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deutscher Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Matthias Weik (* 1976 in Stuttgart) ist ein deutscher Sachbuchautor im Bereich Wirtschaft und Finanzen.
Weik studierte an der Hochschule Aalen und in Australien internationale Betriebswirtschaftslehre. 2006 war er als WM-Beauftragter für den Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus e.V. tätig.
Mit seinem Partner und Kindergartenfreund Marc Friedrich gründete er 2009 die Friedrich & Weik Vermögenssicherung UG und hält gemeinsam Vorträge zu Themen wie Industrie 4.0, Digitalisierung, Kryptowährung oder Blockchain.[1] Friedrich und Weik sind Autoren bei Telepolis[2] und Cashkurs[3], einer von Dirk Müller gegründeten Plattform, ebenso sind sie als Experten bei Focus Online tätig[4] und als Redner des Handelsblattes gelistet.[5]
Seit 2017 sind die beiden Partner im Geschäft mit Investmentfonds aktiv. Zusammen betreiben sie den „Friedrich & Weik Wertefonds“.[6]
Friedrich und Weik gehen davon aus, dass das Papierzeitalter zu Ende geht und das Zeitalter der Sachwerte beginnen würde. Weil man Sachwerte nicht drucken könne wie Geld und Sachwerte immer Krisen überstanden hätten,[7] gründeten sie Deutschlands ersten offenen „Sachwertfonds“.
Ihnen sei es wichtig, dass das Geld nicht nur in einem Sachwert angelegt werde, sondern in vielen Sachwerten, wie Gold, Wald, Diamanten oder Ackerland, ähnlich wie bei einem Mischfonds. Dadurch habe man niedrigere Risiken, aber auch niedrigere Gewinnchancen. Der Fonds ist an keinen Vergleichsindex gebunden, sondern es wird angestrebt, das angelegte Kapital vor Risiken zu schützen. Ausgeschlossen sind Staatsanleihen, wodurch auch Waffen finanziert würden oder Spekulationen auf Nahrungsmittelpreise.[8]
Von der Börse Hamburg wurden sie 2017 zweimal in Folge als „Aktionsfonds des Monats“ ausgezeichnet.[9] Das Verbrauchermagazin Finanztest kam im Januar 2020 hingegen zu der Bewertung, dass der Fonds am gemessenen Anspruch der Autoren „unzureichend“ sei. Der Fonds wurde Anfang 2017 aufgelegt und hatte bis Anfang 2020 eine Rendite von 4,4 Prozent erzielt. Im gleichen Zeitraum stiegen die globalen Aktienmärkte um etwa 38 Prozent und der Goldpreis um etwa 29 Prozent. Der Fonds sei zudem „relativ teuer“.[10][11]
Laut Friedrich und Weik habe das Finanzsystem nur eine mathematisch begrenzte Lebensdauer und sei „seit 2008 auf der Intensivstation“. Die Politiker würden sich nicht trauen, sich gegen das Geld- und Finanzsystem zu stellen und es würde somit künstlich am Leben gehalten werden. Dies würde durch immer neues Geld, das die EZB in das System pumpe, verschuldet und der Crash würde damit in die Zukunft verschoben werden. Im Vergleich zur Weltwirtschaftskrise sei die heutige Situation noch fragiler und unsicher. So gäbe es heute viel mehr Schulden und das Geld würde sich unreguliert im System befinden.[12]
In ihren ersten vier Büchern haben sie noch Lösungsvorschläge angegeben. So schlugen sie unter anderem vor, dass man Investmentbanken von den ordinären Geschäftsbanken trennen sollte, damit Spareinlagen nicht in Gefahr sind. Ebenso sei eine direkte Demokratie wichtig, um populistische Parteien einzudämmen, ein Schuldenschnitt und eine EZB-Politik die den Menschen „dient“.[13] Doch mittlerweile sei es zu spät und bis spätestens 2023 würde der Crash kommen.[14]
