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Liste der Stadttore und Wehrtürme in Mecklenburg-Vorpommern
Liste erhaltener Stadttore, städtischer Wehrtürme sowie den Städten vorgelagerter Warttürme in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Liste der Stadttore und Wehrtürme in Mecklenburg-Vorpommern führt alle erhaltenen Stadttore, städtischen Wehrtürme sowie den Städten vorgelagerte Warttürme in Mecklenburg-Vorpommern auf. Nicht aufgenommen sind Wiekhäuser und Mauerreste der ehemaligen Stadtbefestigungen sowie Türme von Burgen, Festungen und Schlössern.

Geschichte der Stadtbefestigungen in Mecklenburg und Vorpommern
Zusammenfassung
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Die meisten Stadtbefestigungen in Mecklenburg und Vorpommern gehen auf das 13. oder 14. Jahrhundert zurück, wurden jedoch bis ins 17. Jahrhundert vielfach erweitert und umgestaltet. Die besterhaltene Stadtbefestigung ist die fast durchgängig restaurierte, ca. 2300 Meter lange Stadtmauer von Neubrandenburg mit vier Toranlagen (drei Doppeltore) und einem Wehrturm, die auch architekturgeschichtlich zu den Hauptwerken der Backsteingotik zählen. Gut erhalten sind auch die Rostocker Stadtbefestigung, die Befestigungsanlagen von Friedland (Mecklenburg) und die Stralsunder Stadtmauer. Alle Befestigungstürme in Mecklenburg-Vorpommern sind aus Backstein gemauert, lediglich die Sockel und die eigentliche Stadtmauer sind mitunter aus Feldsteinen errichtet. Die Befestigungsanlagen der Hansestadt Wolgast, der Residenzstädte Schwerin und Güstrow sowie anderer Städte mit historischem Stadtkern sind, abgesehen von teilweise noch vorhandenen Mauerresten, ganz verschwunden.
Stadttore
Die Stadttore dienten neben der Verteidigung auch der Repräsentation bürgerlichen Stolzes und gehören fast alle der Backsteingotik an. Nur wenige Tore wie das Rostocker Steintor wurden später im Stil der Backsteinrenaissance erbaut oder umgestaltet. Romanische Tore sind nicht erhalten. Nach dem 16. Jahrhundert wurde nur noch das klassizistische Mönchentor in Rostock neu gebaut, das ein älteres Tor ersetzte. Das typische Tor erhebt sich auf quadratischem Grundriss über der meist spitzbogigen Durchfahrt. Im 15. Jahrhundert wurden zahlreiche Stadttore zu Tortürmen aufgestockt. Der architektonische Schmuck – vor allem gemauerte Ornamente, teilweise weiß gekalkte Blenden, Staffelgiebel und Fialen – befindet sich jeweils auf der Stadt- und der Feldseite (d. h. der der Stadt abgewandten Seite) der Tore. Während etwa in Rostock die Stadtseite reicher ausgestaltet war, so war unter anderem in Barth und Grimmen die dem ankommenden Besucher zugewandte Feldseite repräsentativer. Das Neue Tor sowie das Stargarder Tor in Neubrandenburg sind die einzigen Tore mit figürlichem Schmuck.
Insgesamt gibt es noch 33 Stadttore. Auch wenn die Anzahl der erhaltenen Stadttore in Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise groß ist, so wird sie von der Zahl verlorener Tore doch deutlich übertroffen. In Rostock sind von 22 Toren noch vier, von den ursprünglich zehn Stralsunder Stadttoren sind zwei erhalten, in Wismar überdauerte lediglich ein Tor und von den Greifswalder Befestigungsanlagen existiert neben Resten der Stadtmauer nur noch ein Wehrturm. Die kleineren Städte hatten im Mittelalter meist zwei bis sechs Stadttore. In Neubrandenburg, Grimmen, Tribsees, Teterow, Pasewalk, Altentreptow, Malchin und Friedland blieben jeweils zwei bis vier Tore erhalten, je ein Stadttor findet sich noch in Demmin, Anklam, Barth, Loitz, Ribnitz und Usedom.
