Im weiteren Familienkreis von Kurt Mrkwicka existierte ein Installationsunternehmer. Aus Nachfolgeüberlegungen absolvierte er eine Ausbildung zum Heizungsmonteur. In Abendkursen besuchte er die Handelsschule. Seine erste Berufserfahrung machte er jedoch als Vertreter bei Singer-Nähmaschinen. Er wurde regionaler Chef von 8 Singer-Filialen. Zeitgleich war er für die Schwimm-Union Wien als Kunst- und Turmspringer aktiv.
1958 kaufte er seine erste Kamera, eine 8mm-Bolex, und ließ zur Optimierung seiner Technik die Bademeister seine Trainingssprünge filmen.
1962 gewann er in Leipzig in der damaligen DDR in einem dramatischen Wettkampf zwischen „Ost und West“ die Europameisterschaft im Kunstspringen (Europameister 1962–1966). Kurt Mrwicka war einer der ersten Wasserspringer im Westen, der neben einem Fulltime-Beruf täglich die unglaubliche Zahl von 120–140 Trainingssprüngen absolvierte. Laut Trainingsbuch von 1961/62 entsprach Mrkwickas Steigleistung auf den Sprungturm das Zehnfache der Mount-Everest-Höhe.
Zweimal nahm der 14-fache österreichische Staatsmeister an Olympischen Spielen teil: 1960 in Rom und 1964 in Tokio, wo er zum engsten Kreis der Favoriten gehörte, jedoch einen relativ einfachen Pflichtsprung verpatzte und nicht ins Finale kam.
Sportlicher Ehrgeiz führte ihn zu weiteren Sportarten. Mit seiner ersten Frau war Mrkwicka auch als Turniertänzer aktiv. Achtmal gewann er die Wiener Landesmeisterschaft im Springreiten.
Kurt Mrkwicka war seit Ende der 1950er-Jahre Mitglied des KDKÖ (Filmamateur-Klub). 1965 gewann er bei den Staatsmeisterschaften der Filmamateure Gold mit „Der gelbe Bruder“ und in einer anderen Kategorie Gold mit „Die Spiele von Tokyo“. Aus dieser Zeit stammt eine enge Freundschaft mit dem Chemiker und ebenfalls filmemachenden Alfred Vendl, welcher später bei vielen MR-Dokumentarfilmen Regie führte. Mit dem TV-Mehrteiler „Bionik-Nature Tech“ gewann die MR Film als erste österreichische Produktion einen Emmy-Award (USA).
In den 1960er-Jahren war Filmproduktion ein konzessioniertes Gewerbe. Kurt Mrkwickas erste Produktionsfirma wurde auf „Sport- und Kultur-Filme“ beschränkt. Er produzierte Dokumentar- und Werbefilme und erfolgreiche Ski-Filme – später als Kameramann auch Unterwasserfilme. In Verbindung mit dem österreichischen Ski-Papst Stefan Kruckenhauser und dem legendären Kitzbühel-Skischulchef Karl Koller entstanden Ski-Filme in Colorado/USA, am Arlberg, am Kitzsteinhorn und in Kitzbühel: „Ski-In“, „Jet Austria“, „Ski-Kinderkarten“ u.a. Diese Filme waren international ausgerichtet und wurden u.a. von US-Lehrmittelagenturen in 16mm-Kopien vertrieben.
1971 produzierte Kurt Mrkwicka seinen ersten Doku-Film für den ORF, „Pferde - eine dokumentarische Skizze“, es folgten Doku-Filme über den zweimaligen Weltumsegler Wolfgang Hausner, „Taboo I“ in Papua-Neuguinea und „Taboo III“ auf den Philippinen.
