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Lotio
Form von Hautpflegemitteln Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eine Lotio (auch Schüttelmixtur oder Trockenpinselung genannt)[1] bezeichnet Hautpflegemittel, die aus einer Mischung einer Flüssigkeit und einem fein verteilten Feststoff (Puder) bestehen. Da sich die Partikel absetzen und zusammenballen, ist es meist erforderlich, die Mixtur vor Verwendung aufzuschütteln.

Der Begriff wird von der Industrie manchmal als Synonym für Lotion verwendet, dies ist jedoch falsch.
Die fein verteilten Feststoffe lösen sich nicht in der Flüssigkeit und bilden mit dieser eine Suspension. Nach dem Trocknen der Flüssigkeit bleiben sie als Puder auf der Haut zurück. Manche Mittel enthalten zusätzlich einen geringen Fettanteil, der mit der Flüssigkeit eine Emulsion bildet. Ein höherer Fettanteil ergäbe eine Salbe bzw. Paste.
Schüttelmixturen haben eine ähnliche Wirkung wie die enthaltenen puderförmigen Stoffe, lassen sich jedoch besser an Körperstellen auftragen, die mit einem Puder schlecht erreichbar sind. Auch ist die Haftung oft besser und die Mixtur hat einen zusätzlichen Kühleffekt.
Schüttelmixturen können direkt oder mit einem Wattebausch oder einem Pinsel aufgetragen werden.
Typische Anwendungsgebiet für Schüttelmixturen sind trockene oder nur schwach nässende Hauterkrankungen, -entzündungen oder -reizungen. Sie werden insbesondere auch bei Unverträglichkeiten alternativ zu Salben eingesetzt.[1]
Für stark nässende, sehr trockene oder behaarte Hautstellen eignen sich Schüttelmixturen teilweise weniger gut, da sie sich hier schlecht auftragen lassen oder die Haut zusätzlich austrocknen. Auf stark nässender Haut kann es zur Verklumpung kommen.[1]
Schüttelmixturen sind auch mit Gerbstoff als zusätzlichem Bestandteil erhältlich, der die Haut verdichtet und trocknet und dadurch das Wachstum von Bakterien und Pilzen bremst.[2]
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Als weisse Schüttelmixtur wird eine Zinkoxidschüttelmixtur (Lotio alba aquosa, Lotio alba cutanea aquosa, Suspensio alba cutanea aquosa, Zinci suspensio pastosa) bezeichnet.[3]
Die Suspension wirkt austrocknend, entzündungshemmend, zusammenziehend und juckreizlindernd und kann beispielsweise bei Windpocken, Gürtelrose, Fieberbläschen, Intertrigo (Hautwolf, d. h. Mykose/ Hautpilz in Hautfalten), Ekzemen und anderen entzündlichen Hauterkrankungen verwendet werden. Sie kann zwei- bis dreimal täglich aufgetragen werden.[3]
Die weisse Schüttelmixtur kann in der Apotheken hergestellt werden. Neben Zinkoxid und Talkum als pulverförmigen Bestandteilen enhält sie häufig einen geringen Anteil Bentonit. Diese Feststoffe werden in einer Propylenglykol- oder Glycerol-Wasser-Mischung suspendiert.[3]
Ein kühlender Effekt kann durch Zugabe von Ethanol (Lotio alba spirituosa) erreicht werden. Menthol oder Desinfektionsmittel werden manchmal als zusätzliche Wirkstoffe zugefügt.[3]
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Die Rote Schüttelmixtur (Suspensio rosacea cutanea, Lotio rosacea, Rote Schüttelpinselung) enthält Quecksilber(II)-sulfid und wurde zur Behandlung von Windpocken und der Gürtelrose eingesetzt. Sie wird heute nicht mehr hergestellt und kann in der Regel durch die weisse Schüttelmixtur ersetzt werden.[4]
Weblinks
Fußnoten
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