Im Zuge der der Industrialisierung und städtischen Expansion im 19. Jahrhundert wurden die seit dem 17./18. Jahrhundert verfallenden Stadtbefestigungen systematisch als Verkehrshindernisse abgerissen. Eine weitere Zerstörungswelle bedeuteten die Bombardements des Zweiten Weltkriegs. Sofern die Bauten nicht völlig zerstört waren oder in der Nachkriegszeit Opfer städtebaulicher Wiederaufbaupläne wurden, erfolgten Rekonstruktionen bzw. Sanierungen der Ruinen teilweise erst in den 1980er Jahren (etwa das Kuhtor in Rostock). Noch 1960 mussten das Rostocker Petritor und das Stralsunder Semlower Tor verkehrs- und stadtplanerischen Überlegungen weichen.
Wehrtürme, Stadtmauern und Landwehren
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es noch zwölf Wehr- und zwei vorgelagerte Warttürme. Zylindrische Türme dominierten gegenüber quadratischen oder polygonalen Grundrissen deutlich. Die schlichten Wehrtürme blieben meist dann erhalten, wenn sie als „Fangeltürme“, das heißt als Gefängnisse, als Pulvertürme, also als Magazin für Schießpulver, oder als Wasserturm dienten. Ohne eine solche Funktion wurden sie später abgerissen. Zwei Warttürme außerhalb Anklams und Parchims zeugen noch von den den Städten vorgelagerten Landwehren. Von anderen Städten, wie Güstrow, sind keine Reste der Landwehr erhalten geblieben. Vortore und Zingel sind nur noch wenige erhalten (Neubrandenburg, Malchin), Zwinger nur in Neubrandenburg und die hölzernen Wehrgänge der Tortürme in keinem Fall. Die meisten erhaltenen, rekonstruierten oder historisierend neu erbauten Wiekhäuser gibt es in Neubrandenburg und in Friedland.
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Liste der Stadttore und Wehrtürme
Zusammenfassung
Kontext
In etlichen Fällen ist es schwierig, genaue Angaben zur Bauzeit zu machen, da die Tore häufig umgestaltet und erweitert wurden. Maßgeblich ist die Bauphase, in der das Tor seine heutige Gestalt erhielt. Ersterwähnungen geben in der Regel nur einen terminus ante quem an, der lediglich aussagt, wann ein Bauwerk bereits existiert haben muss, nicht aber, wie lange zu diesem Zeitpunkt schon. Mitunter ist auch unklar, ob sich eine Erwähnung auf das heutige Tor oder auf einen Vorgängerbau bezieht.
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Siehe auch
Literatur
- Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion mit den Städten Rostock und Wismar. Herausgegeben von Heinrich Trost, bearbeitet von Gerd Baier u. a. Henschel, Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3.
- Die Bau- und Kunstdenkmale in Mecklenburg-Vorpommern. Vorpommersche Küstenregion mit Stralsund, Greifswald, Rügen und Usedom. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, bearbeitet von Gerd Baier u. a. Henschel, Berlin 1995, ISBN 3-89487-222-5
- Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern. bearbeitet von Hans-Christian Feldmann. München 2000, ISBN 3-422-03081-6
- Knaurs Kulturführer in Farbe. Mecklenburg-Vorpommern. Herausgegeben von Marianne Mehling, Knaur, München 1988. ISBN 3-426-26490-0
- Heinrich Trost: Norddeutsche Stadttore zwischen Elbe und Oder. Akademie-Verlag, Berlin 1959 (Schriften zur Kunstgeschichte 5).
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Weblinks
Commons: Stadttore in Mecklenburg-Vorpommern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Tore und Türme. Kulturportal Mecklenburg-Vorpommern.
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