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deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lucie Mannheim (* 30. April 1899 in Berlin[1]; † 18. Juli 1976 in Braunlage) war eine deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin.
Lucie Mannheim wurde in Berliner Stadtteil Friedrichshain geboren. Ihre Eltern waren der Kaufmann Louis Mannheim (* 1856/57 Rummelsburg in Pommern; † 1921 Berlin) und Gertrud Mannheim, geb. Zander (* 1862 Belgard; † 1919 Berlin).[2] Sie gab 1916 ihr Debüt am Königsberger Schauspielhaus und spielte von 1918 bis 1922 an der Volksbühne Berlin. Danach arbeitete sie bis 1933 am Preußischen Staatstheater, wo sie in zahlreichen Inszenierungen ihres Lebensgefährten, des Regisseurs Jürgen Fehling, auftrat. Sie spielte u. a. die Hannele in Gerhart Hauptmanns Hanneles Himmelfahrt, das Käthchen in Kleists Das Käthchen von Heilbronn und die Julia in Romeo und Julia (Shakespeare). Sie trat unter Fehlings Regie auch in Alt-Berliner Gesangspossen wie Das Fest der Handwerker auf.
Seit 1918 trat Lucie Mannheim im Stummfilm auf. Ihren ersten Einsatz hatte sie in Zwischen zwei Welten (Regie: Adolf Gärtner). Sie spielte im Film zunächst bäuerliche Mädchenrollen. 1923 hatte sie die weibliche Hauptrolle, die junge Hirtin, in Fritz Wendhausens Filmballade Der steinerne Reiter. Im selben Jahr war sie außerdem zu sehen in G. W. Pabsts erstem Film Der Schatz als Tochter des Glockengießers sowie in F. W. Murnaus verschollenem Bauerndrama Die Austreibung. Der Tonfilm Madame wünscht keine Kinder (1933) war ihr letzter Film in Deutschland bis nach dem Zweiten Weltkrieg.
Lucie Mannheim war jüdischer Herkunft und begab sich deshalb 1933 nach Großbritannien ins Exil. Sie spielte in London Theater und arbeitete beim deutschen Programm der BBC mit. Zunächst hatte sie einen Auftritt in Alfred Hitchcocks Streifen Die 39 Stufen von 1935. Während des Krieges sprach sie oft im Rundfunk und appellierte an die Soldaten, den Krieg aufzugeben. Sie sang eine als „Anti-Hitler-Version“ bekannte Persiflage auf Lale Andersens Lili Marleen.[3] Auch einen Propagandafilm The True Story of Lilli Marlene drehte sie im englischen Exil.[4] Nach 1949 gab sie Gastspiele in Deutschland. 1953 kehrte sie nach Deutschland zurück und nahm ihre schauspielerische Arbeit wieder auf. Hier sind die 1958 gedrehten Streifen Gestehen Sie, Dr. Corda! und Der eiserne Gustav sowie Der letzte Zeuge an der Seite von Martin Held und Hanns Lothar zu erwähnen.
Ab 1964 war sie lediglich noch in einigen Fernsehspielen zu sehen. Darunter waren die Fernsehproduktionen Gerechtigkeit in Worowogorsk (1964), Der Trojanische Krieg findet nicht statt (1964) und General Frédéric (1964). Ihre letzte Rolle hatte sie in dem Fernsehspiel Cher Antoine oder Die verfehlte Liebe (1970). Lucie Mannheim erhielt 1967 das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film. Seit 1941 war sie mit dem englischen Schauspieler Marius Goring verheiratet; sie war seitdem englische Staatsbürgerin.
Diese Lilli-Marleen-Version eines unbekannten Texters stellte eine der propagandistischen Fassungen für die heimlichen BBC-Hörer in Deutschland dar und wurde meist mit anschließenden Aufforderungen zur Aufgabe während des Krieges gesendet.
Ich muss heut' an Dich schreiben, mir ist das Herz so schwer. |
Vielleicht fällst Du in Russland, vielleicht in Afrika. |
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