Loading AI tools
deutsche Literatur-Übersetzerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Maria Hummitzsch (geboren 14. Dezember 1982 in Magdeburg) ist eine deutsche Literaturübersetzerin aus dem Englischen und Portugiesischen. Sie ist seit dem März 2017 zweite Vorsitzende im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke, VdÜ.
Hummitzsch studierte in Leipzig, Lissabon und Florianópolis die Fächer Übersetzung, Psychologie und Afrikanistik. Sie arbeitet seit 2011 als Literaturübersetzerin, z. B. von David Foster Wallace, Shani Boianjiu und Beatriz Bracher, außerdem als Lektorin und Moderatorin. Sie ist freie Mitarbeiterin der Textmanufaktur Leipzig und seit 2012 Mitorganisatorin einer Deutsch-Brasilianischen Übersetzerwerkstatt, einem Workshop zur gegenseitigen Fortbildung. Seit 2013 war sie bereits Vorstandsmitglied des VdÜ mit anderen Aufgaben. Sie hat 2015 das Übersetzerzentrum auf der Leipziger Buchmesse mitgegründet.
Hummitzsch lebt mit ihrer Tochter in Leipzig.
„Je literarischer, also poetischer ein Text, je mehr also die Sprache an sich das Kunstwerk ist, umso mehr zählt jedes einzelne Wort... Man darf sich (als Übersetzerin) tagtäglich mit literarischen Texten und Sprache beschäftigen, erschafft neue Wörter, baut geliebte Wörter ein, lacht mit, wenn ein Witz gelingt, und freut sich, wenn man endlich die Lösung für ein kniffliges Wortspiel gefunden hat. Übersetzen ist ein permanentes Hinzulernen.“
Bei einem Buch fremdsprachiger Autoren vergessen die Leser gern, dass die Wörter, mit all ihren Bildern und Nuancen, vom Übersetzer stammen, und nicht vom Autor. Am Hieronymustag geben viele deutschsprachige Übersetzer weltweit einen Einblick in ihre Arbeit, das Format ist unter dem Titel „gläserner Übersetzer“ heute weit verbreitet, besonders an diesem Tag, dem 30. September jeden Jahres, oder auf Buchmessen.
So arbeitete Hummitzsch aus Anlass des Hieronymustags 2014 live an einem Text, während das Leipziger Publikum ihr gleichzeitig über die Schulter blickte, nachfragte und mitwirkte. Auf einem großen Bildschirm sahen Zuschauer den Ausgangstext auf Englisch und daneben alles, was im Übertragungsprozess geschieht, während die Übersetzerin auf Deutsch, der Zielsprache, schrieb. Das Publikum erlebte auch, wie sie im Internet Sachverhalte recherchierte und in elektronischen Nachschlagewerken blätterte, ob sie für sich drei deutsche Varianten eines Worts nebeneinander notierte oder ihren Text mit Kommentaren, Fragezeichen und sonstigen Markierungen für die spätere Weiterarbeit versah. Auf diese Weise zeigte Hummitzsch damals ihre Arbeit an Things I Have Done I Cannot Undo der israelischen Autorin Shani Boianjiu, einer short story, die inzwischen erschienen ist.[2]
„Laut Hummitzsch ist Übersetzen alles andere als ein Zuckerschlecken. Oft muß intensiv nachrecherchiert werden. Für 100 Seiten eines normal verständlichen Buches sollte man mindestens einen Monat einplanen; für Fachwerke deutlich mehr. Das musste Maria Hummitzsch vor Kurzem bereits am eigenen Leib erfahren, als sie "Signifying Rappers" ... von David Foster Wallace aus dem Englischen übersetzte. Bezahlt wird ein Übersetzer dabei nach Seiten, und verdient dabei das Gleiche (sc. unabhängig von dem Schwierigkeitsgrad). "Man kann sich in die Armut hochübersetzen".“
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.