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Maroteaux-Lamy-Syndrom
Krankheit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Maroteaux-Lamy-Syndrom bezeichnet eine angeborene, zu den Stoffwechselstörungen gehörige Lysosomale Speicherkrankheit, bei der es zu einer Speicherung von Dermatinsulfat kommt.[1][2]

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Synonyme sind: Mukopolysaccharidose Typ VI; MPS6; MPSVI; Arylsulfatase-B-Mangel; ARSB-Mangel; ASB-Mangel; N-Acetylgalactosamin 4-Sulfatase-Mangel; Maroteaux-Lamy-Krankheit
Die Erstbeschreibung erfolgte im Jahre 1963 durch die Pariser Kinderärzte und Humangenetiker Pierre Maroteaux[3] (1926–2019) und Maurice Lamy (1895–1975).[4]
Die Erkrankung ist nicht zu verwechseln mit der hereditären idiopathischen Osteolyse Typ I Lamy-Maroteaux.
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Verbreitung
Die Häufigkeit wird mit 1 – 9 zu 1.000.000 angegeben, die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.[2]
Ursache
Der Erkrankung liegen Mutationen im ARSB-Gen im Chromosom 5 am Genort q13-5q14.1 zugrunde, wodurch die Aktivität der Arylsulfatase B (ASB, N-Acetylgalactosamin-4-Sulfatase) reduziert und dadurch der Abbau von Dermatansulfat und Chondroitinsulfat beeinträchtigt wird.[5]
Klinische Erscheinungen
Klinische Kriterien sind:[1]
- Disproportionierter Minderwuchs mit kurzem Rumpf
- Vergröbertes an den Morbus Hurler erinnerndes Gesicht
- Trübung der Hornhaut
- Hepatosplenomegalie, Hernien, Gelenkkontrakturen
- zunehmende Verdickung der Herzklappen aufgrund von Ablagerungen
Skelettdysplasie wie bei der Dysostosis multiplex.
Das Krankheitsbild ist variabel, es gibt langsame und schnelle Verläufe.
Hinweise auf schnellen Verlauf sind Symptome bereits bei Geburt, stark erhöhtes Glykosaminoglykan (GAG) im Urin, schwere Dysostosis multiplex und Kleinwuchs. Bei langsamerem Verlauf beginnen die Symptome später, das GAG-ist nur leicht erhöht und die Dysostosis multiplex milde ausgeprägt.
Diagnose
Die Diagnose basiert auf der typischen Klinik, einer erheblich verminderten ASB-Aktivität in kultivierten Fibroblasten oder Leukozyten und normaler Aktivität einer anderen Sulfatase. Im Urin kann vermehrtes Dermatansulfat nachgewiesen werden.
Differentialdiagnose
Abzugrenzen sind:[2] Multipler Sulfatase-Mangel, andere Formen der Mukopolysaccharidose (Typ 1,Typ 2, Typ 4A, Typ 7), Sialidose und Mukolipidose.
Therapie
Die Behandlung erfolgt durch Enzymersatztherapie mit Galsulfase.
Heilungsaussicht
Die Prognose hängt ab vom Alter bei klinischer Manifestation, der Geschwindigkeit des Fortschreitens und dem Beginn der medikamentösen Behandlung.
Erkrankungen bei Tieren
Sehr selten kommt eine Mukopolysaccharidose Typ VI auch bei Hunden vor. Häufiger betroffene Rassen sind der Zwergpinscher, Zwergschnauzer, Chesapeake Bay Retriever und Welsh Corgis.[6]
Literatur
- A. Magalhães, J. Meira, A. M. Cunha, R. J. Moreira, E. Leão-Teles, M. Falcão, J. Breda, F. Falcão-Reis: Fundoscopic Changes in Maroteaux-Lamy Syndrome. In: Case reports in ophthalmological medicine. Band 2019, 2019, S. 4692859, doi:10.1155/2019/4692859, PMID 31956456, PMC 6949657 (freier Volltext).
- N. A. Al-Sannaa, H. Y. Al-Abdulwahed, S. I. Al-Majed, I. H. Bouholaigah: The clinical and genetic Spectrum of Maroteaux-Lamy syndrome (Mucopolysaccharidosis VI) in the Eastern Province of Saudi Arabia. In: Journal of community genetics. Band 9, Nummer 1, Januar 2018, S. 65–70, doi:10.1007/s12687-017-0329-1, PMID 28914427, PMC 5752655 (freier Volltext).
- F. Vairo, A. Federhen, G. Baldo, M. Riegel, M. Burin, S. Leistner-Segal, R. Giugliani: Diagnostic and treatment strategies in mucopolysaccharidosis VI. In: The application of clinical genetics. Bd. 8, 2015, S. 245–255, doi:10.2147/TACG.S68650, PMID 26586959, PMC 4634832 (freier Volltext) (Review).
Einzelnachweise
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