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deutscher Apotheker, Pharmakologe und Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Max Emanuel Ludwig Emil Biechele (* 11. September 1839 in Eichstätt; † 14. Oktober 1922 in Straubing)[1] war ein deutscher Apotheker. Er verfasste Werke zu Pharmazie und Chemie, darunter ein Handbuch der Arzneimittelprüfung, das weite Verbreitung fand.
Max Biechele besuchte das Eichstätter Humanistische Gymnasium. Er ging in Würzburg in der Adler-Apotheke in die Lehre, bestand 1861 die Gehilfenprüfung, blieb noch eineinhalb Jahre und arbeitete danach in der Nürnberger Mohren-Apotheke. An der Ludwig-Maximilians-Universität München studierte Biechele ab Sommer 1864 Pharmazie. Bei Ludwig Andreas Buchner hörte er zu Toxikologie und zur Pharmazeutischen Chemie und wurde zu praktischen Übungen im Labor angehalten. Max Biechele schloss das Studium nach dem Sommersemester 1865 mit Bestnote ab und wurde als Apotheker approbiert. Es folgte eine kurze Zeit in der Dom-Apotheke in Eichstätt, ab Herbst 1866 ein Studium der Chemie und 1868 die Promotion zum Dr.phil. Gutachter der Dissertation waren Eugen von Gorup-Besánez und Philipp Zöller.[2]
Max Biechele wurde 1869 Besitzer der Dom-Apotheke in seiner Heimatstadt Eichstätt und führte sie bis 1896.[3] Eine Produktionsstätte für Mineralwasser ergänzte sein Geschäft. Nach dem Verkauf der Eichstätter Apotheke war Biechele bis 1901 Besitzer der Oberen Apotheke in Günzburg. Biecheles letzte Wirkungsstätte war Regensburg; er war dort Regierungsapotheker und Mitglied des Kreismedizinalausschusses der Oberpfalz.[2]
Außer der praktischen Arbeit in der Apotheke widmete sich Biechele dem Abfassen von Büchern zu wissenschaftlichen und praktischen Themen des Apothekenwesens. Max Biecheles wichtigstes Werk ist ein Kompendium von Nachweisreaktionen zur Prüfung von Arzneimitteln für Apotheker mit dem außerdem ein Leitfaden für Apothekenvisitationen zur Verfügung gestellt werden sollte. Es erschien erstmals 1872 und danach in vielen Auflagen auch unter Bearbeitung anderer Autoren bis zuletzt 1953. Es wurde bekannt als „Der Biechele“. Neben weiteren Lehr- und Nachschlagebüchern zur Pharmazeutische Chemie erstellte er auch Schriften zur allgemeinen Chemie. Die Pharmakognosie war Thema weiterer Bücher. Praktische Belange des Apothekenwesens behandelten Werke zu rechtlichen Fragen und zur Gebührenberechnung.[2]
Von 1878 bis 1884 erschien die von Max Biechele herausgegebene Zeitschrift für Untersuchung von Lebensmitteln und Verbrauchs-Gegenständen.[4] An der dritten und vierten Ausgabe des Deutschen Arzeibuchs wirkte Biechele 1890 und 1900 mit.[2]
Max Biechele entstammte einer Familie von Apothekern. Sein Urgroßvater Johann Nepomuk Biechele war Apotheker in der Apotheke des Domkapitels in Eichstätt, der späteren Dom-Apotheke. Johann Nepomuks Sohn, Max Biecheles Großonkel Josef Ignaz Biechele, war Apotheker in derselben Apotheke. Max Biecheles Vater Karl Josef Ignaz Willibald Borromäus Biechele führte die Stadtapotheke in Eichstätt, mütterlicherseits waren Max' Großvater und ein Urgroßvater fürstbischöfliche Hofapotheker in Eichstätt.[2]
Auch nachfolgende Generationen blieben dem Apothekenwesen treu. Von Max Biecheles neun Geschwistern besaß sein Bruder Ignaz Karl Jakob Biechele die Eichstätter Marien-Apotheke, dort waren auch dessen Nachkommen, Max Biecheles Neffe, Großneffen und Urgroßneffen tätig.[2] Von Max Biecheles eigenen drei Söhnen besaß Ludwig die Kaulbach-Apotheke in München und Max junior die Einhorn-Apotheke in Straubing, die er an seinen Sohn Oskar weitergab[5].[6]
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