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französischer Mathematiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Marcel Y. Berger (* 14. April 1927 in Paris; † 15. Oktober 2016[1]) war ein französischer Mathematiker, der sich mit Differentialgeometrie beschäftigte.
Berger studierte bei André Lichnerowicz, einem Schüler Élie Cartans, der wiederum Schüler von Gaston Darboux gewesen war, und setzte diese Linie herausragender Differentialgeometer in Frankreich fort. Nach der Promotion zum Thema Holonomy Groups of Riemannian Manifolds bei Lichnerowicz war er ab 1955 Professor an den Universitäten von Straßburg, Nizza und Paris (Universität Paris VII Denis Diderot, École normale supérieure). Von 1974 bis 1985 war er Directeur de Recherche am CNRS und 1985 bis 1994 Direktor des IHÉS in Bures-sur-Yvette. In dieser Funktion holte er auch den russischen Differentialgeometer Michail Gromow nach Frankreich ans IHES. Berger war 1956/7 Gastprofessor am MIT und 1961/62 an der Universität Berkeley. 1981 war er „Rademacher Lecturer“ an der University of Pennsylvania. Seit 1982 war er korrespondierendes Mitglied der Académie des sciences.
1955 klassifizierte er die Holonomiegruppen einfach zusammenhängender, irreduzibler[2], nicht lokal symmetrischer Riemannscher (und Pseudo-Riemannscher) Mannigfaltigkeiten[3][4]
Mit Wilhelm Klingenberg bewies er Ende der 1950er Jahre aufbauend auf Arbeiten von Harry Rauch den Sphären-Satz.
Mit Jerry Kazdan bewies er eine Ungleichung für die Volumina Riemannscher Mannigfaltigkeiten mit gegebenem Injektivitätsradius (Berger-Kazdan comparison theorem)[5]. Sie trugen damit zur Lösung einer Vermutung von Wilhelm Blaschke über Wiedersehen-Mannigfaltigkeiten bei.
Er schrieb mehrere Lehrbücher über Differentialgeometrie und Geometrie.
Seit 1982 war er korrespondierendes Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften. Er war seit 1979 Mitherausgeber der Zeitschrift „Inventiones Mathematicae“ und seit 1982 der „Grundlehren der mathematischen Wissenschaften“ im Springer Verlag. 1962 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Stockholm (Les variétés riemanniennes dont la courbure satisfait certaines conditions). Berger ist Fellow der American Mathematical Society. 1979/80 war er Präsident der Société Mathématique de France.
Zu seinen Doktoranden zählen Yves Colin de Verdière, Jean-Pierre Bourguignon, Gérard Besson, Pierre Pansu und Sylvestre Gallot.
Er veröffentlichte auch mit einer Gruppe von Mathematikern unter dem Pseudonym Arthur Besse, unter anderem ein Buch über Einsteinsche Mannigfaltigkeiten.
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