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U-Bahn-System der Hauptstadt der Dominikanischen Republik Santo Domingo Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Metro Santo Domingo ist das U-Bahn-System der Hauptstadt der Dominikanischen Republik Santo Domingo. Diese ist Teil des nationalen Raumordnungsplans, um die Verkehrssituation in Santo Domingo, wie auch für den Rest des Landes zu verbessern. Die Einweihung der ersten Linie und Inbetriebnahme der Metro im regulären Betrieb erfolgte am 29. Januar 2009. Das Netz umfasst aktuell (Stand August 2023) zwei Linien mit 34 Haltestellen über 31 Kilometer Streckenlänge, eine Verlängerung der Linie 2 ist im Bau. Betrieben wird die Metro von der OPRET.
Metro Santo Domingo | |
---|---|
Station mit ausfahrendem Zug | |
Basisdaten | |
Ortslage | Santo Domingo, Dominikanische Republik |
Betreiber | Oficina para el Reordenamiento del Transporte (OPRET) |
Eröffnung | 29. Januar 2009 |
Netz | |
Linien | 2 |
Streckenlänge | 31,0 km |
Stationen | 34 |
Tunnelstationen | 27 |
Fahrgastzahl | 104,0 Mio. im Jahr (2022/2023)[1] |
Technik | |
Fahrzeugtypen | Alstom-Metropolis-9000 |
Spurweite | 1435 mm |
Stromsystem | 1200/1500 V = (Oberleitung) |
Präsident Leonel Fernández legte im Jahr 2005 den Grundstein für den Bau der ersten U-Bahn-Linie der Dominikanischen Republik und nach dem Tren Urbano in San Juan der zweiten in der Karibik. Die Metro ergänzt die bereits existierenden Nahverkehrssysteme, insbesondere das Bussystem OMSA (Oficina Metropolitana de Servicios de Autobuses) der Großstadt. Mit dem ersten Teilabschnitt sollte eine deutliche Verkehrsentlastung der staugeplagten Straßen auf den Avenidas "Hermanas Mirabal" und "Máximo Gómez" erreicht werden.
Die beiden aktuellen Strecken sind Durchmesserlinien, die das Stadtgebiet in Nord-Süd-Richtung (Linie 1) sowie West-Ost-Richtung (Linie 2) erschließen.
Eröffnungsdatum | Linie | Streckenabschnitt | Streckenlänge | Neue Bahnhöfe |
---|---|---|---|---|
29. Januar 2009 | Linie 1 | Mamá Tingó – Centro de los Héroes | 14,5 km | 16 |
1. April 2013 | Linie 2 | María Montez – Eduardo Brito | 12,9 km | 13 |
8. August 2018 | Linie 2 | Eduardo Brito – Concepción Bona | 3,6 km | 4 |
im Bau, vorauss. Anfang 2024 |
Linie 2 | María Montez – Los Alcarizzos | 7,3 km | 5 |
Die blaue Linie 1 besteht aus 16 Stationen (5 aufgeständert, 1 ebenerdig und 10 im Tunnel) mit einer Gesamtlänge von 14,5 km. Sie beginnt im Norden in der Stadt Villa Mella an der Station Mamá Tingó direkt am Stadtrand von Santo Domingo, verläuft südwärts entlang der Avenida "Hermanas Mirabal", überquert den Rio Isabela, führt weiter entlang der Avenida "Máximo Gómez" nach Süden, wendet sich nach der Station Joaquín Balager nach Südwesten, folgt der Avenida "Dr. Bernardo Correa y Cidrón" und endet nach einem Knick Richtung Süden in La Feria an der Station Centro de los Héroes. Am 22. Dezember 2008 wurde die Strecke für die kostenlose Nutzung während der Weihnachtsferien frei gegeben und am 6. Januar dann geschlossen, um Restarbeiten zu erledigen, sodass der kommerzielle Betrieb am 29. Januar 2009 aufgenommen werden konnte. Das tägliche Fahrgastaufkommen wird auf 200.000 Personen geschätzt.
Am 23. September 2007 verkündete Präsident Leonel Fernandez, dass die Stationen nicht nach den anliegenden Straßen, sondern nach historischen Persönlichkeiten der Dominikanischen Republik benannt werden. Kurz vor den abschließenden Testfahrten wurden am 25. Februar 2008 von Diandino Peña, OPRET-Direktor, die offiziellen Bezeichnungen bekannt gegeben.[2]
aufgeständert:
ebenerdig:
im Tunnel:
Die Haltestelle Teatro Nacional (offiziell Casandra Damirón) hat ein großes Zwischengeschoss, in dem Stücke der dominikanischen Kultur und moderne Kunst ausgestellt werden. In der Station Centro De los Heroes gibt es im Zwischengeschoss den "Sala Memorial Héroes de Constanza, Maimón y Estero Hondo" zu Ehren Hunderter junger Menschen, die am 14. Juni 1959 versuchten, die Diktatur des Rafael Leónidas Trujillo Molina zu stürzen.
