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deutscher Psychiater und Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Meinhard Adler (* 6. Oktober 1937 im Eichsfeld; † 7. Februar 2024[1]) war ein deutscher Neurowissenschaftler und Autor.
Adler studierte 1955 bis 1957 Russisch und Sport in Leipzig, 1957 bis 1964 Medizin, Psychologie und Anthropologie in Göttingen, Erlangen und Mainz. Er lehrte als Facharzt für Psychiatrie und Professor physiologische Psychologie in Berlin und heilpädagogische Psychiatrie in Köln. Seine Arbeitsschwerpunkte waren biologische Psychiatrie, Wissenschaftsmethodik und Kulturpsychiatrie.[2]
Adler verengte den Anwendungsbereich der Psychiatrie nicht auf rein „geistiges“ Erleben und seine therapeutische Beeinflussung, sondern betonte, jedes Verhalten, Denken und Fühlen sei an eine organische Schaltstelle im Hirn gebunden und könne psychochirurgisch beeinflusst werden.[3]
In „Vergangengeitsbewältigung in Deutschland“ ging Adler der psychischen und sozialen Verarbeitung des Nationalsozialismus nach 1945 und des DDR-Sozialismus nach 1989 nach. Die postfaschistische und postkommunistische „Verarbeitung“ habe sich keineswegs aus dem Bann dieser Totalideologien gelöst, sondern bleibe mit ihrer Angst vor der Wiederkehr und dem Hass aus der Aggression der Opfer an sie gefesselt.[4]
In Anlehnung an Charles Percy Snow ging Adler von zwei Kulturen aus: „eine naturwissenschaftliche, die den Ideologen nur mit Mühe ihre Hirngespinste über die Natur des Menschen ausreden kann, und eine geisteswissenschaftlich-philosophische“. Diese „nimmt empirische Resultate über den Menschen nur wahr, wenn sie in ihren ideologischen Kram passen. Bei ihr ‚steht nicht die Breite und Vielfalt des induktiven Wissens und seiner begründeten Methodik im Mittelpunkt, sondern ein Quasi-Extrakt der ‚Ansichten‘ hierüber und vor allem normative Entwürfe‘, wie der Mensch sein soll: eine philosophische Anthropologie.“ Auf den Erkenntnissen vom Menschen, wie er tatsächlich ist, sollte dagegen eine ‚naturwissenschaftliche Ethik‘ aufbauen.[5]
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