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LGT Group
liechtensteinisches Finanzunternehmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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LGT ist ein international tätiger Finanzdienstleister, der sich seit über 90 Jahren im Besitz der Fürstenfamilie von Liechtenstein befindet., die sich seit über 90 Jahren im Besitz der Fürstenfamilie von Liechtenstein befindet. Zum 31. Dezember 2024 verwaltete die LGT Vermögenswerte von CHF 367,5 Milliarden.[2] Die LGT beschäftigte 2024 über 6000 Mitarbeitende an mehr als 40 Standorten.[4]
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Geschichte
Zusammenfassung
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Gründung und Anfangsjahre
Die Bank in Liechtenstein (BiL) entstand nach dem Ersten Weltkrieg auf Initiative des Hauses Liechtenstein sowie ehemaliger österreichisch-ungarischer Industrie- und Finanzeliten zunächst als Tochterunternehmen der Anglo-Österreichischen Bank, die hierfür am 30. August 1920 die erforderliche Konzession von der fürstlichen Regierung erhielt. Nach der konstituierenden Generalversammlung am 24. November 1920 nahm die Bank in Liechtenstein im Mai 1921 mit zehn Angestellten, eingemietet im Erdgeschoss des Regierungsgebäudes, ihre Geschäftstätigkeit auf.[5][6]
Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise erwarb das liechtensteinische Fürstenhaus 1930 auf Ersuchen der Regierung und der BiL die Aktienmehrheit (über 90 %).[7] 1933 zog die Bank in das neu erbaute Rathaus in Vaduz ein und 1960 wurde ein eigener Neubau in Vaduz bezogen.[8]
1964 erfolgte die Einführung der konventionellen Datenverarbeitung basierend auf dem Lochkartensystem, welche bereits 1969 durch die elektronische Datenverarbeitung abgelöst wurde. In den frühen 1970er-Jahren wurden erstmalig Bildschirme an den Arbeitsplätzen eingesetzt.[8]
Im Jahr 1970 wurde die Stiftung Fürst Liechtenstein gegründet, die seither das Aktienkapital der Bank hält.[9]
Expansion
Die internationale Expansion begann 1982 mit der Eröffnung einer Repräsentanz in London. Ein Jahr später folgten weitere Standorte in Lugano, Genf und Zürich.[10]
1986 ging die Bank in Liechtenstein an die Börse und eröffnete im selben Jahr eine Repräsentanz in Hongkong. 1989 übernahm die Bank die GT Management plc in London und gründete im Folgejahr die BIL GT Gruppe AG mit Sitz in Vaduz. 1990 wurde Philipp von und zu Liechtenstein Stiftungsratspräsident. 1998 verkaufte LGT die GT Management und die LGT-Gruppe wurde reprivatisiert. Seit 1999 tritt das Unternehmen unter dem Namen LGT auf und bietet Dienstleistungen im Bereich Private Banking und Asset Management an.[8]
Die LGT baute in den Folgejahren ihr Onshore-Geschäft in den europäischen Kernmärkten sowie in internationalen Wachstumsmärkten wie mit einer Auslandsniederlassung in Singapur aus. Außerdem wurde ein Büro in Frankfurt eröffnet.[8] 2003 übernahm die LGT von der Swiss Life die Schweizerische Treuhandgesellschaft. Bis 2007 erfolgten die Eröffnungen weiterer Niederlassungen in Wien,[11] Montevideo, Bahrain und Luzern. Auch wurden 2004 die LGT Bank (Schweiz) AG und 2007 die LGT Bank (Österreich) AG sowie die LGT Venture Philanthropy gegründet. 2006 wurde Maximilian von und zu Liechtenstein CEO der LGT.[8]
2009 trennte sich die LGT vom Treuhandbereich. Geschäftsfelder sind seitdem das Private Banking und Asset Management. Im selben Jahr kündigte sie die Übernahme der Dresdner Bank (Schweiz) durch die LGT Bank (Schweiz) AG an.[8]
Im April 2011 verhinderte die deutsche Bankenaufsicht (Bafin) den Verkauf der BHF-Bank an LGT „aus Zweifeln am Kaufinteressenten“, die während des gesetzlich vorgeschriebenen Inhaberkontrollverfahrens aufgekommen sein sollten.[12] LGT Group zog sich daraufhin aus Deutschland zurück.[13] Im Dezember 2011 gab die LGT bekannt, dass die deutsche Privatbank Delbrück Bethmann Maffei zu 100 % die Anteile der LGT Bank Deutschland übernehmen werde.[14]
2011 erhielt die LGT Group eine Banklizenz für Hongkong. Ein Jahr später wurde die Niederlassung in Salzburg sowie 2013 eine Tochtergesellschaft in Dubai eröffnet.[8]
2014 übernahm die LGT Bank (Schweiz) AG ein Private-Banking-Portfolio von HSBC Private Bank Suisse und 2016 eine Mehrheitsbeteiligung an Vestra Wealth LLP, London. 2017 schloss die LGT die Akquisition des Private-Banking-Geschäfts von ABN AMRO in Hongkong, Singapur und Dubai sowie des Geschäfts von European Capital Fund Management ab.[8]
Im Jahr 2019 übernahm LGT Group den indischen Impact-Investor Aspada, der bis dato zu George Soros’ Economic Development Fund gehört hatte.[15] Mit diesem Kauf erhoffte sich LGT den Ausbau ihrer eigenen Impact-Investment-Plattform, LGT Lightrock (ehemals Lightstone).[15] Zudem eröffnete LGT Group eine Niederlassung in Bangkok, Thailand.[16]
