Louis Rauwolf
deutscher Karikaturist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Louis Rauwolf (* 7. April 1929 in Marienbad[1], Tschechoslowakei; † 12. September 2003[2] in Berlin) war ein deutscher Karikaturist.
Mit den Eltern kam Rauwolf nach Berlin. Nach dem Krieg und dem Erwerb des Abiturs arbeitete er kurzzeitig als Helfer in der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Sonneberg. Daraus resultierte dann der Wunsch, Medizin zu studieren mit der Spezialisierung Chirurg („Herren- und Damenschneider“). Doch zunächst lernte Rauwolf in Berlin den Beruf eines Rundfunkmechanikers[1][2] und arbeitete dann im Volkseigenen Betrieb RFT. Durch die grafisch gelungene Anfertigung eines Friedenstransparentes für seinen Betrieb, das an der Neuen Wache Unter den Linden angebracht wurde, entdeckte man sein Zeichentalent und delegierte ihn an die Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee[1], wo er von 1949 bis 1952 Malerei studierte. Bereits Anfang 1952[2] veröffentlichte die Satirezeitschrift Frischer Wind, die später in Eulenspiegel umbenannt wurde, erste politische Karikaturen von Rauwolf. Bis 1994 blieb er dort ständiger Mitarbeiter und veröffentlichte allein in dieser Zeitschrift 7.975 Zeichnungen.[3]
Seine Figuren mit großen Nasen und wenigen Strichen begleiteten alle großen und kleinen Ereignisse dieser Zeit; mit eigenen Ausstellungen u. a. in Berlin, Moskau, Prag, Bratislava, Ostrava, Kairo, Wien, Budapest sowie in Bulgarien, Niederlande, Kuba, Mexiko und Kanada wurde er weltweit bekannt und anerkannt.
Rauwolf begleitete mit dem frechen Zeichenstift auch sogenannte Freundschaftsbrigaden, die an der Errichtung der Druschba-Trasse, der Erdgaspipeline zwischen der Sowjetunion und der DDR, mitarbeiteten und veröffentlichte die Darstellungen.
Er gab eigene Bücher heraus, illustrierte fast 40[1] satirische und ernste Bücher anderer Schriftsteller, zeichnete Plakate und Bühnenbilder für Kabaretts. Insgesamt existieren um die 10.000[2] Karikaturenblätter von Rauwolf, deren Thematik Gabriele Stave wie folgt beschrieb: „Gurkennasige Stammtischler, bissige Trabantpiloten, coole Gören, tortenwütige Witwen – in Rauwolfs Zeichnungen spiegelte sich Otto Normalverbraucher-Ost.“[1]
Rauwolf starb nach längerer Krankheit[1] und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in der Reihe der Künstlergräber bestattet.
Der Nachlass befindet sich in den Sammlungen der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
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