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Schweizer Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kurt Guggenheim (* 14. Januar 1896 in Zürich; † 5. Dezember 1983 ebenda) war ein Schweizer Schriftsteller.
Kurt Guggenheim stammte aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Auf Drängen des Vaters Hermann Guggenheim erlernte auch er den Kaufmannsberuf, arbeitete in Le Havre in einer Kaffee-Importfirma und übernahm nach dem Tod des Vaters dessen Unternehmen, das ihm in den folgenden Jahren der Weltwirtschaftskrise entglitt und bankrottging.
Er arbeitete dann eine Weile als Werbetexter, Redaktor und Antiquar, bis er sich ganz der Schriftstellerei zuwandte. Als sein Romanerstling Entfesselung erschien, war er 39 Jahre alt. Mit Riedland, einem Roman um die Erdölbohrungen im Riedgebiet am oberen Zürichsee, gelang ihm 1938 der Durchbruch. Nebst seinen Romanen verfasste er auch eine Reihe von Theaterstücken und war (Co-)Autor von Film-Drehbüchern, etwa von Wachtmeister Studer und Wilder Urlaub (nach seinem gleichnamigen Roman).
Prägend für den jungen Guggenheim war die Liebe zu Eva Hug – der späteren Ehefrau seines Schriftstellerkollegen Albert J. Welti –, die er (vermutlich wegen antisemitischer Einstellung der Familie Hug) nicht heiraten durfte. Diese Liebe wurde im Werk mehrfach verarbeitet, etwa in Alles in Allem oder in Die frühen Jahre. 1939 heiratete er die verwitwete Gertrud Schlozer.
Im Ersten Weltkrieg trat Guggenheim im Zusammenhang mit den religiös-sozialen Ideen des Schweizer Theologen Leonhard Ragaz für pazifistische Ideale ein und erwog Dienstverweigerung. Im Zweiten Weltkrieg trat er freiwillig wieder in die Schweizer Armee ein, aus der er (wegen Insolvenz!) ausgeschlossen worden war. In seinem Roman Wir waren unser vier verarbeitete er seine Erlebnisse während der Grenzbesetzung im Zweiten Weltkrieg, dazu seine Begegnung mit Albin Zollinger. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Auseinandersetzung mit dem Judentum.
Der Vater war überangepasst, verleugnete sein Jüdischsein beinahe. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wanderten viele Juden aus Osteuropa ein und brachten ein ganz anderes Judentum nach Zürich als das der alteingesessenen jüdischen Familien, aus denen Guggenheim stammte. Diese jüdischen Milieus in Zürich werden in seinem Hauptwerk, der Roman-Tetralogie Alles in Allem, beschrieben.
Für Guggenheims intellektuelle Entwicklung besonders wichtig war die Beschäftigung mit Leben und Werk Jean-Henri Fabres, durch die erwähnte Biologin Eva Welti-Hug vermittelt. Dabei gelangen ihm ausgezeichnete deutsche Übersetzungen des «Homer der Insekten», die später unter dem Titel Das offenbare Geheimnis veröffentlicht wurden. Mit der romanhaften Annäherung Sandkorn für Sandkorn 1959 setzte er dem grossen französischen Entomologen zudem ein literarisches Denkmal. Seit 1967 war er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Guggenheim hat sich selbst mehrfach als «Lokalschriftsteller» bezeichnet: Er schreibe für die Leute, unter denen er lebe. Sein Nachlass befindet sich in der Zentralbibliothek Zürich. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Zürcher Friedhof Rehalp.
Herausgegeben von Charles Linsmayer im Huber Verlag, Frauenfeld 1989–2014:
Personendaten | |
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NAME | Guggenheim, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 14. Januar 1896 |
GEBURTSORT | Zürich |
STERBEDATUM | 5. Dezember 1983 |
STERBEORT | Zürich |
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