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Die Luxemburgischen Cyclocross-Meisterschaften sind die nationalen Titelkämpfe im Querfeldeinfahren. Sie werden jährlich durch den nationalen Radsportverband Luxemburgs, die Fédération du Sport Cycliste Luxembourgeois (FSCL), in verschiedenen Kategorien ausgerichtet.
Die erste Meisterschaft des Landes wurde durch die FSCL am 18. April 1920 in der Landeshauptstadt ausgetragen. Start und Ziel der 18 Kilometer langen Strecke waren vor dem Café Jamin am Glacis im Stadtteil Limpertsberg.[1][2] Auch in den folgenden Jahren begannen und endeten die Meisterschaftsrennen für gewöhnlich dort, wenngleich der Parcours variierte.[3][4] In Luxemburg wurde die Sportart bereits in den 1920er Jahren auch auf Deutsch als Cyclocross (bzw. Cyclo-Croß) bezeichnet,[5] während in anderen deutschsprachigen Ländern die Bezeichnung Querfeldein üblich war (heute in der Schweiz: Radquer).
1927 entfielen die Meisterschaften,[6] 1933 wurden sie wohl erstmals außerhalb der Hauptstadt organisiert, und zwar in Schifflingen.[7] Die Meisterschaft diente auch der Selektion der Fahrer, die das Land beim jährlichen Critérium international de cyclo-cross, dem Vorläufer der Weltmeisterschaften, vertreten sollten.[8] Während des Zweiten Weltkriegs entfielen die Meisterschaften erneut von 1941 bis 1945.[6]
Ab 1950 lösten die Cyclocross-Weltmeisterschaften das Critérium international ab, die nationalen Meisterschaften dienten nunmehr zur Auswahl der Fahrer für diese Veranstaltung. Sie fanden daher eine oder zwei Wochen vor der WM statt, meist Anfang Februar. 1967 wurden bei der UCI getrennte Weltmeisterschaften für Profis und Amateure eingeführt. Die Luxemburger Meisterschaften wurden daraufhin weiter in einem Rennen ausgetragen, aber mit zwei Meistern, dem besten Profi und dem besten Amateur-Fahrer. 1967 erhielt nur der Gesamtsieger ein Meistertrikot,[9] 1968 beide Gewinner.[10] 1969 wurde zusätzlich der beste der Junioren ausgezeichnet, die im Rennen der Profis und Amateure mitfuhren. Außerdem gab es ein separates Rennen für die Débutants (15- und 16-Jährige).[11] 1970 wurden die Meisterschaften neu organisiert: Fortan gab es ein Rennen für Amateure und Profis und eins für Junioren und Débutants; in beiden Rennen wurde je ein Meister gekürt.[12]
1975 wurden die Weltmeisterschaften von der UCI in den Januar vorverlegt, um den Cyclocross-Fahrern einen leichteren Übergang in die Straßensaison zu ermöglichen. Die nationalen Meisterschaften wurden daher ebenfalls vorverlegt und fanden nun Anfang/Mitte Januar statt.[13] Die Meisterschaften 1978 endeten mit dem Sieg von Roger Gilson, der anschließend wegen Dopings disqualifiziert wurde.[14] An seiner Stelle wurde der zweitplatzierte Lucien Zeimes zum Meister erklärt.[15]
2021 entfielen die Cyclocross-Meisterschaften infolge der Corona-Pandemie.[16]
Seit Einführung der U23-Kategorie (auch Espoirs genannt) finden bei den Männern die Rennen der Elite und der U23 gemeinsam statt, werden aber getrennt gewertet.[17] Bis 2023 wurde das gemeinsame Klassement Scratch genannt. Ein U23-Fahrer, der im Scratch unter den ersten Drei platziert war, wurde trotzdem nur mit dem U23-Podium ausgezeichnet. 2000, 2002 und 2006 ging der Sieg im Scratch jeweils an einen U23-Fahrer, ebenso 2022 und 2023.[18][19] 2024 wurde der Modus geändert und das Scratch-Klassement abgeschafft: Die U23-Fahrer starteten zwei Minuten nach der Elite und fuhren eine Runde weniger.[20]
Bei den Frauen werden die Titelträgerinnen der Elite, der U23 und der Juniorinnen ebenfalls in einem gemeinsamen Rennen ermittelt, auch hier mit getrennten Klassements: Marie Schreiber etwa erreichte 2020 und 2022 jeweils den zweiten Platz im Scratch-Klassement als Junioren- bzw. U23-Meisterin, war jedoch vom Elite-Podium ausgeschlossen. 2023 und 2024 startete sie ungeachtet ihres noch jungen Alters in der Elite[21] und wurde dort Meisterin; der U23-Titel ging an die jeweils nächste Nachwuchsfahrerin. Auch hier wurde der Modus 2024 dahingehend geändert, dass je nach Kategorie unterschiedlich viele Runden gefahren werden.
Außer den international anerkannten Kategorien gibt es Titelkämpfe bei den Débutants und den Masters.[22]
Angaben über die Veranstaltungsorte bis 1980 sind dem Archiv des Luxemburger Worts entnommen, die übrigen den einschlägigen Online-Quellen.
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