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deutscher Schachmeister, Verlagsbuchhändler und Schriftsteller (1832–1899) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Max Lange (* 7. August 1832 in Magdeburg; † 8. Dezember 1899 in Leipzig) war ein deutscher Schachspieler, Verleger, Schriftsteller und Schachfunktionär.
Max Lange studierte (neben einer Reihe anderer Fächer) Rechtswissenschaft und Philosophie und promovierte in beiden Fächern. Ab 1864 war er Mitinhaber der Verlagsbuchhandlung Otto Spamer in Leipzig. Lange, der eine Tochter des bekannten Verlegers heiratete, wurde später nach dem Tode seines Schwiegervaters (1886) Alleininhaber der Verlagsbuchhandlung. Nach 1891 lebte er dann als Privatmann in Leipzig.
Neben der verlegerischen Tätigkeit war Lange ein produktiver Autor. So verfasste er populäre Lebensbilder über Abraham Lincoln (1866) und Kaiser Wilhelm I. („Wilhelm der Große“, 1888) und eine Reihe anderer Schriften, die zumeist schachliche Themen behandelten.
Er wurde im Spamerschen Erbbegräbnis in der IX. Abteilung des Neuen Johannisfriedhofs beerdigt.
Bereits als Schüler redigierte er 1849 die Magdeburger Schachzeitung, von der nur ein Jahrgang erschien. Eine andere von ihm gegründete Zeitschrift, Sonntags-Blatt für Schach-Freunde, erschien von Januar bis September 1861 in Leipzig. Sein Lehrbuch des Schachspiels erlebte 1856 und 1865 zwei Auflagen und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Er verfasste weitere Schachbücher, unter anderem die erste Biografie über den amerikanischen Meister Paul Morphy. Von diesem Werk erschienen zwischen 1859 und 1894 drei Auflagen und eine englische Übersetzung (1860).
Von 1858 an war Max Lange mehrere Jahre lang Herausgeber und Redakteur der Berliner (später Deutschen) Schachzeitung.
In den 1860er Jahren zählte er zu den stärksten deutschen Schachmeistern. 1862 gewann er in Düsseldorf das erste bedeutende deutsche Schachturnier. Auch aus den folgenden beiden Düsseldorfer Turnieren des Westdeutschen Schachbundes 1863 und 1864 ging er als Sieger hervor. 1868 siegte er im Turnier des Norddeutschen Schachbundes in Hamburg und beim Aachener Kongress des Westdeutschen Schachbundes nach Stichkampf mit Adolf Anderssen.
An Gründung und Aufbau dieser frühesten deutschen Schachverbände war Lange mitbeteiligt. Er zeigte wiederholt Interesse in organisatorischer Hinsicht (schon 1848 als Gymnasiast hatte Lange in Magdeburg einen Schachverein gegründet). Von 1894 bis zu seinem Tod war Lange schließlich Bundesverwalter des im Jahr 1877 gegründeten Deutschen Schachbundes (DSB). In seiner Amtszeit führten Streitigkeiten, darunter mit Siegbert Tarrasch, allerdings dazu, dass mehrere Vereine aus dem DSB austraten.
Auch die Eröffnungstheorie hat er bereichert. Im Zweispringerspiel im Nachzuge ist der verwickelte Max-Lange-Angriff nach ihm benannt und bis heute in allen thematischen Theoriebüchern zu finden. Er entsteht durch die Zugfolge 1. e2–e4 e7–e5 2. Sg1–f3 Sb8–c6 3. Lf1–c4 Sg8–f6 4. d2–d4 e5xd4 5. 0–0 Lf8–c5 6. e4–e5.
In die Schachgeschichte eingegangen ist eine glanzvolle Kombination, die einer tatsächlich gespielten Partie Langes zugeschrieben wurde. Der vermeintliche Partieverlauf kam aber nur „gelegentlich einer analytischen Untersuchung zwischen Anderssen (Weiss) und M. Lange (Schwarz) zu Breslau 1859“ als denkbares Abspiel vor, entsprang also einer Analyse Anderssens und Langes.[1]
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Analyse: Adolf Anderssen und Max Lange, Breslau 1859
Als Verfasser des „Handbuchs für Schachaufgaben“ betätigte sich Max Lange auch auf dem Gebiet der Schachkomposition. Als neue Idee entwickelte er namentlich das Hilfsmatt.
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