Mitte der 1970er-Jahre drehte er die erste, in Österreich freifinanzierte TV-Sportfilmserie „Schneller-Höher-Stärker“. Durch diese damals unübliche Finanzierungsform wurde der Münchner Medien-Tycoon Leo Kirch auf ihn aufmerksam. Mrkwicka gründete 1980 als Allein-Eigentümer die MR Film und in der Folge die MR Film-Gruppe und produzierte eine Vielzahl fiktionaler TV-Großprojekte und TV-Serien. Die Kirch-Gruppe war zu dieser Zeit vielfach Partner.
2012 begann Kurt Mrwicka Anteile seiner Firmen an die Söhne Kurt-Georg und Tim aus erster Ehe und an treue Weggefährten (Andreas Kamm und Oliver Auspitz) zu übertragen. 80-jährig, trat er als Geschäftsführer zurück, blieb jedoch Beirat und behielt Anteile an der MR Film-Gruppe. 2003 übernahm sein langjähriger Freund Jan Mojto den größten Teil des Kirch-Imperiums samt Library und beteiligte sich 2017 mehrheitlich an der MR Film-Gruppe – zu dieser zählen die Firmen MR Film, Talk-TV und Teamwork.
1998–2000 produzierte er Die Strauß-Dynastie, zur damaligen Zeit die größte und aufwändigste europäische Serien-Produktion (ATS 500 Millionen, ca. 38 Millionen €) und den ersten europäischen Large Format-IMAX-Film „The Majestic White Horses“.
1990 sollten die traditionsreichen Wiener Rosenhügel-Filmstudios einem Einkaufszentrum weichen. Die baufälligen Studios befanden sich im Besitz des ORF. 1994 pachtete Mrkwicka das gesamte Rosenhügel-Areal samt den sechs Studiohallen auf 20 Jahre. Er restaurierte mit Unterstützung von Bund und Stadt Wien das Rosenhügelareal und gründete die neue „Filmstadt Wien“. Er entwickelte und organisierte einen Branchen-bezogenen Wirtschaftspark, in dem sich in kürzester Zeit über 30 Firmen ansiedelten.
Als der Pachtvertrag mit dem ORF nach 20 Jahren 2014 auslief und die Rosenhügel Studios verkauft werden sollten, kämpfte Kurt Mrkwicka um den Erhalt der „Filmstadt Wien“. Er beteiligte sich 2014 am Bieterverfahren, um mit Partnern die „Filmstadt Wien“ zu erwerben. In letzter Minute wurde sein Angebot von einer Baufirma überboten, welche in der Folge einen Wohnpark errichtete. Von der einstigen 3,6 ha großen „Filmstadt Wien“ blieben lediglich die beiden denkmalgeschützten Studiohallen 1 + 6 erhalten.
Kurt Mrkwicka ist mit Klaus Balkenhol Gründungsmitglied und Aufsichtsrat der 2006 gegründeten „Xenophon e. V. - Gesellschaft für Erhaltung und Förderung der klassischen Reitkultur“ und Präsident des Reitsportzentrum Gutenhof.
