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polnische Historikerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Małgorzata Ruchniewicz (* 1970 in Bystrzyca Kłodzka) ist eine habilitierte polnische Zeithistorikerin, spezialisiert auf die Geschichte Polens im 20. Jahrhundert. Sie wurde für ihre wissenschaftlichen Publikationen, von denen einige auch auf Deutsch erschienen sind, mehrfach ausgezeichnet und ist seit 2016 assoziierte Professorin am Institut für Geschichte der Universität Wrocław.
Małgorzata Ruchniewicz begann 1989 ein Studium der Geschichte an der Universität Wrocław, das sie 1994 mit einer Arbeit über polnische Repatrianten aus Sibirien abschloss.[1] Sie war Assistentin am Historischen Institut dieser Universität und promovierte 1998 über die Repatriierung der in die Sowjetunion verschleppten Polen in den Jahren 1955 bis 1959.[2] Ihre Master- wie auch die Doktorarbeit wurden von Wojciech Wrzesiński betreut. Im Jahr 2000 wurde ihre publizierte Dissertation vom polnischen Nachrichtenmagazin Polityka als bestes historisches Buch in der Kategorie „Erstes Buch“ ausgezeichnet. Nach der Promotion war Ruchniewicz als Senior Lecturer an der historischen Fakultät der Universität Wrocław tätig. Seit 2016 ist sie dort assoziierte Professorin.[1][3] Sie ist Mitglied der Historischen Kommission für Schlesien.[4][5]
Ihre Forschung umfasst die Geschichte Polens im 20. Jahrhundert; insbesondere das Schicksal der Polen in den ehemaligen polnischen Ostgebieten und in der UdSSR, die Geschichte von Belarus im 20. Jahrhundert und die Geschichte Niederschlesiens sowie der Grafschaft Glatz.[6] Das Buch Geschichte des Glatzer Landes (2006) von Małgorzata Ruchniewicz und Arno Herzig in einer polnischen und einer deutschen Ausgabe gilt als das „erste gemeinschaftlich deutsch-polnisch erarbeitete Werk zur Geschichte dieser Region“.[7]
Die aus dem Polnischen übersetzte Monografie Das Ende der Bauernwelt. Die Sowjetisierung des westweißrussischen Dorfes 1944–1953 beruht auf ihrer Habilschrift.[8] Es ist eine Studie über die Kollektivierung belarussischer Dörfer und deren Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse der Bewohner.[9] Ruchniewicz zeichnet „die fundamentalen Umwälzungsprozesse nach, die nach dem Rückzug deutscher Truppen 1944 die sozioökonomischen Verhältnisse in den Dörfern der hinzugewonnenen Gebiete ein weiteres Mal innerhalb kürzester Zeit auf den Kopf stellten“. Neben der „sehr profunden“ polnischen ist auch die belarussische und die deutschsprachige Literatur in die Arbeit eingeflossen. Die „verdienstvolle Publikation“ mache „am Beispiel der Kollektivierung im sowjetischen Randgebiet auf eindringliche Weise deutlich, welche verhängnisvollen Dynamiken Handlungen erzeugen, die – auf dem Papier – planvoll anmuten, in der Praxis jedoch eine ganze Gesellschaft gewaltsam umgekrempelt haben“, so das Review in Sehepunkte.[10] Der Rezensent der Frankfurter Hefte kritisierte, dass die Lebenswelt, deren Ende die Autorin anhand zahlreicher Statistiken beschreibt, abstrakt bleibe. „Um solche Lebenswelten wirklich zu erfassen, genügen keine Zahlen und kein Inventarverzeichnis. Vielmehr bedarf es der individuellen Perspektive(n)“.[11]
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