Die rote Linie 2 verläuft von West nach Ost unter der Avenida "John F. Kennedy". Sie beginnt an der Haltestelle María Montez im Stadtteil Villa Marina und führt nach Concepción Bona in Santo Domingo Este. Die nötigen Bodenuntersuchungen begannen nach dem ersten Testlauf der Linie 1 im Februar 2008. Die überwiegend unterirdisch verlaufende Strecke ist aktuell 16,5 Kilometer lang. Auf einem ersten Abschnitt mit einer Länge von 12,9 Kilometern mit insgesamt 14 Stationen wurde am 1. April 2013 der Betrieb aufgenommen, eine Verlängerung um vier Stationen östlich des Río Ozama wurde am 8. August 2018 in Betrieb genommen. Dabei wird der Fluss oberirdisch auf einer zweihüftigen Schrägseilbrücke überquert.
Der Raumordnungsplan legt fest, dass weitere Strecken gebaut werden. Aktuell sind folgende Linien geplant:
Die ursprünglich ebenfalls geplanten Linie 5 von Nord nach Süd unter der Avenida "San Vicente de Paul" von der Las Americas Autobahnkreuzung zur Carretera Mella und die Linie 6 von der Linie 2 an der Avenida "San Martin" abzweigend und in der Zona Colonial endend, sind zwischenzeitlich ersatzlos gestrichen worden.
Die Dominikanische Republik hat ein stabiles Wirtschaftswachstum, ihr fehlen jedoch viele grundsätzliche Versorgungsmöglichkeiten.[3] Zu nennen sind zum einen die fehlenden Bodenschätze und die unzureichende Infrastruktur, zum anderen die mangelhafte Versorgungslage für Strom, Trinkwasser, Abwasser, Gesundheit und öffentliches Bildungswesen. Hinzu kommt noch eine hohe Landflucht.[4] In der dominikanischen Presse wird verschwiegen, dass viele (geschätzt werden mehrere hundert) haitianische Arbeiter während der Bauarbeiten der Metro verletzt wurden oder ums Leben kamen.
Die Opposition argumentiert, dass die finanziellen Mittel für den Bau der U-Bahn von den Budgets des Bildungsministeriums, der öffentlichen Gesundheitsversorgung etc. genommen wurden und diese Einrichtungen während des Baus der Metro nur unzureichend betrieben werden können.[5]
Der französische Konzern Alstom lieferte zu Beginn insgesamt 19 Alstom-Metropolis-9000-Dreiergespanne (insgesamt 57 Wagen) aus seinen Werken in Belgien, Frankreich und Spanien. Der Gesamtauftragswert beträgt 92,5 Millionen Euro.[6]
Der erste Zug wurde am 19. Dezember 2007 aus Barcelona verschifft und erreichte am 3. Januar 2008 die Dominikanische Republik. Die auf Normalspurweite fahrenden Züge sind mit Klimaanlagen, Überwachungskameras und Fahrgastinformationssystemen ausgestattet. Pro Zuggarnitur können 617 Passagiere befördert werden.[7] Anfänglich werden Zuggarnituren mit drei Waggons zusammengestellt. Für einen späteren Ausbau können die Züge auf bis zu 6 Waggons erweitert werden. Von Beginn an werden an allen Haltestellen die Bahnsteige mit einer ausreichenden Gesamtlänge gebaut, um Züge mit sechs Waggons abfertigen zu können. Von den 19 Zügen werden 17 stets in Betrieb sein und zwei Züge als Reserve vorgehalten.[8]
2018/19 lieferte Alstom erneut 6 Züge, für die Streckenerweiterung der Linie 2B.[9]
Die Stromversorgung erfolgt, ungewöhnlich für U-Bahn-Systeme, über Oberleitungen.
Am Morgen des 27. Oktober 2014 zündete ein Mann aus unbekannten Gründen einen Rucksack mit brennbaren Materialien in einem Metro-Fahrzeug auf der Linie 2 an, wodurch 19 Personen verletzt wurden, darunter zwei Personen mit schweren Verbrennungen.[10]
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