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deutscher Bildhauer und Medailleur Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ferdinand Theodor Martin Schauß (Schreibweise auch Schauss; * 25. September 1867 in Berlin; † 24. Januar 1927 ebenda) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.[1]
Martin Schauß war der Sohn des Berliner, der französisch-reformierten Gemeinde angehörenden Kaufmanns Charles Emile Schauss (1834 in Berlin; † 1875 in Cannstatt) und dessen Frau Amelie Pauline Marie, geb. Weiss (1846–1931).[2] Der Porträtmaler Ferdinand Schauss war sein Onkel. Nach einer Lehre an der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) absolvierte Schauß von November 1888 bis September 1891 ein Studium der Bildhauerei an der Berliner Akademie der Künste. Hier war er u. a. Schüler von Fritz Schaper und Ernst Herter. Nach dem Studium ging Schauß für mehrere Jahre (1892–1895) zur Fortbildung nach Paris, wo er bei den Medailleuren Henri Chapu und Denys Puech an der Académie Julian studierte. Zurück in Berlin arbeitete Schauß für ein Jahr bei der KPM. Nach dem Gewinn des „Großen Staatspreises“ der Berliner Akademie im Jahr 1897 folgte ab 1898 ein anderthalbjähriger Rom-Aufenthalt[3] in der Villa Strohl-Fern. Seit 1899 arbeitete Schauß als freier Bildhauer in Berlin. Sein Atelier befand sich im Gartenhaus An der Apostelkirche 3 im heutigen Berliner Ortsteil Schöneberg. Er wurde im Jahre 1900 Mitglied der Berliner Freimaurerloge Zum goldenen Pflug.
Seit 1893 zeigte Schauß seine Werke regelmäßig auf der jährlich für mehrere Monate stattfindenden Großen Berliner Kunstausstellung. Eine Unterbrechung fand in den Jahren 1900 und 1901 statt. In dieser Periode war Schauß kurzzeitig Mitglied der Berliner Secession und zeigte seine Werke auf der eigenen Ausstellung dieser Künstlervereinigung.[4] Ab 1902 war er wieder auf der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten und 1905 sogar vom Verein Berliner Künstler in die Aufnahme- und Anordnungs-Kommission der Ausstellung gewählt. 1907 wurde auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine kleine Schauß-Retrospektive mit etwa 20 Bildwerken gezeigt. Schauß bekam aus Anlass dieser Ausstellung von Kaiser Wilhelm II. die „Goldene Medaille für Kunst“ verliehen.[5] 1915 wurde Schauß als zweiter Schriftführer in den Vorstand der Berliner Bildhauervereinigung gewählt.[6]
Schauß galt als Anhänger der von Georg Treu geförderten Polychromie der Plastik.[7] Er selbst unternahm Versuche in der farbigen Materialbehandlung, vor allem mit getöntem Wachs, die postum als „technisch wertvoll“ bezeichnet wurden.[8]
Martin Schauß heiratete 1905 in Ludwigslust Antonie Anna Hermine Kaysel (* 1. September 1881 in Ludwigslust; † 26. November 1974 in Summerland (British Columbia)), Tochter des Ludwigsluster Senators Otto Kaysel und Schwester der Malerin Ottilie Kaysel. Der Ehe, die 1918 geschieden wurde, entstammten der Sohn Hans Peter Joachim Schauß (* 1906) und die Tochter Suse Schauß (* 1908).[9] Schauß verstarb 59-jährig und wurde auf dem Französischen Friedhof II beigesetzt.
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