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französischer Naturforscher, Anatom und Arzt. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Louis Antoine Desmoulins (* 1. September 1794 (15. Fructidor II) in Rouen; † 17. November 1828 ebenda) war ein französischer Naturforscher, Anatom und Arzt.
Sein Vater war der Händler Antoine Desmoulins, seine Mutter war Marie Madelaine Véronique geb. Carustte.
Er begann ein Medizinstudium an der Universität Rouen und beendete dieses in Paris, wo er am 29. August 1818 den Doktortitel erlangte. Seine Promotionsthese hatte den Titel Exposition des motifs d’un nouveau système d’hygiène, déduit des lois de la physiologie, et appliqué au perfectionnement physique et moral de l’homme. So besuchte er eifrig die Vorlesungen und Konferenzen des Muséum national d’histoire naturelle und baute bald Beziehungen zu den Gelehrten auf, die damals diese große wissenschaftliche Einrichtung besuchten. Unter ihnen befanden sich Größen wie Georges Cuvier, François Magendie, Jean Baptiste Bory de Saint-Vincent, Alexander von Humboldt und viele andere. Schon bald publizierte er wissenschaftliche Arbeiten, die im Institut de France Beachtung fanden und von diesem ausgezeichnet wurden. Hier gilt es insbesondere Recherches anatomiques et physiologiques sur le système nerveux des Poissons aus dem Jahr 1822 zu erwähnen. In den Jahren von 1822 bis 1825 arbeitete er neben vielen anderen Autoren an den ersten acht Bänden von Dictionnaire classique d’histoire naturelle mit. In den Bänden finden sich unter dem Kürzel A. D..NS. auch einige Erstbeschreibungen von Desmoulins. Als er 1825 gemeinsam mit Magendie Anatomie des systèmes nerveux des animaux à vertèbres, appliquée à la physiologie et à la zoologie publiziert, widerspricht Carl Gustav Carus seinen Analysen über das Rückenmark der Meerneunaugen (Petromyzon marinus) vehement.[1] 1826 folgte Histoire naturelle des races humaines, ein Werk, das als großer Erfolg gefeiert wurde. Desmoulins entwickelte sich zum kompetenten Physiologen und war einer der Ersten, der der katholischen Lehre des Monogenismus[2] widersprach.[3] Als er vor der Académie des sciences eine seiner vergleichenden Arbeiten über das Gehirn von Erwachsenen im Vergleich zu dem von alten Menschen der Öffentlichkeit präsentierte, wurde diese von den Zuhörern nicht mit Wohlwollen aufgenommen. Seine Schlussfolgerung, dass das Gehirn älterer Menschen weniger voluminös, verkümmert und daher weniger geeignet für intellektuelle Aufgaben sei, stieß bei seinen gelehrten Zuhörern auf wenig Gegenliebe. Diese wollten ihm angeblich nach dem Vortrag nicht mehr das Wort erteilen.[4] Durch einen weiteren Fehler ruinierte er endgültig seine Karriere. Zweifellos verbittert und undankbar gegenüber Cuvier machte er diesen zum Ziel seines aggressiven Verhaltens. In der Vorrede zu seinem neuen Werk kritisierte er nicht nur die Arbeit des berühmten Gelehrten, sondern griff ihn auch als Mitglied der öffentlichen Verwaltung an, indem er ihn mit beleidigenden Worten überhäufte. Die Akademie verweigerte die Anerkennung des Werkes. So startete Desmoulins 1827 auf eigene Kosten eine Petition gegen Cuvier. Als er schließlich die Sinnlosigkeit seiner Angriffe begriff, zog er sich zu seiner Familie nach Rouen zurück. Entmutigt und müde wurde er krank und verstarb in trauriger Einsamkeit.[5]
Zu den Arten gehören chronologisch u. a.:
Zu den Unterarten gehören chronologisch u. a.:
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