Loading AI tools
saudi-arabische und britische Sozialanthropologin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Madawi al-Rasheed (arabisch مضاوي الرشيد, DMG Maḍāwī ar-Rašīd; geboren im Oktober 1962 in Paris, Frankreich) ist eine Sozialanthropologin aus Saudi-Arabien. Sie war bis 2013 Professorin am Lehrstuhl für Theologie und Religionswissenschaften am King’s College London und seit 2017 Gastprofessorin am Middle East Centre an der London School of Economics and Political Science.
Al-Rasheed ist zudem die Enkelin von Mohammed bin Talal Al Raschid, dem letzten Prinzen des Emirats von Ha'il (heute ein Teil von Saudi-Arabien), und entstammt der Dynastie der Āl Raschīd.
Madawi al-Rasheed wurde 1962 in Paris geboren, ihr Vater entstammte der Dynastie der Āl Raschīd aus Saudi-Arabien und ihre Mutter war Libanesin. Die Familie zog kurz nach ihrer Geburt nach Saudi-Arabien, wo Madawi al-Rasheed dann auch aufwuchs.[1]
Als 1975 der saudische König Faisal ibn Abd al-Aziz durch seinen Neffen Faisal ibn Musaid ermordet wurde, wurde die al-Rasheed-Familie fälschlich als Drahtzieher hinter dem Attentat betrachtet, da die Mutter des Attentäters eine Schwester von Madawis Vater war. Die Familie floh entsprechend und zog 1975 in den Libanon, wo Madawi al-Rasheed ihren Schulabschluss 1981 machte. Danach studierte sie Anthropologie und Soziologie an der American University of Beirut.[1]
Als im Jahr 1982 im Rahmen des Libanonkrieges israelische Truppen den Libanon besetzten, ging Al-Rasheed erneut ins Exil und zog nach Großbritannien, wo sie zuerst an der Salford University und später an der Cambridge University studiert und dort mit einer wissenschaftlichen Arbeit bei Ernest Gellner promoviert wurde.[1] Als sie 2005 in einem Fernsehbeitrag von Al Jazeera öffentlich die Regierung von Saudi-Arabien kritisierte, wurde ihr die saudische Staatsangehörigkeit entzogen.[1]
Al-Rasheed war von 1994 bis 2013 Professorin am Lehrstuhl für Theologie und Religionswissenschaften am King’s College London sowie seit 2017 Gastprofessorin am Middle East Centre an der London School of Economics and Political Science sowie 2016 im Rahmen einer Auszeit Gastprofessorin am Middle East Institute der National University of Singapore.[2] Daneben gibt sie unregelmäßig Vorlesungen in den Vereinigten Staaten, in Europa und im Mittleren Osten und lehrte am Goldsmith College der Universität London und am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Universität Oxford. Seit dem Beginn ihrer Arbeit am London School of Economics and Political Science forscht Al-Rasheed über Veränderungen unter saudischen Islamisten nach den arabischen Aufständen von 2011 und konzentriert sich auf die Neuinterpretationen islamischer Texte, die bei einer Minderheit saudischer Reformer vorherrschen, und den Aktivismus im Streben nach demokratischer Regierungsführung und Zivilgesellschaft in Saudi-Arabien.[2]
Al-Rasheed wurde 2013 für ein Porträt der Reihe BBC 100 Women ausgewählt.[3] 2020 wurde sie in die British Academy gewählt.
Madawi al-Rasheed schreibt über die Arabische Halbinsel, die arabische Migration, die Globalisierung, Geschlechterthemen und den religiösen Transnationalismus und hat neben zahlreichen Artikeln in wissenschaftlichen und populären Zeitschriften und Zeitungen auch mehrere Bücher verfasst und herausgegeben.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.