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deutscher Botaniker und Mediziner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kurt Polycarp Joachim Sprengel (latinisiert Curtius Sprengel, * 3. August 1766 in Boldekow bei Anklam in Pommern; † 15. März 1833 in Halle an der Saale) war ein deutscher Mediziner, Botaniker, Pathologe und Medizinhistoriker. Er war Neffe von Christian Konrad Sprengel (1750–1816). Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Spreng.“
Kurt Sprengel war der Sohn eines Lehrers und späteren Geistlichen namens Johann Friedrich Sprengel (1726–1808 oder 1810) und seiner Frau Christiane Sophie Adelung (* ca. 1730), einer Schwester des Germanisten Johann Christoph Adelung (1731–1806).[1] Die Eltern heirateten am 10. März 1760.
Durch seinen Vater und einen Hauslehrer hatte Kurt Sprengel Sprachunterricht erhalten.[2] Am 16. April 1785 wurde Sprengel an der Universität Halle immatrikuliert, wo er zunächst Theologie, dann aber Medizin studierte. 1787 wurde er mit dem Thema Rudimentorum nosologiae dynamicorum prolegomena promovierte. Am 17. August 1787 schloss er sein Studium mit der Promotion ab und wurde Privatdozent mit einem Jahreseinkommen von 50 Talern.
Bis zum Jahr 1795 praktizierte er als Arzt, Geheimer Medizinalrat und war außerordentlicher Professor. Ab dem Jahre 1789 las er zunächst Vorlesungen als Extraordinarius, wurde aber 1795 zum ordentlichen Professor der Medizinischen Fakultät berufen. Zusätzlich kam ab 1797 das Ordinariat der Botanik hinzu. 1795 wurde er Direktor des 1696 gegründeten Botanischen Gartens Halle. Er wirkte in Halle zudem als Hofmedikus.[3]
Aus seiner 1791 geschlossenen Ehe mit der Tochter des wohlhabenden Kröllwitzer Papierfabrikanten Keferstein, der Sophia Henriette Caroline Keferstein (1767–1839) gingen drei Söhne, Wilhelm (1792–1828), Gustav (1794–1841) und Anton (1803–1854), hervor.[4] Darüber hinaus war er Vormund des Baumschulgärtners August Dieskau (1805–1889).
Als Direktor des Botanischen Gartens in Halle brachte er diesen zu einer großen Reputation. Er mikroskopierte und disputierte u. a. mit Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) und empfing dessen Besuch in seinem Haus am Jägerplatz (heute Jägerplatz 24[5]). So besuchte Goethe ihn am Sonntag, den 11. Juli 1802 und besichtigte mit Sprengel den Botanischen Garten. Dieses Wohnhaus neben dem Botanischen Garten wurde im Jahre 1794 eigens für Sprengel errichtet.[6] Sprengel, dessen Geschichte der Medizin im 19. Jahrhundert ein medizinhistorisches Standardwerk war,[7] gilt als einer der Väter der medizinischen Geschichtsschreibung.[8]
Kurt Sprengels letzte Ruhestätte liegt auf dem hallischen Laurentiuskirchhof, unweit seines Domizils am Jägerplatz sowie des Botanischen Gartens.
Im Jahr 1791 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[9] 1793 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[10] Seit 1809 war er auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und korrespondierendes Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (damals Koninklijk Instituut).[11]
Joseph August Schultes benannte 1809 nach ihm die Gattung Sprengelia der Familie Malvengewächse (Malvaceae).[12] Adelbert von Chamisso und Diederich Franz Leonhard von Schlechtendal benannten 1826 Sprengel zu Ehren die Pflanzengattung Curtia.[13]
Zeitschriftenbeiträge
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