Männer im Ring

Film von Erich Langjahr Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Männer im Ring ist ein Kinodokumentarfilm aus dem Jahr 1990 des Schweizer Regisseurs Erich Langjahr. Der Film ist Langjahrs persönliches Geschenk zum 700. Geburtsjahr der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Schnelle Fakten Titel, Produktionsland ...
Dokumentarfilm
Titel Männer im Ring
Produktionsland Schweiz
Erscheinungsjahr 1990
Länge 73 Minuten
Produktions­unternehmen Langjahr Film GmbH
Stab
Regie Erich Langjahr
Drehbuch Erich Langjahr
Musik Mani Planzer Komposition und Leitung, Hans Anliker (pos), Toni Birrer (th, tub, Alphorn), Peter Böhringer, Musiker (tp), Martin Brügger (kb), Manuel Hebeisen (ob, eh), Florian Nussbaumer (tp, flh), Manuel Oertli (ts, Talerschwung), Peter Schmid (sax, bcl, afl)
Kamera Erich Langjahr, Otmar Schmid, André Simmen
Schnitt Edwige Ochsenbein, Erich Langjahr
Besetzung
  • Klara Knecht (Dorfladen)
  • Anni und Franz Schüle (Coiffeursalon und Restaurant Harmonie)
  • Fridolin Ecknauer (Rentner)
  • Walter Bruderer (Schreiner)
  • Ruedi Stuber (Kunstmaler)
  • Edwin Gantenbein (Maler)
  • Kurt Brunke (Hochdruckreinigung)
  • Antoinette Müller (Wolle, Mercerie)
  • Paul Meier (Kirchenmesmer)
  • Hans Rohner (Altlandweibel)
  • Liseli Müller
  • Peter Müller
  • Rita Vracko (Bäckerei, Konditorei Müller)
  • Fredy Ammann mit Lehrling Konrad Oertli (Metzgerei Ammann)

Teilnehmer an der Landsgemeinde 1989 in Hundwil Appenzell Ausserrhoden:

  • Arnold Koller (Bundesrat); Regierungsräte: Hans Ueli Hohl, Hans Höhener, Jost Leuzinger, Hansjakob Niederer, Alfred Stricker, Hans Mettler, Hanswalter Schmid, Werner Niederer
  • Jakob Freund (Landweibel)
  • Hansjörg Ritter (Polizeikommandant)
  • Peter Hafner (Verwaltungspolizei)
  • und alle Beteiligten an der Landsgemeinde
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Entstehung

Der Film «Männer im Ring» entstand zum Jubiläum „700 Jahre Eidgenossenschaft“ und bildet den letzten Teil einer Trilogie, zu der auch „Morgarten findet statt“ (1978) und „Ex Voto“ (1986) gehören.

2020 wurde der Film mit Hilfe von Memoriav (Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz) digital restauriert.

Inhalt

Zusammenfassung
Kontext

Die Männer von Appenzell Ausserrhoden stimmten an der Landsgemeinde in Hundwil 1989 für oder gegen das kantonale Frauenstimmrecht ab. An diese besondere Landsgemeinde war auch die Zuger Regierung eingeladen, die wegen der Bedeutung dieses Geschäftes in corpore, inklusive Landschreiber, daran teilnahm.

Der Film ist eine Ethnografie der Ereignisse um diese jahrhundertealte Tradition. Er zeigt wie die hergebrachte Ordnung in Konflikt mit der neuen Zeit gerät und wie die Appenzellerinnen und Appenzeller dem historischen Tag entgegenfiebern.[1] Die Landsgemeinde 1989 war die letzte Männerlandsgemeinde von Appenzell Ausserrhoden.

Andreas Furler schrieb 1991 über diesen Film im Tagesanzeiger: «Statt auf bevormundenden Kommentar stellt Erich Langjahr in „Männer im Ring“ auf den ethnografischen Blick ab, der die besten Schweizer Dokumentarfilme seit jeher auszeichnet. Alte, überfällige Zöpfe sollen abgeschnitten werden. Doch man hängt an ihnen, befürchtet instinktiv, dass mit ihnen ein Teil der überkommenen Identität verlorengeht. In den bald abstrusen, bald träfen Argumenten der Appenzellerinnen und Appenzeller vor Langjahrs Kamera kommt genau dieser Widerstreit von Verstand und Gefühl zum Ausdruck.»[2]

Rezeption

Der Film «Männer im Ring» wurde mehrmals ausgezeichnet. Der Film fand nicht nur in der deutschsprachigen Schweiz, sondern auch in den französisch[3] und italienisch[4] sprechenden Landesteilen sowie international[5][6] Beachtung.

Aus Anlass des Jubiläums «50 Jahre Frauenstimmrecht» auf Bundesebene erfuhr der Film ab 2020 eine Reprise. Er wurde trotz der Covid-19-Pandemie in verschiedenen Kinos der deutschsprachigen Schweiz gezeigt.[7][8] Der bereits 30 Jahre früher entstandene Film erreichte so auch ein jüngeres Publikum, das mit dem Frauenstimmrecht aufgewachsen ist. Riccarda Naef kam zur Welt, als Appenzell Innerrhoden das Frauenstimmrecht einführte. «Männer im Ring» hat ihr gut gefallen. «Es ist nicht nur ein Dok-, sondern auch ein künstlerischer Film, der poetische Bilder zeigt,» meinte die Performancekünstlerin und Kulturvermittlerin, die sich auch als Feministin bezeichnet, gegenüber der Appenzeller Zeitung.[9]

Festivalvorführungen

Auszeichnungen

Einzelnachweise

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