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Dies ist eine Liste der Linienschiffe der Royal Navy von England und später (ab 1707) des Vereinigten Königreichs. Die Liste beginnt mit dem Jahr 1660, dem Jahr, in dem die Royal Navy nach der Wiederherstellung der Monarchie unter Karl II. ins Leben gerufen wurde, und reicht bis zum Aufkommen des Schlachtschiffs um 1880, wie von der Admiralität definiert.
Diese Liste enthält mehrere frühere Schiffe, die in dieser Zeit für die Royal Navy umgebaut wurden – insbesondere die Prince Royal (1663), die Victory (1666), die Montague (1675) sowie die Bonaventure (1663) und die Constant Warwick (1666). Im Allgemeinen wurde das alte Schiff im Trockendock zerlegt und unter Verwendung eines Teils der Materialien des alten Schiffes neu konstruiert. So entstanden im Wesentlichen neue Schiffe mit veränderten Abmessungen und Größen, die im Allgemeinen mit einer etwas größeren Anzahl von Kanonen ausgestattet waren.
Ab dem Jahr 1706 wurde Richtlinien für die Abmessungen und Bestückungen der Schiffe der Royal Navy festgelegt. Die jeweilige Ausführung der einzelnen Schiffe blieb aber weiter dem jeweiligen Schiffbaumeister überlassen.
Glory 70 – ehemals spanische Glorioso erbeutet Oktober 1747
Magnanime 74 – ehemals französische Magnanime, erbeutet am 31. Januar 1748
Bis kurz vor oder nach der Ernennung von George Anson zum Ersten Lord der Admiralität im Jahr 1751 wurde das System der Ausschreibungen für den Entwurf britischer Kriegsschiffe aufgegeben, und mit der Ernennung von Thomas Slade und William Bately zu gemeinsamen Inhabern des Amtes des Surveyor of the Navy im Jahr 1755 wurden neue Grundsätze für die Zusammensetzung der Schlachtflotte festgelegt. Das Navy Board stellte den Bau weiterer Dreidecker mit 80 Kanonen ein. Auch die Produktion der Schiffe mit 70 und 60 Kanonen wurde eingestellt. Stattdessen wurden diese Klassen durch neue Schiffe mit 74 und 64 Kanonen ersetzt. Zwar wurden weiterhin 50-Kanonen- und 44-Kanonen-Zweidecker gebaut, aber die Marine hielt die 50-Kanonen-Schiffe nicht mehr für stark genug, um als Linienschiffe zu dienen.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Schiffe mit 50 Kanonen ab 1756 nicht mehr als Linienschiffe gezählt wurden, da die Marine sie nicht mehr als stark genug ansah, um in der Schlachtlinie zu kämpfen.
Die Wellesley gehörte zwar offiziell zu dieser Klasse, doch gingen die Pläne für ihren Bau 1812 verloren, als sie sich an Bord der Java befand, die von den Amerikanern gekapert wurde; sie wurde also nach dem Vorbild der Cornwallis gebaut (siehe oben).
Black Prince 74 (1816)
Melville 74 (1817)
Hawke 74 (1820)
Chatham 74 (1812)
Hastings 74 (1819)
Imaun 70 (1826)
4. Rang
Antelope-Klasse (Henslow)
Antelope 50 (1802)
Diomede 50 (1798)
Grampus 50 (1802)
Jupiter-Klasse
Jupiter 50 (1813)
Salisbury 50 (1814)
Romney 50 (1815)
Isis 50 (1819)
Umgerüstete Ostindienschiffe
Calcutta – Kiellegung 1788 als Warley
Grampus – Kiellegung 1787 als Ceres
Hindostan – Kiellegung 1789 als Hindostan
Abergavenny – Kiellegung 1789 als Earl of Abergavenny
Implacable (1800) – ehemals französisch Duguay-Trouin, erbeutet 4. November 1805
Brave (1795) – erbeutet 6. Februar 1806
Marengo (1795) – erbeutet 6. Februar 1806
Maida (1795) – ehemals französisch Jupiter, erbeutet 6. Februar 1806
Abercrombie (1807) – ehemals französisch d'Hautpoult, erbeutet 7. September 1809
Pluton-Gruppe:
Rivoli (1810) – erbeutet 22. Februar 1812
Danube-Gruppe:
Genoa (1815) – ehemals französisch Brillant, vor Fertigstellung 1814 erbeutet
spanische Schiffe der San-Juan-Nepomuceno-Klasse (74 Kanonen):
