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deutsche Sinologin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mareile Flitsch (* 7. Januar 1960 in Münster, Westfalen) ist eine deutsche Ethnologin und Sinologin. Sie ist eine Tochter des organischen Chemikers Wilhelm Flitsch.
Nach dem Abitur 1978 am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium studierte Mareile Flitsch bis 1980 Ethnologie und Sinologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, von 1980 bis 1982 Sinologie an der Sorbonne Nouvelle in Paris und Ethnologie an der Universität Paris X in Nanterre (Abschlüsse: Licence in Sinologie, Maîtrise in Ethnologie, Titel der Abschlussarbeit: „Les Li de l’île de Hainan, une société traditionnelle dans le groupe ethno-linguistique Tai-Kadai“), von 1982 bis 1985 Erzählforschung und chinesische Volkskunde an der Liaoning-Universität in Shenyang (Volksrepublik China) und von 1985 bis 1990 Sinologie (bei Professor Erling von Mende) und Ethnologie (bei Georg Pfeffer) an der Freien Universität in Berlin. 1990 promovierte sie bei Erling von Mende mit der Arbeit „Der Ginsengkomplex in den han-chinesischen Erzähltraditionen des Jiliner Changbai-Gebietes“. 2001 habilitierte sie sich, ebenfalls bei von Mende, mit der Arbeit „Der Kang. Eine Studie zur materiellen Alltagskultur bäuerlicher Gehöfte in der Manjurei“.
Von 1990 bis 1994 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ostasiatischen Seminar der FU Berlin im VW-Forschungsprojekt „Handbuch der bäuerlichen Kultur Liaonings“. Von 1995 bis 2000 forschte sie mit einem Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum Thema „Haus und Hof in der Manjurei“. Von 2002 bis 2005 leitete sie im Rahmen des von der Volkswagenstiftung finanzierten Projekts „Geschichte und Ethnologie der Alltagstechniken Chinas“ eine Forschergruppe. Dieses Projekt war an der „China-Arbeitsstelle“ der TU Berlin angesiedelt, deren Leitung sie 2005 übernahm und bis März 2008 innehatte. Im Herbstsemester 2005 war sie Gastdozentin an der Jiaotong-Universität Shanghai, im Sommersemester 2008 Gastprofessorin am Institut für Ethnologie der FU Berlin. Seit August 2008 ist sie Professorin am Ethnologischen Seminar der Universität Zürich und Direktorin des Völkerkundemuseums der UZH (Nachfolge Michael Oppitz).
Im Mittelpunkt der ethnologischen Forschung und Lehre von Mareile Flitsch steht die Technikethnologie mit den Schwerpunkten Kulinaristik, Populararchitektur, praktisches Wissen und Körpertechniken. Hinzu kommen „materielle Kultur“ (als eher klassische Disziplin der Museumsethnologie), Wissensgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Oralität und Literalität und Erzählforschung. Ihre zahlreichen Feldforschungen unternahm sie überwiegend in den ländlichen Gebieten Nordostchinas, insbesondere in den Provinzen Jilin und Liaoning und in der Region von Hulun Buir in der Inneren Mongolei. In jüngerer Zeit kamen Forschungsreisen zu den Salar nach Xunhua in Qinghai und nach Gulja in Xinjiang hinzu.
In der von Mareile Flitsch im Harrassowitz-Verlag herausgegebenen Reihe „Alltagskulturen Chinas“ erschienen bisher fünf Bände, vier davon Abschlussarbeiten eigener Studentinnen:
In der Reihe opera sinologica (Harrassowitz-Verlag), in der schon ihre Habilitation erschienen war, gab sie 2008 die von Rainer Schwarz angefertigte Übersetzung eines Werks des sowjetischen Sinologen Vladimir Sergeevič Starikov heraus: Die materielle Kultur der Chinesen in den Nordostprovinzen der VR China (ISBN 978-3-447-05639-7; Originalausgabe: Moskau 1967).
Personendaten | |
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NAME | Flitsch, Mareile |
ALTERNATIVNAMEN | 傅瑪瑞 |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Ethnologin und Sinologin |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1960 |
GEBURTSORT | Münster |
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