Bevor es zum Crash komme, würde es zu einer Deflation kommen, und das wiederum würde die Nationalbanken dazu animieren, die Zinsen weiter zu senken. Daraufhin soll ihren Aussagen zufolge eine Hyperinflation folgen und schließlich eine Währungsreform. Friedrich und Weik sprechen sich auch dafür aus, dass eine künstliche Intelligenz mit regieren solle, da man dadurch Steuerverschwendungen und Diäten einsparen könnte. Um sich auf den Crash vorzubereiten empfehlen sie der Bevölkerung, ihr Geld in Sachwerte zu investieren, was die Notenbanken schon tun würden, in dem sie jede Menge Gold kauften.[15]
Friedrich und Weik bezeichnen sich selbst als Demokraten und Europäer und finden, dass der Binnenmarkt eine große Errungenschaft sei, doch dass der Euro Europa spalte.[16] Sie fühlen sich von keiner Partei vertreten, auch wenn sie vor rechten Parteien warnen, sind sie ebenso der Meinung, dass die „Altparteien“ versagen und dort ein Fachkräftemangel bestehe.[17]
Weik wird von Sportredakteur Thomas Klemm als „Crash-Prophet“ eingeordnet.[18] Laut Werner Grundlehner von der NZZ gäbe es fünf typische Merkmale für solche Crash-Propheten, zu denen er auch Weik zählt: „Ihre Argumente sind simpel und auf den ersten Blick logisch; ihre Prophezeiungen sind Teil ihres Geschäftsmodells; in Fachkreisen nimmt sie keiner ernst; sie sind Medienstars; ihre Lösungen sind scheinbar einfach.“ Grundlehner vergleicht dies mit einer Strategie beim Roulette: „Ich setzte jedes Mal auf die grüne Null und verliere meistens. Wenn dann aber die Kugel auf der Null liegen bleibt, veranstalte ich einen Riesenhallo und erzähle allen von der Verfünfundreissigfachung des Einsatzes. Zahlreiche Besucher im Kasino werden mich als erfolgreichen Spieler in Erinnerung behalten.“[19] Laut Harald Freiberger von der Süddeutschen Zeitung wäre der Ton solcher Crash-Propheten, zu denen er auch Weik zählt, „illiberal“, es gäbe zudem „eine Nähe zu Rechtspopulismus und Verschwörungstheorien, manchmal auch zu Nationalismus“.[20] Der Journalist Andreas Pflüger schreibt in der Stuttgarter Zeitung, dass Friedrich und Weik vom Fach seien, welche ihre Behauptungen mit Daten, Zahlen und Fakten belegen. Ebenso seien weite Teile ihrer Prognosen schon eingetroffen, wie „die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank, Strafzinsen auf Sparkonten, die Garantiezinssenkung bei Lebensversicherungen, der Brexit, Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten, die Selbstdemontage der Volksparteien oder das Erstarken extremer politischer Kräfte.“[21]
Markus Neumann kam im Nachrichtenmagazin Focus in einem Faktencheck zu dem Ergebnis, dass die Vorhersagen der „Crash-Propheten“ Weik und Friedrich „einer näheren Überprüfung nicht stand“ halten. Er untersuchte 2020 das erste Buch der beiden Autoren aus dem Jahr 2012. Dort sagten sie etwa ohne konkrete Zeitangabe, aber mit den Schätzungen „zwei Wochen, zwei Monate oder zwei Jahre“ den größten Crash aller Zeiten voraus. Auch sieben Jahre später war das noch nicht eingetreten. Sie sagten aus, dass die Staatsschulden weiter ansteigen würden. Laut dem Internationalen Währungsfond sanken diese hingegen. Sie sagten auch deutlich höhere Inflationsraten in der Euro-Zone voraus, tatsächlich sank die Inflationsrate. Sie rieten vom Kauf von Indexfonds ab und bezeichneten diese als „Irrsinn“. Tatsächlich konnten Anleger mit MSCI-World-Indexfonds in dieser Zeit eine Rendite von 170 Prozent erzielen. Wer hingegen, wie von den Autoren empfohlen, sein Geld in Gold anlegte, verlor 11,5 Prozent seines Kapitals.[22]
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