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Liste der kerntechnischen Anlagen in Russland
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Die Liste der kerntechnischen Anlagen in Russland beinhaltet alle kommerziellen Leistungsreaktoren, Kernkraftwerke, Forschungsreaktoren und andere kerntechnische Anlagen und Anreicherungsstätten, die sich aktuell in Betrieb oder in Bau befinden, die derzeit abgeschaltet oder bereits stillgelegt sind beziehungsweise deren Planung/Bau endgültig aufgegeben wurde. Die Liste umfasst auch Anlagen, die bereits vor 1991 in der Russischen SFSR der Sowjetunion stillgelegt oder nur geplant wurden.
Die Sowjetunion war der erste Staat weltweit, der im Jahr 1954 ein kommerzielles Kernkraftwerk in Betrieb nahm.
Alle russischen Kernkraftwerke sind Eigentum des staatlichen Unternehmens Rosatom und werden vom ebenfalls staatlichen Unternehmen Rosenergoatom betrieben. Die Kernkraftwerke decken etwa 18 % des Strombedarfs des Landes. In den russischen Kernkraftwerken kommen hauptsächlich Reaktoren vom Typ RBMK oder WWER zum Einsatz.
Im Kernkraftwerk Bilibino befinden sich die zurzeit weltweit kleinsten in Betrieb befindlichen Reaktoren, die außerdem Fernwärme liefern. Das größte russische Kernkraftwerk ist das Kernkraftwerk Balakowo.[1]
Um schnell Plutonium für Kernwaffen produzieren zu können, wurden während des Kalten Krieges vier kerntechnische Anlagen mit Plutoniumreaktoren gebaut. Als Stromerzeugung aus Kernenergie möglich wurde, wurde ein Reaktor, der sowohl Strom produzieren als auch Plutonium herstellen kann, entwickelt. Ergebnis war die RBMK-Baureihe, die noch heute einen großen Teil der Stromversorgung des Landes aufrechterhält. Im Laufe der Zeit wurden die Reaktoren mit MKER-Technik aufgerüstet. Der MKER ist somit Nachfolger des RBMK.[1]
Seit April 2007 setzt Russland auf eine neue Art der Stromerzeugung aus Kernenergie. Das Kernkraftwerk Akademik Lomonossow wird das weltweit erste schwimmende Kernkraftwerk sein. Ein weiteres ist geplant. Die Kraftwerke sollen in schlecht erreichbaren Regionen eingesetzt werden, in denen es Probleme bei der Stromversorgung gibt.[1]
Russland hat einen sehr ausgewogenen Brennstoffkreislauf. Seit einiger Zeit wird mit neuen Brennelementtypen für WWER experimentiert. Geplant ist, die abgebrannten Brennelemente aus den RBMK wiederaufzubereiten und sie als Brennelemente für WWER zu nutzen. Diese haben eine bis zu 2,5 % höhere Effizienz als herkömmliche WWER-Brennelemente. Der Brennstoff ist momentan experimentell in den Reaktoren des Kernkraftwerks Kalinin im Einsatz. Die abgebrannten Brennelemente können wiederum zu MOX-Brennelementen weiterverarbeitet werden, diese werden seit Anfang 2008 im Kernkraftwerk Belojarsk genutzt.[1]
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Kernkraftwerke
Zusammenfassung
Kontext
Unter die Gruppierung Kernkraftwerke fallen alle Leistungsreaktoren und Prototypanlagen, die zur kommerziellen Stromerzeugung genutzt werden. In Russland sind insgesamt 34 Kernreaktoren mit einer Gesamtkapazität von 26.242 MW brutto in Betrieb. Sieben Reaktoren mit einer Leistung von 7.898 MW brutto werden zurzeit gebaut. Zwölf Reaktoren mit einer Kapazität von 919 MW brutto wurden bereits stillgelegt. Das Kernkraftwerk Obninsk war das erste Kernkraftwerk im Land und weltweit. Das älteste noch in Betrieb befindliche ist das Kernkraftwerk Nowoworonesch.
