Loading AI tools
Uranyl Carbonat Mineral Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lepersonnit-(Gd) ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca(Gd,Dy)2(UO2)24(SiO4)4(CO3)8(OH)24 · 48 H2O und bildet warzenförmige Krusten und einzelne Kügelchen, die aus nadelförmigen Kristallen zusammengesetzt sind.
Lepersonnit-(Gd) | |
---|---|
Lepersonnit-(Gd) (flache gelbe Kristalle), verwachsen mit nadelförmigem Studtit (orange: Curit) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1987 s.p.[1] |
IMA-Symbol |
Lps-Gd[2] |
Andere Namen |
IMA1981-036 |
Chemische Formel | Ca(Gd,Dy)2(UO2)24(SiO4)4(CO3)8(OH)24 · 48H2O |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Carbonate und Nitrate – Uranylcarbonate |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/B.38 VIII/B.38-010 5.EG.10 17.1.12.1 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol | mm2 |
Raumgruppe | Pnnm (Nr. 58) oder Pnn2 (Nr. 34) |
Gitterparameter | a = 16,23 Å; b = 38,74 Å; c = 11,73 Å[3] |
Formeleinheiten | Z = 2[3] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | Bitte ergänzen |
Dichte (g/cm3) | 4,01 |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | hellgelb |
Strichfarbe | hellgelb |
Transparenz | transparent bis durchscheinend |
Glanz | Glasglanz[3] |
Radioaktivität | stark radioaktiv |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,638 nβ = 1,666 nγ = 1,682 |
Achsenwinkel | 2V = 73° |
Das Mineral wurde erstmals 1982 von Michel Deliens und Paul Piret in der Shinkolobwe-Mine in der Provinz Katanga der Demokratischen Republik Kongo gefunden. Sie benannten es nach Jacques Lepersonne, dem Vorsitzenden der Mineralogisch-geologischen Abteilung des Koninklijk Museum voor Midden-Afrika in Tervuren, Belgien.[4]
Es existieren mehrere Typminerale, wovon sich drei im Königlichen Museum für Zentral-Afrika (Katalog-Nr. RGM13781, RGM2696, RGM13250) in Tervuren, Belgien sowie ein weiteres am National Museum of Natural History (Katalog-Nr. 150228), Washington, D.C., USA befindet.
Lepersonnit-(Gd) wird in der Systematik nach Strunz unterschiedlich klassifiziert. In der 8. Auflage zählt es zu den Silikaten und bildet hier eine eigene Untergruppe der Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen. In der 9. Auflage der Systematik wird es dagegen zu den Carbonaten und Nitraten gezählt und bildet hier eine Untergruppe der Uranylcarbonate mit Sulfat oder Silikat.
Nach der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Carbonate mit verschiedenen Formeln.[5]
Lepersonnit-(Gd) kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der Raumgruppe Pnnm (Raumgruppen-Nr. 58) oder Pnn2 (Nr. 34) , den Gitterparametern a = 16,23 Å, b = 38,74 Å und c = 11,73 Å, sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Durch seinen Urangehalt von bis zu 64 % ist das Mineral zudem radioaktiv. Unter Berücksichtigung der natürlichen Zerfallsreihen bzw. vorhandener Zerfallsprodukte wird die spezifische Aktivität mit 114,61 kBq/g angegeben[3] (zum Vergleich: natürliches Kalium 31,2 Bq/g). Lepersonnit-(Gd) ist das einzige bekannte Mineral, in dem Gadolinium das Seltenerdmetall mit dem höchsten Anteil ist. Daneben enthält es größere Anteile Dysprosium und Yttrium sowie etwas Terbium.
Lepersonnit-(Gd) bildet sich im unteren Bereich der Oxidationszone über uranhaltigem Dolomit. Es ist vergesellschaftet mit Bijvoetit, Sklodowskit, Curit, Uranophan, Becquerelit, Rutherfordin und Studtit.
Es ist bislang nur ein Fundort, die Typlokalität Shinkolobwe in der Demokratischen Republik Kongo bekannt.[6]
Aufgrund der Toxizität und der starken Radioaktivität des Minerals sollten Mineralproben vom Lepersonnit-(Gd) nur in staub- und strahlungsdichten Behältern, vor allem aber niemals in Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräumen, aufbewahrt werden. Ebenso sollten eine Aufnahme in den Körper (Inkorporation, Ingestion) auf jeden Fall verhindert und zur Sicherheit direkter Körperkontakt vermieden sowie beim Umgang mit dem Mineral Atemschutzmaske und Handschuhe getragen werden.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.