann Friedrich Schannat: Eiflia Illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel.Des zweiten Bandes zweite Abtheilung, Band 2. darin: 144. Mirbach, Trier 1844, S. 5 und S. 80–82.
Albrecht v. Cossel, Hubertus Dittmar, Roland Siegert, Anja-Alexandra Jackowski:Die Kommendatoren der Rheinischen Genossenschaft des Ritterlichen Ordens Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem 1852–2017. Hrsg.: Rheinische Genossenschaft des Johanniterordens. Wolfgang v. Meibom. Nr.1934–1947.. Druckerei Kleinschmidt, Leverkusen 2017, S.56f.