Leistungsdaten
Diese Liste ist in alphabetischer Reihenfolge nach der Bezeichnung des Werks sortiert.[2]
In Betrieb Stillgelegt In Bau
Bilder
- Kernkraftwerk Kola 3 und 4
- Reparatur im Kernkraftwerk Kola 1
- Turbinenhalle 2 von Kola 3 und 4
- Gelände des Kernkraftwerks Leningrad aus der Luft
- Blöcke 1 und 2 im Kernkraftwerk Nowoworonesch
- Blöcke 3 und 4 im Kernkraftwerk Nowoworonesch
- Block 5 im Kernkraftwerk Nowoworonesch
- Block 5 im Kernkraftwerk Nowoworonesch
- Eingang des Kernkraftwerks Nowoworonesch
- Tafel vor dem Bauplatz des Kernkraftwerks Nowoworonesch II
- Kernkraftwerk Obninsk von Süden
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Kernkraftwerke und Kernheizwerke ohne Betriebsaufnahme
Zusammenfassung
Kontext
Unter die Gruppierung Kernkraftwerke und Kernheizwerke ohne Betriebsaufnahme fallen alle Leistungsreaktoren und Prototypanlagen, die zur kommerziellen Strom- oder Wärmeerzeugung genutzt werden sollten, aber noch nicht fertiggestellt wurden, bzw. deren Planungen und Bau endgültig eingestellt wurden, sowie alle Leistungsreaktoren, die noch nicht in Bau, aber fest geplant sind. Grün markierte Kraftwerke sind in Planung, bei Kraftwerken, die gelb markiert sind, wurde der Bau gestoppt und bei blau markierten Kraftwerken wurden der Bau und die Planungen endgültig eingestellt.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde ein Großteil der Projekte storniert beziehungsweise ein Baustopp verhängt. Viele Anlagen sind heute wieder in Diskussion im Zuge des russischen Atomprogramms Projekt 2007-2015.
Leistungsdaten
Kernkraftwerke
Diese Liste ist in alphabetischer Reihenfolge sortiert.[5]
Bau gestoppt Bau und Planungen endgültig eingestellt Geplant
Kernheizwerke
Diese Liste ist in alphabetischer Reihenfolge sortiert.
Bau gestoppt Bau und Planungen endgültig eingestellt Geplant
Bilder
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Forschungsreaktoren
Zusammenfassung
Kontext
Unter die Gruppierung Forschungsreaktor fallen Kernreaktoren, die nicht der Stromerzeugung dienen, sondern überwiegend zu Forschungszwecken (kern- und materialtechnischen Untersuchungen, Isotopenproduktion für Medizin und Technik) genutzt werden. Weltweit hat Russland die meisten in Betrieb befindlichen Forschungsreaktoren.
Leistungsdaten
Diese Liste ist in alphabetischer Reihenfolge sortiert.[46]
In Betrieb Abgeschaltet Stillgelegt In Bau
Bilder
- Einfahrt zum IPPE
- Institutsgebäude des Kurtschatow-Instituts
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Kernreaktoren in anderen kerntechnischen Anlagen
Zusammenfassung
Kontext
Unter die Gruppierung andere kerntechnische Anlagen fallen alle Chemiekombinate und Produktionsstätten, in denen sich Kernreaktoren befinden und befanden. Die stillgelegten Majak-Reaktoren dienten allesamt der Plutonium-Produktion für das Kernwaffen-Programm.[48]

In Betrieb Stillgelegt
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Aufarbeitungsanlagen
Hier werden russische Wiederaufarbeitungsanlagen aufgeführt, die aber teils nicht mehr in Betrieb sind und andere Funktionen haben.[1]
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Anreicherungsanlagen
Hier werden russische Urananreicherungsanlagen aufgelistet.[1]
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Endlager
Zu erwähnen ist ferner das Endlager für radioaktive Abfälle, das im Bereich der kerntechnischen Anlage Schelesnogorsk betrieben wird.
Erklärungen
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Vor allem eine Reihe von Spionagefällen lassen am Beginn des Reaktorprogramms der damaligen Sowjetunion eine Orientierung der sowjetischen an der US-amerikanischen Entwicklung erkennen. Der erste rudimentäre Kernreaktor von Enrico Fermi benutzte Graphit als Moderator der Kernspaltung. Während dieses Prinzip in den USA mit Ausnahme der Kleinreaktoren zur Produktion von Waffenplutonium keine längere Geschichte kannte, wurde es von den Sowjets systematisch weiterentwickelt; Obninsk wurde 1954 das erste eigentliche Kernkraftwerk weltweit, Belojarsk 1 1964 der erste diesbezügliche Leistungsreaktor, und die Geschichte dieser RBMK-Reaktorlinie fand dann mit der Katastrophe von Tschernobyl ihr abruptes Entwicklungsende. Mit dem VK-50 in Melekess wurde in den 1960ern kurzfristig auch das Siedewasserreaktor-Konzept der USA übernommen, welches jedoch mit einem schweren Störfall nach zwei Jahren bereits ein abruptes Ende fand. Schließlich wurde mit dem WWER auch das Druckwasserreaktor-Konzept kopiert. Die Amerikaner hatten es in den 1950ern konzipiert, erstmals von den Sowjets verwendet wurde es ab 1959 im Atom-Eisbrecher "Lenin", zur umfangreicheren Stromproduktion ab 1964 im KKW Nowoworonesch 1. Auch die Brüter-Technik wurde in den 1950ern von den USA erfunden, mit dem Forschungsreaktor BOR-60 von den Sowjets erstmals eingeführt, mit dem BN-350 Aktau in Kasachstan wesentlich vergrößert und mit dem BN-600 Belojarsk 3 wird sie dort noch heute von den Russen betrieben.[58]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
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