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Gattung der Familie Bromeliengewächse (Bromeliaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Pflanzengattung Lutheria gehört zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Die etwa vier Arten kommen im nördlichen Südamerika vor.[1]
Lutheria | ||||||||||||
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Lutheria splendens | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lutheria | ||||||||||||
Leme, G.K.Br. & Barfuss |
Lutheria-Arten wachsen epiphytisch oder terrestrisch.[1]
Lutheria-Arten sind immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanzen.[1] Sie brauchen viele Jahre bis zur Bildung ihres Blütenstandes.[1] Nach der Samenbildung stirbt das Exemplar ab, aber zuvor wurden an oberirdischen relativ kurzen Ausläufern Tochterpflanzen (Kindel genannt).[1]
In der Regel sind es Trichterbromelien. Die meist mittelgroßen bis großen Blatttrichter („Zisternen“) zum Sammeln von Wasser und Nährstoffen entstehen dadurch, dass ihre Sprossachsen gestaucht sind und die Laubblätter dicht in Rosetten zusammen stehen und sich überdecken.[1] Die parallelnervigen Laubblätter sind in Blattscheide und -spreite gegliedert. Die Laubblätter sind mesomorph und scheinen kahl zu sein.[1] Doch sind an den Blattscheiden Saugschuppen vorhanden. Die einfachen Blattspreiten sind linealisch bis schwertförmig mit gerundetem stachelspitzigem oberen Ende. Die Blattränder sind glatt.[1] Je nach Art sind die Blattspreiten einfarbig oder rot-braun bis dunkel-violett gebändert.[1]
Es sind kurze bis lange Blütenstandsschäfte vorhanden. Die einfachen oder zusammengesetzten Blütenstände[1] sind lange haltbar. Die sich dachziegelartig überdeckenden Tragblätter verdecken die Kelchblätter vollständig sind während der Anthese rot, selten grünlich.[1] Die Blüten sind oft zweizeilig, oft deutlich einseitswendig an der Blütenstandsachse angeordnet, so scheinen die Blüten an einer Seite des Blütenstandes angeordnet zu sein.[1]
Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die drei Kelchblätter sind radiärsymmetrisch angeordnet.[1] Die drei freien, aufrechten Kronblätter sind und ihre oberen Ende weichen leicht auseinander, wobei die beiden unteren zurückgekrümmt sind. Die Kronblätter sind meist rot oder dunkel-rosafarben oder gelb. Die leicht zygomorphe Blütenkrone ist im unteren Bereich röhrenförmig, nach einer Seite gebogen. Es sind in der Krone basale, linealische etwas stumpf endende Anhängsel vorhanden.[1] Es sind zwei Mal drei Staubblätter vorhanden. Die Staubblätter sind länger als die Kronblätter und überragen die Blütenkrone.[1] Die freien Staubfäden sind an den Kronblättern inseriert. Die Staubbeutel sind etwas dorsifix (an der Rückseite angeordnet).[1] Die drei Fruchtblätter sind zu einem halbunterständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel ist gleich lang oder länger als die Staubblätter und überragt die Blütenkrone.[1] Die Narbe ist papillös sind und eingefaltet spiralisch.[2]
Es werden Kapselfrüchte gebildet. Das Samenkorn ist kurz-zylindrisch. Die Samen besitzen „Fallschirme“, ähnlich wie bei der Pusteblume.[1]
Die Gattung Lutheria wurde 2016 durch Elton J. C. Leme, Gregory K. Brown und Michael H. J. Barfuss in Taxonomic revision of Bromeliaceae subfam. Tillandsioideae based on a multi-locus DNA sequence phylogeny and morphology. In: Phytotaxa, Volume 279, Issue 1, 2016, S. 56 mit vier Arten aufgestellt.[1][3] Die Typusart ist Vriesea splendens (Brongn.) Lem. mit dem Basionym Tillandsia splendens Brongn. und dem neuen Namen Lutheria splendens (Brongn.) Barfuss & W. Till.[1][2]
Der Gattungsname Lutheria ehrt den amerikanischen Bromelienexperten Harry E. Luther (1952–2012).[4]
Die Systematik der Unterfamilie Tillandsioideae ist wegen der Abgrenzungsproblematik der Gattungen und neuerer phylogenetischer Untersuchungen, nach denen die ursprüngliche Gattung Vriesea in drei Gattungen (Vriesea, Alcantarea und Werauhia) aufgeteilt wurde, steten Veränderungen unterworfen. Die Arten der neuen Gattung Lutheria waren größtenteils in der Gattung Vriesea eingegliedert. Auf Grund molekulargenetischer Untersuchungen und Neubewertung der morphologischen Merkmale wurde die Tribus Vrieseeae W.Till & Barfuss 2016 in zwei Subtribus gegliedert.[1][2]
Die Gattung Lutheria Leme, G.K.Br. & Barfuss gehört seit 2016 zur Subtribus Cipuropsidinae W.Till & Barfuss der Tribus Vrieseeae W.Till & Barfuss in der Unterfamilie Tillandsioideae innerhalb der Familie der Bromeliaceae.[1][2]
Die Lutheria-Arten gedeihen nur im östlichen Brasilien.
Es gibt 2023 etwa vier Arten in der Gattung Lutheria[2][5]:
Lutheria splendens wird in vielen Ausleseformen als Zierpflanze verwendet.[6] Sie gehörte früher zu den am häufigsten angebauten „Bromelien“,[6] diesen Rang haben aber viele anderen Arten und Sorten abgelaufen. Auch Lutheria glutinosa dient als Zierpflanze.
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