Ebenfalls 2019 gab LGT Group bekannt, wieder ein Büro in Deutschland eröffnen zu wollen.[13] Die Entscheidung fiel schließlich im Jahr 2022 für Hamburg, wobei gegen Ende des Jahres bekannt wurde, dass ebenfalls ein Standort in München aufgebaut werden soll, der als neuer Hauptsitz der deutschen Gesellschaft fungieren sollte.[17] 2024 wurde die Präsenz zudem mit weiteren Standorten in Düsseldorf, Köln und Frankfurt weiter ausgebaut.[18][19]
Umstrukturierung und neue Entwicklungen
Zwischen 2020 und 2021 wurden die Geschäftseinheiten der LGT Group neu strukturiert und treten seither als eigenständige Unternehmen auf. Das private Bankgeschäft wird seitdem von der LGT Private Banking geführt, während das Asset Management unter der Marke LGT Capital Partners agiert.[20] Der Bereich Impact Investing wurde auf Lightrock (ehemals Lightstone) übertragen.[21] Laut Unternehmensleitung war die Aufteilung notwendig, um eine gezieltere Ausrichtung auf die jeweiligen Märkte zu ermöglichen, insbesondere angesichts des Wachstums dieser Bereiche in den vorangegangenen Jahren.[20][21]
2021 übernahm die LGT Group die australische Crestone Wealth Management und gründete damit die LGT Crestone.[22][23] Zudem wurde eine Niederlassung in Tokio eröffnet.[24]
Ebenfalls 2021 wurde das Wealth-Management-Geschäft der UBS Europe SE in Österreich übernommen.[25] 2023 übernahm LGT das Wealth-Management-Geschäft von Abrdn im Vereinigten Königreich.[26]
Im November 2024 gab LGT bekannt, das Private-Advice-Geschäft der Commonwealth Bank of Australia (CBA), zu übernehmen.[27]
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Unternehmensstruktur
Zusammenfassung
Kontext
LGT ist eine Private-Banking- und Asset-Management-Gruppe, die sich vollständig im Besitz der liechtensteinischen Fürstenfamilie befindet. Die oberste Muttergesellschaft der LGT ist die LGT Group Foundation.[28]
Die LGT beschäftigt als Dachgesellschaft insgesamt über 6000 Mitarbeiter.[4] Sie gliedert sich in mehrere einzelne Gesellschaften darunter:[28]
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Dienstleistungen
LGT bietet verschiedene Dienstleistungen in den Bereichen Private Banking und Asset Management an.[20][21] Dabei betreut sie hauptsächlich Familienvermögen und Unternehmen.[29]
Neben klassischen Anlagedienstleistungen umfassen die Leistungen der LGT für Privatanleger auch Zusatzangebote wie Vermögensplanung,[4][28] Immobilienfinanzierungen, Impact Investments oder Philanthropieberatung.[21] Darüber hinaus bietet LGT auch nachhaltige Anlagen an.[30]
Der Bereich Asset Management – insbesondere LGT Capital Partners[20] – übernimmt das diskretionäre Investmentmanagement für Mandate institutioneller Kunden und Investmentfonds.[31] Über LGT Capital Partners werden mehr als 700 institutionelle Kunden in über 40 Ländern betreut.[28]
Steueraffäre 2008
Zusammenfassung
Kontext
Mehrere hundert Kunden der LGT Treuhand, einer ehemaligen Tochtergesellschaft der LGT Group, gerieten im Februar 2008 ins Visier deutscher Steuerfahnder. Nach Regierungsangaben handelte es sich um eine vierstellige Zahl von Verdächtigen, die Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben sollen. Ein Sprecher des damaligen Bundesfinanzministers Peer Steinbrück sagte, es werde gegen «sehr, sehr viele bekannte und weniger bekannte ‹Leistungsträger› wegen Steuerflucht nach Liechtenstein ermittelt». Das Finanzministerium riet Betroffenen zur Selbstanzeige, was das deutsche Strafrecht vorsieht. Die Staatsanwaltschaft Bochum bestätigte, dass bei der Behörde mehrere hundert Strafverfahren anhängig waren. Angaben des Handelsblattes zufolge wurden massenhaft Unterlagen aus der LGT Treuhand übermittelt.[32]
Die Bank bestätigte in einer Pressemitteilung,[33] dass es 2002 bei der Tochtergesellschaft zu einem «Datendiebstahl» gekommen war.[34] Auf ihrer Website schilderte sie den Ablauf des Vorfalls[35] und verwies auf den mutmaßlichen Täter, den bereits zuvor gesuchten liechtensteinischen Staatsbürger Heinrich Kieber.[36]
Am 16. Dezember 2010 wurden die Strafverfahren gegen die LGT Group und die LGT Treuhand gegen eine Zahlung von rund 46 Millionen Euro eingestellt. Eine Schuldanerkennung war damit nicht verbunden. Reuters bezeichnete die Einstellung des Verfahrens als Ablasshandel.[37]
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Siehe auch
Weblinks
Belege
- Chronik: die Geschichte der LGT ( vom 9. Dezember 2011 im Internet Archive)
- Zahlen und Fakten der LGT
- Alexander Meili: LGT Bank in Liechtenstein. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein
Einzelnachweise
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