Lamstedt

Gemeinde im Landkreis Cuxhaven in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lamstedt

Lamstedt (niederdeutsch Loomst) ist eine Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. Sie gehört der Samtgemeinde Börde Lamstedt an.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 53° 38′ N,  6′ O
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Cuxhaven
Samtgemeinde: Börde Lamstedt
Höhe: 26 m ü. NHN
Fläche: 52,87 km2
Einwohner: 3341 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21769
Vorwahl: 04773
Kfz-Kennzeichen: CUX
Gemeindeschlüssel: 03 3 52 029
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schützenstraße 20
21769 Lamstedt
Website: www.lamstedt.de
Bürgermeister: Manfred Knust
Lage der Gemeinde Lamstedt im Landkreis Cuxhaven
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Karte
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Geographie

Lage

Die Gemeinde liegt inmitten einiger Endmoränen der letzten Eiszeit, wie dem Westerberg. In Richtung Osten grenzt Lamstedt an das Ostetal, wo zum Teil kleine Moorflächen vorhanden sind. Nördlich befindet sich der Westerberg, ein Mischwald mit vorwiegend Nadelbaumbewuchs.

Nachbargemeinden

Mittelstenahe Hemmoor
Thumb Hechthausen
Armstorf Hollnseth Kranenburg
(Landkreis Stade)

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Lamstedt wurde erstmals 1115 als parochia lamstede in Kirchenunterlagen erwähnt. Archäologische Funde weisen aber aus, dass die Börde schon wesentlich früher besiedelt gewesen sein muss. Sie ist im Vörder Register um 1500 niedergeschrieben und damit namentlich erstmals erwähnt. Dabei handelte es sich um den kirchlichen Amtsbezirk.
Die kleine Siedlung Seth ist bereits 1004 in einer Urkunde des Klosters Corwey erstmals erwähnt worden.

Feuerbrände: Am 1. April 1702 brannten 57 Gebäude nieder. Am 8./9. Juni 1812 brach im Zentrum ein Feuer aus; der Kirchturm der St. Bartholomäuskirche war betroffen. Am 4. Juni 1824 gab es ein weiteres großes Feuer im Ort.

Von 1914 bis 1918 bestand zwischen Lamstedt und Gut Haneworth ein Kriegsgefangenenlager.[2]

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. Juli 1972 stattfand, wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Hackemühlen, Ihlbeck, Nindorf und Wohlenbeck in die Gemeinde Lamstedt eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
JahrEinwohnerQuelle
18210914[4]
18851.229[5]
19101.364[6]
19251.328[5]
19331.247
19391.307
19502.232[7]
19561.841
19732.874[8]
197502.898 ¹[9]
JahrEinwohnerQuelle
19802.875 ¹[9]
19852.886 ¹
19903.050 ¹
19953.151 ¹
20003.287 ¹
20053.387 ¹
20103.249 ¹
20153.349 ¹
20193.314 ¹
000
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¹ jeweils zum 31. Dezember

Politik

Zusammenfassung
Kontext

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Lamstedt besteht aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 3.001 und 5.000 Einwohnern.[10] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 64,82 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
58,6 %
19,0 %
10,4 %
8,0 %
4,0 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Bürgerliste Lamstedt
b WG "Wir für Lamstedt"

Stimm- und sitzberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der ehrenamtliche Bürgermeister.

Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:

Partei/Wählergruppe2021[11]2016[12]
Bürgerliste Lamstedt (BL) 9
WG "Wir für Lamstedt" (WfL) 3
SPD14
CDU111
Einzelbewerber 1
Gesamt 15 15

Bürgermeister

Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Manfred Knust (bis 2021 CDU[13]) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[14] Seine Stellvertreter sind Wilfried Päuser und Heinz-Dieter Lübke.[15]

Wappen

Gemeindewappen

Der Entwurf des Kommunalwappens von Lamstedt stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[16]

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Wappen von Lamstedt
Blasonierung: „In Blau auf goldenem Schildfuß ein silbernes Hünengrab (Steintisch).“[16]
Wappenbegründung: Die Börde Lamstedt besaß früher zahlreiche vorgeschichtliche Steingräber, von denen eines, der „Steinofen“ im Westerberg, bis in die Gegenwart erhalten blieb.

