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irische Baumwollspinnerin und Lebenspartnerin von Friedrich Engels Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mary Burns (Mary Byrne[1]) (geboren am 29. September 1821 in Manchester;[2] gestorben am 7. Januar 1863 ebenda), war eine irische Baumwollspinnerin und Lebenspartnerin[3] von Friedrich Engels. Zeitweise lebte sie unter dem Pseudonym Mary Boardman.
Mary Burns war die Tochter des Färbers Michael Byrne (* um 1790 in Irland) und seiner Frau Mary, geb. Conroy.[4] Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor: Mary, Ann (* 14. Juni 1824), Bridget (* 23. September 1826) und Elizabeth (Lydia genannt Lizzy) (* 6. August 1827).[5] Mary Burns wurde am 31. Oktober 1821 in der römisch-katholischen Gemeinde „St. Mary’s“, Mulberry Street in Manchester getauft.[6]
Mary lernte Engels 1842 oder 1843 in Manchester kennen. Sie war in den Victoria Mills von Ermen & Engels beschäftigt.[7] Sie soll auch eine Quelle für Engels’ Buch Die Lage der arbeitenden Klasse in England gewesen sein.
Am 11. August 1845 wurde auf Vorschlag der Londoner Firma „Messrs. Coutts & Co.“ für „Miss Georgina Mary Byrne“ ein Pass zur Reise nach „The Continent“ ausgestellt. Die Gebühr für diesen Pass betrug „2 £ 7 Shilling und 6 Pence“. Am 22. August traf sie in Brüssel bei Engels ein.[8] Am 3. April 1846 wird Mary Burns erstmals in einem Brief von Engels als seine „Frau“ erwähnt.[9][10] Anfang Juli 1846 verließ Mary Burns Brüssel und reiste nach Irland.[11] Der nächste Kontakt von Engels mit Mary und Lydia Burns ist im Dezember 1850 dokumentiert.[12]
In der Volkszählung vom April 1861 werden im Hause „Rial Street Nr. 7“ in Manchester Mary Boardman („Frau eines Geschäftsreisenden“)[13] und ihre Schwägerin Elizabeth Byrne gezählt. Am 28. Februar 1862 schreibt Engels an Karl Marx: „Ich lebe jetzt fast ganz bei der Mary, um möglichst wenig Geld auszugeben; leider kann ich ohne lodgings nicht abkommen, sonst zög ich ganz zu ihr.“[14] Engels hat seit 1853 unter verschiedenen Adressen zusammen mit den Schwestern Burns gewohnt und gleichzeitig für seine geschäftlichen Bekannten Wohnungen als Untermieter gemietet. Während seine Untermietsverhältnisse nur in den privaten Briefen erscheinen, werden in Volkszählungen und Steuerakten sowie in Wählerverzeichnissen ausschließlich Engels Pseudonyme verwandt.[15]
Am 7. Januar 1863 stirbt Mary Burns überraschend in dem gemeinsamen Haus 252 Hyde Road an „Herzleiden oder Schlagfluß“ wie Engels vermutet.[16] Darauf antwortet Marx: „Lieber Engels, die Nachricht vom Tode der Mary hat mich ebenso sehr überrascht als bestürzt. Sie war sehr gutmütig, witzig und hing fest an Dir. Mag der Teufel wissen, daß nichts als Pech jetzt in unsern Kreisen sich ereignet. Ich weiß auch absolut nicht mehr, wo mir der Kopf steht.“[17] Engels ist über Marx enttäuscht und schreibt: „Lieber Marx, Du wirst es in der Ordnung finden, daß diesmal mein eignes Pech und Deine frostige Auffassung desselben es mir positiv unmöglich machten, Dir früher zu antworten. Alle meine Freunde, einschließlich Philisterbekannte, haben mir bei dieser Gelegenheit, die mir wahrhaftig nahe genug gehen mußte, mehr Teilnahme und Freundschaft erwiesen, als ich erwarten konnte. Du fandest den Moment passend, die Überlegenheit Deiner kühlen Denkungsart geltend zu machen.“[18] Marx’ Reaktion auf Engels’ Verlust stand auf der Kippe. Am 24. Januar 1863 schrieb Marx an Engels: „Lieber Frederick, Ich hielt es für gut, einige Zeit verstreichen zu lassen, bevor ich Dir antwortete. Deine Lage einerseits, meine andrerseits machten es schwer, die Situation ‚kühl‘ aufzufassen. Es war von mir sehr unrecht, daß ich Dir den Brief schrieb, und ich bereute ihn, sobald er abgeschickt war.“[19]
Das Grab bzw. der Friedhof, auf dem Mary Burns beerdigt wurde, ist bisher nicht ermittelt worden.
Stephan Born veröffentlichte 1898 seine „Erinnerungen eines Achtundvierzigers“. Darin schrieb er über eine Veranstaltung des Deutschen Arbeitervereins vom 31. Dezember 1847 in Brüssel: „An der Schwelle des sturmerfüllten, geschichtlich so inhaltschweren Jahres 1848 versammelte man sich sogar zu einem gemeinsamen Abendessen. Ein von mir verfaßtes, ich brauche es nicht erst zu sagen, sozial-politisches Festspiel wurde aufgeführt. Unter den Anwesenden befand sich Marx mit seiner Frau und Engels mit seiner – Dame. Die beiden Paare waren durch einen großen Raum von einander getrennt. Als ich zu Marx herankam, um ihn und seine Frau zu begrüßen, gab er mir durch einen Blick und ein vielsagendes Lächeln zu verstehen, daß seine Frau eine Bekanntschaft mit jener – Dame auf das strengste ablehne. In Fragen der Ehre und Reinheit der Sitten war die edle Frau intransigent. Die Zumutung, auf diesem Gebiet ein Zugeständnis zu machen, wenn eine solche an sie gestellt worden wäre, hätte sie mit Entrüstung zurückgewiesen. Es war jedenfalls überkühn von Engels, durch die Einführung seiner Maitresse in diesen meist von Arbeitern besuchten Kreis an einen, den reichen Fabrikantensöhnen so oft gemachten Vorwurf zu erinnern, daß sie die Töchter des Volkes in den Dienst ihrer Freuden zu ziehen wissen.“[20]
Diese Behauptungen von Stephan Born wurden, zuletzt durch Gisela Mettele[21] und Angelika Limmroth,[22] kolportiert, ohne die Arbeiten von Jacques Grandjonc[23] und Helmut Elsner[24] zur Kenntnis genommen zu haben.
Zwar fand die Silvesterfeier in Brüssel statt.[25] Auch Karl Marx war anwesend.[26] Jenny Marx wurde auch genannt.[27] Aber ohne Friedrich Engels, der erst am 29. Januar 1848 wieder aus Paris kommend in Brüssel ankam[28] und am 31. Dezember 1847 in Paris Heinrich Heine besucht hatte, also nicht gleichzeitig in Brüssel anwesend sein konnte.[29] Mary Burns, die schon 1846 Brüssel verlassen hatte, konnte auch nicht ignoriert werden. Mary Burns aber wohnte gemeinsam mit Engels 1845/1846 in der „Rue de l’Alliance 7“, während die Familie Marx im Haus daneben („Rue de l’Alliance 5“) in Saint-Josse-ten-Noode wohnte.
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