„Das Leben ist ein Sprungbrett und kein Sofa“
„Wenn man alles weiß und nichts richtig, ist man beim Fernsehen wichtig“
1963: Goldenes (Sport)-Ehrenzeichen der Stadt Wien
1965: Die Spiele von Tokyo – Gestaltung: Kurt Mrkwicka
1966: Gymnaestrada – Weltfest der Turner – Gestaltung: Kurt Mrkwicka
1968: Ski-In – Gestaltung: Kurt Mrkwicka
1971: Pferde – eine dokumentarische Skizze (1. Film für den ORF) – Regie: Kurt Mrkwicka, Alfred Vendl
1972: Die österreichische Ski-Schule – Dreiteiler, Regie: Kurt Mrkwicka
1972: Weihnacht in Österreich – Stille Nacht, Regie: Kurt Mrkwicka
1972: Fechten – Regie: Alfred Vendl
1973: Die Leichtathleten – Regie: Alfred Vendl
1973: Ski-Kindergarten – Regie: Kurt Mrkwicka
1975: Formel zum Sieg (Niki Lauda 1. WM-Titel) – Regie: Kurt Mrkwicka, Alfred Vendl
1976: Schneller-Höher-Stärker – 22 Folgen, Regie: Kurt Mrkwicka, Alfred Vendl
1981: Stifter und Fälscher (Rudolf IV-Doku) – Regie: Alfred Vendl
1982: Peter Rosegger – meine Lust ist Leben – Regie: Alfred Vendl
1983: Rudolfsee – Regie: Babette Reitmayer
1983: Die Türken vor Wien – Regie: Alfred Vendl
1984: Sealsfield – Afrika – Regie: Babette Reitmayer
1984: Die Zukunft der Vergangenheit – Regie: Alfred Vendl
1984: Sterbende Zeugen – Regie: Alfred Vendl
1985: Traum und Wirklichkeit – Mehrteiler – Regie: Alfred Vendl
1985: Orgel-Kunst (Martin Haselböck) – Regie: Alfred Vendl
1985: Gesichter Europas – 37 Folgen – Regie: Alfred Vendl
1986: Der Jüngling vom Magdalensberg – Regie: Alfred Vendl
1986: Holub – Im Reich der Maschukulumbe – Regie: Babette Reitmayer
1987: Die Gärten des Poseidon – So lebt und stirbt das Mittelmeer – 5 Folgen, Regie: Alfred Vendl
1998: Strauß-Mania – Regie: Martin Pichl
1990: Bruno Kreisky – Regie: Kurt Mrkwicka
1991: Himmelsboten – Meteoriten – 2 Folgen, Regie: Alfred Vendl
1991: In Frieden Leben – Teddy Kollek – Regie: Kurt Mrkwicka
1992: Achtung Fälschung – Dreiteiler, Regie: Alfred Vendl
1995: Kaltes Feuer – Edle Steine – Regie: Alfred Vendl
1995: Artgenossen – Walter McCrone – Regie: Alfred Vendl
1995: Artgenossen – Ernst Hinterberger – Regie: Alfred Vendl
1995: Artgenossen – Frantisek Makes – Regie: Alfred Vendl
1999: The Majestic White Horses (1. Europäische IMAX-Kino-Dokumentation) – Regie: Kurt Mrkwicka
1999-: Die Barbara Karlich Show – 3743 Folgen (Stand: 4. April 2019)
2004: Goya – Last und Leidenschaft – Regie: Gustav Trampitsch
2004: Die Spanische Hofreitschule – Regie: Kurt Mrkwicka
2004: Piber – Kinderstube der Lipizzaner – Regie: Kurt Mrkwicka
2005: Ziegel – von Babylon zum Wienerberg – Regie: Gustav Trampitsch
2005: Abenteuer Antike – Regie: Gustav Trampitsch
2005: Kornkraftwerk – ein Überlebensmittel – Regie: Gustav Trampitsch
2006: Bionik-Nature Tech – Das Genie der Natur – Dreiteiler, Regie: Alfred Vendl, Steve Nicholls, Emmy-Award (USA), Jackson Hole Wildlife Film Festival – Best Limited Series
2006: Federn lassen – Mexikos Federn-Krone – Regie: Gustav Trampitsch
2006: Sound of Humanity – Regie: Gustav Trampitsch
2007: Karajan – Die Schönheit wie ich sie sehe – Regie: Robert Dornhelm
2007: Der Biss der Erkenntnis – Apfel – Regie: Gustav Trampitsch
2008: Fleisch – Regie: Gustav Trampitsch
2008: Eine Hand voll Leben – Mais – Regie: Gustav Trampitsch
2008: Die im Dunklen sieht man nicht – Regie: Gustav Trampitsch
2009: Helden, Kult und Küche – Mehrteiler, Regie: Gustav Trampitsch
2013: Triumph der Tomate – Regie: Maria-Magdalena Koller