San Juan – ehemals spanisch San Juan Nepomuceno, erbeutet 21. Oktober 1805
Erbeutete dänische Schiffe in der Schlacht von Kopenhagen (1801)
Holsteen (Holstein) 60 (1772)
Erbeutete dänische Schiffe in der Schlacht von Kopenhagen (1807)
Danmark 74 (1794)
Norge 78 (1800)
Christian den Syvende (Christian VII) 90 (1803)
Prindsesse Caroline (Princess Carolina) 74 (1805)
Kapitän Sir William Symonds diente von 1832 bis 1847 als Landvermesser der Marine. Kapitän Symonds war ein Marineoffizier und Yachtkonstrukteur, “who had risen to prominence by his success in competitive sailing trials between small warships. His selection implied a criticism of the dockyard-trained architects of the preceding 200 years”(deutsch: „der durch seinen Erfolg bei Segelwettbewerben zwischen kleinen Kriegsschiffen bekannt geworden war. Seine Wahl bedeutete eine Kritik an den in Werften ausgebildeten Architekten der vorangegangenen 200 Jahre.“)[1] Symonds plante eine Revolution im Kriegsschiffbau. Seine Schiffe waren so konzipiert, dass sie unter Segeln schneller waren und den Kanonieren mehr Platz für die Bedienung der Kanonen boten (Verbesserung der Ergonomie). Um dies zu erreichen, waren seine Schiffe größer und hatten eine andere Rumpfform, die für Stabilität sorgte, ohne dass große Mengen an Ballast erforderlich waren. Leider war die Vermessungsabteilung im Verhältnis zum Arbeitsaufwand personell unterbesetzt, und es wurden Fehler gemacht. Die Entwürfe von Symonds waren stabiler als erwünscht, was dazu führte, dass sie übermäßig rollten und daher schlechte Geschützplattformen waren. Ein weiteres Problem bei den Schiffen von Symonds war, dass sie sehr empfindlich auf die Gewichtsverteilung an Bord reagierten, z. B. auf die auf einer Reise mitgeführten und verbrauchten Vorräte.
Symonds arbeitete sehr eng mit John Edye zusammen, einem erfahrenen und gut ausgebildeten Schiffsbauoffizier. Edye war für die Details der Struktur und Konstruktion verantwortlich. Die Schiffe, die Symonds und Edye entwarfen, hatten einen weitaus höheren Eisenanteil in ihrer Struktur als die vorherige Generation der von Seppings entworfenen Schiffe.
Roger Chesnau, Eugene Kolesnik (Hrsg.): Conway’s All the World's Fighting Ships, 1860–1905. Conway Maritime Press, 1979.
William Patrick Gossett: The lost ships of the Royal Navy, 1793–1900. Mansell, 1986, ISBN 0-7201-1816-6.
Andrew Lambert: Battleships in Transition, the Creation of the Steam Battlefleet 1815–1860. Conway Maritime Press, 1984.
Andrew Lambert The Last Sailing Battlefleet, Maintaining Naval Mastery 1815–1850. Conway Maritime Press, 1991.
Brian Lavery:The ship of the line. Band1: The Development of the Battlefleet 1650–1850. Naval Institute Press, Conway Maritime Press, Annapolis, Maryland / London 1983, ISBN 0-85177-252-8, S.224.
David Lyon: The Sailing Navy List, All the Ships of the Royal Navy – Built, Purchased and Captured 1688–1860. Conway Maritime Press, 1993.
David Lyon, Rif Winfield: The Sail and Steam Navy List, All the Ships of the Royal Navy 1815–1889. Chatham, 2004, ISBN 1-86176-032-9.
Oscar Parkes: British Battleships. United States Naval Institute Press, 1990.
Rif Winfield: British Warships in the Age of Sail: 1603–1714 – Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2009, ISBN 978-1-84832-040-6.
Rif Winfield: British Warships of the Age of Sail: 1714–1792 – Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2007, ISBN 978-1-84415-700-6.
Rif Winfield: British Warships in the Age of Sail: 1793–1817 – Design, Construction, Careers and Fates. 2. Auflage, Seaforth Publishing, Barnsley 2008, ISBN 978-1-78346-926-0.