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Art von Kurve Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Lernkurve stellt den Zusammenhang zwischen dem Erfolgsgrad der erlernten Aufgabe und der dafür verwendeten Zeit grafisch dar. Die Lernkurve wird über den Quotienten aus Lernertrag (Stoffmenge) und Lernaufwand (Zeit) berechnet.
Häufig werden zu Beginn einer neuen Aufgabe noch viele Fehler gemacht. Während der späteren Lernphasen nehmen die Fehler ab, dann folgt ein sogenanntes Lernplateau.
Es ist allerdings auch möglich, dass sich das Ergebnis eines Lernprozesses nur zufällig auf der Lernkurve bewegt, sodass der Lernende nur „glaubt“ etwas gelernt zu haben (vergl. nichtdeterministisches Experiment).
In der Wirtschaft wird die Lernkurve verwendet, um Produktivitätssteigerungen oder eine Qualitätssteigerung im Laufe der Produktion zu erklären. Sie wird auch herangezogen, um schnellere Fließbandgeschwindigkeiten bei der Fließfertigung zu rechtfertigen.
Je steiler die Lernkurve ist, desto größer ist die Effizienz beim Lernen. Die Steigung hängt von mehreren, einander beeinflussenden Faktoren ab:
Mehrere psychologische Effekte beeinflussen die Lernkurve (= Lernerfolg):
In einigen Fällen wird die Lernkurve dazu verwendet, die Schwierigkeit eines Lernauftrags zu beschreiben. Beispiele:
Daneben lassen sich Lernkurven auch danach klassifizieren, wie langanhaltend ein Lernzuwachs ohne längere oder gar abschließende Abflachungen ist, d. h. ein Sachverhalt bietet über lange Zeit trotz regelmäßiger Beschäftigung einen stetigen, markanten Lernzuwachs.
Historisch gesehen stammt der Begriff der Lernkurve von Hermann Ebbinghaus (1885), der das Konzept der Lern- und Vergessenskurve in seiner Monografie Über das Gedächtnis vermutlich als Erster verwendete. In der Psychologie wird der Begriff der Lernkurve mitunter ohne strikte Definition der x- und y-Achsenzuordnung angewandt, sodass die Frage der Steilheit anhand konkreter Beispiele betrachtet werden muss. Eine erste strikte Definition des Begriffs für die Anwendung in der Betriebswirtschaft stammt von Theodore Paul Wright (1936).[2] Oftmals wird der Begriff im Internationalen Management verwendet, um die Bestimmungsfaktoren der Internationalisierung zu determinieren.
Umgangssprachlich (insbesondere im Softwaremarketing und in der Werkzeug-Branche) wird eine Lernkurve als steil bezeichnet, wenn das Lernen der Bedienung oder Anwendung eines Werkzeugs oder Software-Tools schwierig und mühsam ist;[3] eine flache Lernkurve bezeichnet hingegen eine einfache Bedienung bzw. Anwendung. Ein entsprechendes Kurven-Diagramm ergäbe sich aus der Gegenüberstellung von kumulativen Erfolgseinheiten (x-Achse) und kumulativen Zeiteinheiten (y-Achse); diese umgangssprachlich verbreitete Auffassung definiert die Kurvensteilheit als Quotient von
und stellt eine sinngemäße Repräsentation des Konzepts von Wright dar.
Die akademische Definition stellt den notwendigen Aufwand als Funktion des Lernfortschritts dar, während die umgangssprachliche Definition den Lernfortschritt als Funktion des Aufwands zeigt, also im mathematischen Sinne die Umkehrfunktion benutzt.
So ist auch die Blender-Lernkurve zu verstehen: Sie berücksichtigt, dass Lernen ein aufbauender Prozess ist. Zuerst ist die Kurve sehr steil, der Lernaufwand für ein völlig neues Stoffgebiet ist hoch. Wenn die Grundkonzepte eines Stoffgebietes verstanden sind, lernt es sich wesentlich leichter – die Blenderkurve verläuft flach. Ein tieferes Verständnis zu erlangen ist wiederum beschwerlich, entsprechend verläuft die Blenderkurve dann wieder steil. Bei rund 85 % des Lernstoffes erschließt sich der Rest „wie von selbst“. Der sprichwörtliche „Aha-Effekt“ tritt ein und es erschließt sich der Gesamtzusammenhang.
Der Name der Blenderkurve leitet sich von der Auswertung eines Onlinetutorials zur 3D-Animationssoftware Blender ab, der empirische Daten von 7384 Teilnehmern zugrunde liegen.
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