Mineralien-Museum Essen-Kupferdreh
Museum in Essen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Mineralien-Museum Essen-Kupferdreh entstand 1984 als Kooperationsprojekt zwischen der Bürgerschaft Kupferdreh e. V. und dem damaligen Ruhrlandmuseum, heute Ruhr Museum, im Essener Stadtteil Kupferdreh.
Im Frühjahr 1982 bot der Kupferdreher Bürger Oswald Hänisch der evangelischen Gemeinde seine umfangreiche private Mineraliensammlung zur Übernahme an. Als Bedingung stellte er allerdings, dass diese Sammlung öffentlich ausgestellt und Schulen, Universitäten zugänglich gemacht wird. Das Presbyterium konnte das nicht verwirklichen und wandte sich an den örtlichen Heimat- und Bürgerverein, die Bürgerschaft Kupferdreh e.V. Der Vorstand der Bürgerschaft verhandelte mit Hilfe verschiedener Ratsherren und dem Oberstadtdirektor der Stadt Essen mit der Leitung des damaligen Ruhrlandmuseums. Hieraus entstand ein in Deutschland wohl einzigartiges Kooperationsprojekt. Die Bürgerschaft stellte hierfür die inzwischen per Notarvertrag übernommene Sammlung zur Verfügung und das Ruhrlandmuseum verband die Ausstellung mit seiner mineralogischen und geologischen Sammlung. Am 29. Juli 1984 fand die feierliche Einweihung statt. Die Bürgerschaft führt außerdem bis heute einen Arbeitskreis, in dem sich die Vorstandsmitglieder ehrenamtlich um das Gebäude des Mineralien-Museums kümmern. Leitung und Unterhalt obliegen dem heutigen Ruhr Museum. Ulrike Stottrop (bis zum 31. Juli 2019 stellvertretende Direktorin der Stiftung Ruhr Museum und Leiterin der Naturwissenschaftlichen Sammlungen) leitete bis zum 31. Juli 2019 das Mineralien-Museum. Seit dem 1. August 2019 führt Dr. Achim G. Reisdorf (Kurator Naturwissenschaftliche Sammlungen der Stiftung Ruhr Museum) diese Funktion aus.
Den Kern der Ausstellung bildete ursprünglich die Sammlung von Oswald Hänisch. Das Ruhrlandmuseum führte ergänzend dazu weitere Mineralienausstellungen durch. Zwischen 1986 und 2007 wurden zudem ständig wechselnde Sonderausstellungen zu den verschiedensten Themen eingerichtet, wie „Magische Kraft edler Steine“, „Im Reich der Dunkelheit“ oder „Lahnmarmor“. Eine der jüngsten Sonderausstellungen war „Der Klang der Steine“.
Als 2007 fest stand, dass das Ruhrlandmuseum abgerissen und als Ruhr Museum in der alten Kohlenwäsche der Zeche Zollverein neu entstehen sollte, wurde das Mineralien-Museum in Kupferdreh umfangreich renoviert und große Teile der geologischen und archäologischen Sammlung des Ruhr Museums dort ausgestellt. Außerdem wurde die Ausstellung „Klang der Steine“ zum festen Bestandteil. Das Klangspektrum dieses Ausstellungsbereichs wird seit 2019 für Musikproduktionen genutzt. Zum Museum gehört auch eine kleine Präparationswerkstatt, in der Kurse durchgeführt werden und Treffpunkt für die FossilienFreundeEssen ist. Am Mineralien-Museum selbst finden darüber hinaus zahlreiche museumspädagogische Veranstaltungen wie beispielsweise Führungen und Kindergeburtstage statt (z. B. „Kristalle, Kohle und Kometen“, „Fossilienjagd am Baldeneysee“, „Dino-Party“, „Fossilien fälschen“, „Steinreich“), die über das Ruhr Museum gebucht werden können. Der Eintritt in das Mineralien-Museum ist frei.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten und einer Neuausrichtung der Dauerausstellung wurde das Mineralien-Museum am 9. September 2018 neu eröffnet. Mit der Neuausrichtung der Dauerausstellung zeigt das Museum eine bislang selten gezeigte Zusammenführung von Mineralogie, Geologie, Paläontologie und Biologie. Sie widmet sich den Forschungsbereichen der Biomineralisation und der Bioanorganischen Chemie. Insgesamt sieben Ausstellungsräume auf drei Etagen umfasst die Neupräsentation. Mit den Themen „Stoff der Sterne – Staub der Galaxien“, „Die Kristallkammer“, „Was vom Leben übrig bleibt“, „Die kristalline Welt in uns“, „Mineralien in Flora und Fauna“, „Rohstoffe – Motor der Zivilisation“ und der „Klang der Steine“ stehen mineralogische Themen im Vordergrund. Bemerkenswert ist ferner, dass selbst in den Sanitärräumen Wissen vermittelt wird; Vitrinen und Texttafeln informieren hier über Koprolithen.
Die ehemalige Hinsbeckschule wurde 1856 erbaut. Es war das erste feste Schulgebäude in Hinsbeck. Das Gebäude wurde später zweimal erweitert.
Nach der großen Schulreform 1969 stand das Gebäude zunächst leer und wurde später von einer Bildungseinrichtung für behinderte Kinder genutzt. Ende der 1970er-Jahre sollte es abgerissen werden, wurde dann aber unter Denkmalschutz gestellt. 1980 ergriff die „Bürgerschaft Kupferdreh“ die Initiative und mietete dort Räume für den Verein. Es war geplant, dort eine Heimstätte für alle Kupferdreher Vereine zu schaffen. Das war nicht realisierbar. So bot sich das Gebäude schließlich als Sitz des Mineralien-Museums an. Hierfür leisteten Ehrenamtliche viele hundert Stunden Arbeit zur Renovierung des alten Gebäudes. Neben dem Museum sind im Haus auch das Heimatarchiv und die Geschäftsräume der Bürgerschaft Kupferdreh untergebracht.
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