Wappen der Ortsteile

Gemeindepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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St. Bartholomäuskirche Lamstedt
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Bördemuseum Lamstedt (Bördehuus), wiederaufgebautes Niederdeutsches Hallenhaus
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Landschaftspark am Bördehuus hinter dem Rathaus und der Bördehalle
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Großsteingrab am Westerberg
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Steingarten am Westerberg

Bauwerke

Museen

  • Bördemuseum Lamstedt, Wohn-/ Wirtschaftsgebäude von 1848, 1964 zum heutigen Standort versetzt, Musem mit bäuerlichen Kulturgütern und den überlieferten Trachten der Geestbewohner
  • Norddeutsche Radiomuseum mit über 200 alten Radios, der Entstehungsgeschichte der ersten Funkübertragung, der Radiosender in Deutschland

Parks

  • Martin-Steffens-Park
  • Steingarten im Westerberg mit dem Vorgeschichts- und Waldlehrpfad
  • Park von Gut Haneworth (unter Denkmalschutz)

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

  • Schwimmbad Lambada

Bildung

  • Grundschule Börde Lamstedt mit den Außenstellen Armstorf, Mittelstenahe und Basbecker Berg
  • Oberschule Am Hohen Rade

Sport

Lamstedt bietet ein großes Sportzentrum, hier befinden sich mehrere Sportplätze, zwei Turnhallen und eine Schwimmhalle. Außerdem besitzt Lamstedt mehrere schöne und ausgedehnte Fuß- und Radwege. Es befinden sich in der Gemeinde Tafeln, auf denen die Routen und Sehenswürdigkeiten stehen.

Kreditinstitute

Lamstedt ist Sitz der Spar- und Darlehnskasse Börde Lamstedt-Hechthausen eG. Darüber hinaus unterhält die Weser-Elbe-Sparkasse eine Filiale in Lamstedt. Bis 2017 betrieb die Volksbank Stade-Cuxhaven eG in Lamstedt eine Filiale.

Verkehr

In Lamstedt verläuft die B 495. Lamstedt verfügt über ein Bürgerbus, der von Lamstedt über Hemmoor, Hechthausen und zurück fährt (Linie 1941), sowie weitere Buslinien Richtung Hechthausen (Linie 1044), Warstade (Linie 1046), Armstorf (Linie 1050), Abbenseth und Nindorf (Linie 1051), Varrel (Linie 1052), Neubachenbruch (Linie 1053), Ihlbeck (Linie 1054) und Bremervörde (Linie 810).

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Adolf Kottmeier (1822–1905), evangelisch-lutherischer Pastor und Gründer sowie erster Leiter der heutigen Rotenburger Werke der Inneren Mission
  • Claus Spreckels (1828–1908), Zuckerfabrikant in den USA (Sugar King von Hawaii und Kalifornien), finanziell zweiterfolgreichster deutscher Emigrant des 19. Jahrhunderts: Nr. 40 auf der Liste der reichsten Amerikaner aller Zeiten
  • Heinrich Evers (1884–1960), Flugpionier und Rennfahrer[18]
  • Wolfgang Rolff (* 1959), ehemaliger deutscher Fußballnationalspieler, gehörte von 2004 bis 2013 dem Trainerstab von Werder Bremen an

Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

  • Julius August Friedrich Kottmeier (1794–1871), Pfarrer in Lamstedt (siehe unter: Familie des Adolph Georg Kottmeier)
  • Diederich Hahn (1859–1918), nationalliberaler, später konservativer Politiker und führender Funktionär und anti-großkapitalistischer, antisemitischer Ideologe des Bundes der Landwirte, lebte mit der Familie auf dem „Gut Hanevorth“ in der Lamstedter Heide
  • Margarethe Hahn-Böing (1877–1956), Pianistin und Klindworth-Schülerin, Autorin (Pseudonyme: Margarethe Hahn von der Oste, Margarete von der Oste), lebte mit der Familie auf dem „Gut Hanevorth“ in der Lamstedter Heide
  • Werner Lang (1924–1999), Fußballspieler und -trainer, spielte nach der Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft Handball in Lamstedt
  • Ursula Kirchberg (* 1938), Kinderbuchillustratorin, lebt und arbeitet seit 1981 in Lamstedt
  • Stefan Aust (* 1946), Journalist und Autor, wohnt in Lamstedt

Sagen und Legenden

  • Die heilige Ziege
  • Einer Mutter Liebe[19]
  • Pastor Block[19]
  • Der Westerberger Wald[19]
  • Die Pennkuhle[19]
  • Der Schuhberg[19]

Literatur

  • Udo Theuerkauf: Kleine Heimatkunde der Börde Lamstedt. Hrsg.: Samtgemeinde Börde Lamstedt. Lamstedt 1997.
Commons: Lamstedt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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