Lothar Kusche
deutscher Feuilletonist, Schriftsteller und Satiriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
deutscher Feuilletonist, Schriftsteller und Satiriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.
Lothar Kusche (* 2. Mai 1929 in Berlin; † 20. August 2016 ebenda) war ein deutscher Feuilletonist, Schriftsteller und Satiriker, der vor allem in der DDR bekannt wurde.
Der aus bürgerlichen Verhältnissen stammende Kusche wuchs in Berlin auf. Nach dem Krieg arbeitete er in Ost-Berlin als Redakteur für verschiedene satirische Zeitschriften. Seine Texte erschienen unter anderem in der (DDR-)Weltbühne und dem Ulenspiegel, teilweise unter dem Pseudonym Felix Mantel. Insgesamt erreichten seine im Aufbau-Verlag und im Eulenspiegel-Verlag erschienenen Bücher eine Auflage von mehr als 2,5 Millionen Exemplaren.[1] Zeitweise war Kusche stellvertretender Chefredakteur der Weltbühne und Dramaturg am Kabarett Die Distel. Er verfasste auch humorvolle Reiseberichte über Sibirien (Kein Wodka für den Staatsanwalt) und Großbritannien (Quer durch England in anderthalb Stunden) sowie Drehbücher. Er spielte 1971 in der DEFA-Komödie Der Mann, der nach der Oma kam, zu der er auch das Szenarium geschrieben hatte, in einer Nebenrolle mit.
Kusches Satiren orientierten sich vor allem an Kurt Tucholsky. Sie werden als „relativ unpolitisch“ eingeschätzt.[2] Er war Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und Ehrenmitglied in Bobrowskis Neuem Friedrichshagener Dichterkreis, der vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) im operativen Vorgang „Ahornkreis“ wegen „staatsgefährdender Propaganda und Hetze“ bearbeitet wurde. Bereits 1956 hatte das MfS mit gleichem Vorwurf gegen Kusche ermittelt, weil er zur „Gruppe der Tonbandparodisten Walter Ulbrichts“ gehört hatte.[3]
Kusche war mit Gina Presgott und später mit Renate Holland-Moritz verheiratet. Er starb am 20. August 2016 im Alter von 87 Jahren in Berlin.[4] Seine Grabstätte befindet sich in der Reihe Künstlergräber des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde.