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österreichische Schriftstellerin (1864-1931) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Marie Eugenie Delle Grazie, auch Marie Eugenie delle Grazie (* 14. August 1864 in Weißkirchen, Kaisertum Österreich; † 19. Februar 1931 in Wien), war eine Schriftstellerin, Dramatikerin und Dichterin.
Delle Grazie war die Tochter von Caesar delle Grazie (1817–1873) und dessen Frau Maria, geborene Melzer. Ihr Vater, Nachkomme eines venezianischen Geschlechts, war Oberinspektor der Ersten Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft im Banat und anschließend Bergwerksdirektor in Drenkowa (heute: Drencova); ihre Mutter kam aus einer bürgerlichen Hamburger Familie. Sie wuchs im Banat im Dorf Bersaska auf. 1874, nach dem Tod des Vaters, zog ihre Mutter mit ihr und dem jüngeren Bruder nach Wien. Delle Grazie studierte dort nach ihrem Schulabschluss an der Lehrerinnenbildungsanstalt von St. Anna. Eine Krankheit hinderte sie dann an der Ausübung ihres Berufs, weshalb sie freie Schriftstellerin wurde. Seit ihrer frühesten Jugend schrieb sie bereits, und schon mit 19 Jahren wurde ihr 1883 ein Literaturstipendium der Schwestern-Fröhlich-Stiftung als Anerkennung ihres Werks Saul gewährt.[1] Der Theologe und Ethiker Laurenz Müllner förderte und unterstützte sie. Im Winter 1886/1887 gewann sie auf einer Italienreise Anregungen zu ihrer später viel beachteten Vignettensammlung. Marie Eugenie delle Grazie starb 1931 im Alter von 66 Jahren unverheiratet in Wien. Sie fand ihre letzte Ruhe auf dem Wiener Friedhof Döbling auf der Hartäckerstraße.
Gemeinsam mit Marie von Ebner-Eschenbach ist Marie Eugenie delle Grazie eine der prominentesten österreichischen Schriftstellerinnen um 1900. Sowohl ihr episches als auch ihr lyrisches Werk zeichnen sich durch Reife aus. Sie schrieb neben Populärliteratur auch gesellschaftskritische Werke, in denen sie für Freiheit und Menschenwürde eintrat. Sie war eine bedeutende Vertreterin des Realismus. Sie gehörte auch der Vereinigung Iduna an, die sich nach der nordischen Gottheit der Fruchtbarkeit nannte. Nach dem Tod ihres Mentors Müllner 1912 zog sie sich in die Steiermark zurück und wandte sich vom freigeistigen Denken ab und dem Katholizismus zu.
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