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Memoir of a Snail (engl. für „Erinnerungen einer Schnecke“) ist ein Stop-Motion-Animationsfilm von Adam Elliot. Das Filmdrama mit Eric Bana, Sarah Snook, Kodi Smit-McPhee, Dominique Pinon, Jacki Weaver und Nick Cave als Sprecher ist eine australische Produktion und feierte im Juni 2024 beim Festival d’Animation Annecy seine Premiere, wo er als bester Langfilm ausgezeichnet wurde. Im Oktober 2024 soll Memoir of a Snail in die australischen und US-amerikanischen Kinos kommen.
Film | |
Titel | Memoir of a Snail |
---|---|
Produktionsland | Australien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Länge | 94 Minuten |
Stab | |
Regie | Adam Elliot |
Drehbuch | Adam Elliot |
Produktion | Adam Elliot, Liz Kearney |
Musik | Elena Kats-Chernin |
Kamera | Gerald Thompson |
Schnitt | Bill Murphy |
Synchronisation | |
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In den 1970er Jahren in Australien. Grace Pudel ist eine einsame Außenseiterin und liebt Bücher. Besonders gerne liest sie Liebesromane. Außerdem mag sie Meerschweinchen und hat eine besondere Vorliebe für Schnecken. Sie und ihr Zwillingsbruder Gilbert leben bei ihrem querschnittsgelähmten Vater Percy. Der abgehalfterte Künstler ist nach dem Tod der Mutter dem Alkoholismus verfallen.
Als ihr Vater einem Schlafapnoe erliegt, passiert das, was die Geschwister immer am meisten gefürchtet haben. Niemand will die Zwillinge zusammen adoptieren. Daher werden Grace und Gilbert vom Jugendamt getrennt. Sie werden in unterschiedlichen Pflegefamilien in verschiedenen Staaten untergebracht, Grace in einem Vorort von Canberra bei dem kinderlosen Paar Ian und Narelle. Sie verliert sich mehr und mehr in ihrer immer größer werdenden Schneckensammlung. Gilbert hingegen, der von einer Familie religiöser Fanatiker adoptiert wurde, versinkt in Depressionen und Wut über seine Situation. Die beiden Kinder bleiben mittels Briefen miteinander in Kontakt und versprechen sich darin, so schnell wie möglich wieder zueinander zu finden.[1][2][3][4][5]
Regie führte der Oscar-Preisträger Adam Elliot, der auch das Drehbuch schrieb. Memoir of a Snail ist der zweite Langfilm des Australiers nach Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? von 2009.[6] Seinen Oscar erhielt Elliot 2004 für den animierten Kurzfilm Harvie Krumpet.[7]
Die im Jahr 2022 für ihre Rolle in der Fernsehserie Succession als beste Nebendarstellerin ausgezeichnete Schauspielerin Sarah Snook leiht im Original Grace Pudel ihre Stimme und Kodi Smit-McPhee ihrem Zwillingsbruder Gilbert. Dominique Pinon spricht ihren Vater Percy. Neben ihnen zählen Magda Szubanski, Jacki Weaver und Eric Bana zu den Sprechern.[3] Letzterer wirkte bereits in Mary & Max mit. Auch der Regisseur selbst fungierte als Sprecher und leiht in Memoir of a Snail Denise Floyd seine Stimme.
Mit Kameramann Gerald Thompson arbeitete Elliot bereits für Mary & Max zusammen.
Die Musik für den Film steuerte die usbekisch-australische Komponistin Elena Kats-Chernin bei. Die Aufnahme entstand gemeinsam mit dem Australian Chamber Orchestra. Das Soundtrack-Album mit insgesamt 42 Musikstücken wurde Mitte Oktober 2024 von ABC Classic als Download veröffentlicht.[8]
Die Premiere von Memoir of a Snail fand am 10. Juni 2024 beim Festival d’Animation Annecy statt, wo Elliot im Juni 2003 bereits Harvie Krumpet vorstellte.[1] Ende August, Anfang September 2024 erfolgten Vorstellungen beim Telluride Film Festival.[9] Im September 2024 wurde der Film beim San Sebastian International Film Festival, beim Nashville Film Festival, beim Fantastic Fest und beim Slash Filmfestival gezeigt.[10][11][12] Im Oktober 2024 wird der Film beim Sitges Film Festival, beim Hamptons International Film Festival, beim London Film Festival und beim Zurich Film Festival gezeigt.[13][14][15] Der Kinostart in Australien ist am 17. Oktober 2024 geplant.[16] Am 25. Oktober 2024 soll der Film in ausgewählte US-Kinos kommen.[17] Dort erhielt der Film von der MPAA ein R-Rating, was einer Freigabe ab 17 Jahren entspricht.[18] Ende Oktober, Anfang November 2024 wird der Film beim Savannah Film Festival gezeigt.[19] Den internationalen Vertrieb übernahm Charades.[20]
Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 95 Prozent positiv bei einer durchschnittlichen Bewertung mit 8,2 von 10 möglichen Punkten.[21] Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 80 von 100 möglichen Punkten.[22]
Wendy Ide schreibt in ihrer Kritik für screendaily.com, auch wenn sich die Geschichte auf dem Papier düster anhören mag, wie eine Tragikomödie, bei der die Betonung eindeutig auf der tragischen Seite der Dinge liegt, habe Adam Elliot als ein Meister des Galgenhumors einen Film erschaffen, der gleichermaßen urkomisch wie herzzerreißend sei, und das oft in derselben Szene.[4]
Julia Pogatetz schreibt in ihrer Kritik für uncut.at, der aufwendige Schaffensprozess habe sich in jedem Fall gelohnt. Adam Elliot habe eine homogene, dreidimensionale Welt voller schrulliger Charaktere erschaffen, die trotz ihrer beinahe kruden Gestaltung, Wärme und Sympathie ausstrahlen. Obwohl der Film thematisch sehr bedrückende Themen wie Depressionen, Einsamkeit, Homophobie und Tod erörtert, seien es die vielen humoristischen Momente, die Memoir of a Snail seine Einzigartigkeit geben und ebenso herzerwärmend wie herzzerreißend machten. Selbst wenn einem das Leben nicht so hart bestraft hat, wie Protagonistin Grace, falle es Zuschauern leicht, sich auf emotionaler Ebene in ihre Situation hineinzuversetzen. Ihre scheinbare Ohnmacht sich aus ihrem selbst geschaffenen Käfig befreien zu können, sei ein zutiefst menschliches Problem. Schlussendlich sei eine der Kernaussagen des Films, dass es nie zu spät ist, sich seinen Problemen zu stellen und neu anzufangen. So sei Memoir of a Snail ein Film zum Lachen, Weinen und Hoffen.[5]
Festival d’Animation Annecy 2024
London Film Festival 2024
San Sebastian International Film Festival 2024
São Paulo International Film Festival 2024
Sitges Film Festival 2024
Slash Filmfestival 2024
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