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Schweizer Übersetzer und Poet Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Marcus Tatius, auch (Marcus) Tatius Alpinus, vermutlich Marcus Tach (?) (* um 1509 in Zernez; † 12. Juli 1562 in Freising), war ein Schweizer Humanist, Übersetzer und Poet. 1541 wurde er zum Poeta laureatus gekrönt.
Marcus Tatius entstammte einer armen Familie im Engadin, Kanton Graubünden. Wohl über seinen Vater, der niederer Kirchendiener im Zernez war, gelangte er an die Domschule zu Chur.[1] Auf Empfehlung des Bischofs von Chur Paul Ziegler kam Marcus Tatius Ende der 1520er-Jahre als Schüler zu Wolfgang Anemoecius (Wolfgang Winthauser) nach St. Peter in München. Seinen Lebensunterhalt bestritt er zunächst durch Musizieren und Betteln, um dann Münchner Bürgersöhne zu unterrichten.[1] 1532 wurde er Erzieher in Augsburg im Haus von Raymund Fugger. In diese Zeit fiel auch sein Erstlingswerk Progymnasmata. Nach Raymunds 1535 übernahm er eine Anstellung bei Hieronymus Fugger.
1539/1540 wurde er Professor für Poesie in Ingolstadt. 1540 fiel Tatius aus unbekannten Gründen in Ungnade und musste vorübergehend nach Straßburg ausweichen.[2] 1541 wurde er ihm die Dichterkrone verliehen. Er war damit nach Konrad Celtis (1487) und Jakob Locher (1497) der dritte Poeta laureatus, der an der Universität Ingolstadt lehrte. Nach der Promotion zum Doktor beider Rechte 1548/1550 kam er als Assessor an das Reichskammergericht in Speyer. 1559 wurde er Kanzler des Bistums Freising (heute Erzbistum München und Freising). Marcus Tatius starb 1562 in Freising. Er wurde vermutlich in der dortigen Johanniskirche beigesetzt.[1]
Marcus Tatius verfasste lateinische Gelegenheitsdichtungen und übersetzte lateinische Werke der Spätantike und der Renaissance ins Deutsche.
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