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deutscher Arzt und Medizinhistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Julius Leopold Pagel (* 29. Mai 1851 in Pollnow, Hinterpommern; † 30. Januar 1912 in Berlin) war ein deutscher Arzt und Medizinhistoriker.
Julius Pagel studierte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin Medizin. Zu seinen Lehrern gehörten Emil du Bois-Reymond, Rudolf Virchow und August Hirsch. Nach der Promotion 1875 mit einer Arbeit über die Geschichte der Göttinger medizinischen Schule im 18. Jahrhundert arbeitete er zunächst als Arzt bei der Berliner Stadtverwaltung und ließ sich 1876 als praktischer Arzt in der Stadt nieder. Nebenher forschte und unterrichtete er Medizingeschichte. Er habilitierte sich 1891 für Geschichte der Medizin. 1898 wurde Pagel als Titularprofessor an die Friedrich-Wilhelms-Universität berufen. Ab 1901 war er außerordentlicher Professor. 1902 erhielt Ernst Schweninger den seit 1894 vakanten und von Pagel erhofften Lehrstuhl für Medizingeschichte.[1] Schweninger war früher der Leibarzt von Otto von Bismarck gewesen und erhielt den Lehrstuhl wie auch zuvor den für Dermatologie (wobei er Georg Richard Lewin verdrängte) nur aufgrund von politischer Protektion, auf medizinhistorischem oder medizin-geographischem Gebiet hatte er nicht veröffentlicht. Auch hier gab es wie bei der Berufung Schweningers zum Dermatologieprofessor Proteste, in diesem Fall organisiert von Karl Sudhoff und Johann Hermann Baas.[2]
Julius Pagel war Mitglied der Mittwochsgesellschaft.
Sein Sohn Walter Pagel (1898–1983) war Pathologe und Medizinhistoriker. Der Sohn Albert Pagel (* 1885) und die Tochter Charlotte Pagel (* 1894) wurden 1942 von Tübingen aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert und 1943 in das KZ Auschwitz-Birkenau, wo sie ermordet wurden. Sie wurden durch einen Beschluss des Amtsgerichts Tübingen aus dem Jahr 1959 zum 26. Januar 1945 für tot erklärt.[3][4]
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