Krumbach (Biebertal)

Ortsteil von Biebertal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Krumbach (Biebertal)map

Krumbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Biebertal im mittelhessischen Landkreis Gießen. Das Dorf liegt im Gleiberger Land im nördlichen Teil der Gemeinde.

Schnelle Fakten Gemeinde Biebertal ...
Krumbach
Gemeinde Biebertal
Koordinaten: 50° 40′ N,  36′ O
Höhe: 252 (249–309) m ü. NHN
Fläche: 5,16 km²[1]
Einwohner: 850[2]
Bevölkerungsdichte: 165 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Postleitzahl: 35444
Vorwahl: 06409
Thumb
Bild von Krumbach
Schließen

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Evangelische Kirche

Ortsgeschichte

Krumbach entstand im 9. Jahrhundert und wurde erstmals 1261 urkundlich erwähnt. Damals hieß der Ort Chrumpbach, später Krumpbach und heute Krumbach, also am krummen Bach, der tatsächlich um Krumbach einen Bogen zieht. In erhaltenen Urkunden wurde Krumbach auch unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Crumbach (1261, 1263) und Krombach (1502).

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Krumbach:

„Krumbach (L. Bez. Giessen) evangel. Pfarrdorf; liegt 212 St. von Giessen, hat 46 Häuser und 265 Einwohner, die außer einem Katholiken evangelisch sind. Die Einwohner sind mit Ausnahme einiger Handwerker alle Bauern.“[3]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierte die selbstständige Gemeinde Krumbach am 1. Dezember 1970 freiwillig mit den Gemeinden Fellingshausen, Krumbach, Rodheim-Bieber und Vetzberg zur neuen Großgemeinde Biebertal.[4][5] Für Krumbach wurde wie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[6] Der Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Rodheim-Bieber.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Krumbach angehört(e):[1][7][8]

Gerichte seit 1803

In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Oberhessen (ab 1815 Provinz Oberhessen) wurde das „Hofgericht Gießen“ eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Krumbach das „Amt Blankenstein“ zuständig. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übertragen. „Stadtgericht Gießen“ war daher von 1821 bis 1866 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht, das für Krumbach zuständig war.

Nach der Abtretung des nordwestlichen Teil des Landkreises Gießen und mit ihm auch Krumbach an Preußen, infolge des Friedensvertrags vom 3. September 1866 zwischen dem Großherzogtum Hessen und dem Königreich Preußen, wurde Krumbach vom Stadtgericht Gießen abgetrennt.[14] Im Juni 1867 erging eine königliche Verordnung, die die Gerichtsverfassung im vormaligen Herzogtum Nassau und den vormals zum Großherzogtum Hessen gehörenden Gebietsteilen neu ordnete. Die bisherigen Gerichtsbehörden sollten aufgehoben und durch Amtsgerichte in erster, Kreisgerichte in zweiter und ein Appellationsgericht in dritter Instanz ersetzt werden.[15] Im Zuge dessen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Landgerichts in Amtsgericht Gladenbach und die Zulegung Krumbach zu diesem Gericht. Die Gerichte der übergeordneten Instanzen waren das Kreisgericht Dillenburg und das Appellationsgericht Wiesbaden.[16] Aufgrund des Gerichtsverfassungsgesetzes 1877 kam es mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 zum Wechsel des Amtsgerichts in den Bezirk des neu errichteten Landgerichts Marburg.[17] Mit dem Wechsel Frankenbachs 1932 in den Kreis Wetzlar wechselte es auch in den Bereich des Amtsgerichts Wetzlar.

Am 1. August 1979 wechselte Krumbach mit der Gemeinde Biebertal zum Bereich des Amtsgerichts Gießen.

Bevölkerung

Zusammenfassung
Kontext

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Krumbach 759 Einwohner. Darunter waren 15 (2,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 111 Einwohner unter 18 Jahren, 300 zwischen 18 und 49, 186 zwischen 50 und 64 und 165 Einwohner waren älter.[18] Die Einwohner lebten in 333 Haushalten. Davon waren 99 Singlehaushalte, 105 Paare ohne Kinder und 105 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 75 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 217 Haushaltungen lebten keine Senioren.[18]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1502:016 Hausgesesse
 1577:039 Haushaltungen
 1629:026 Haushaltungen
 1742:049 Haushaltungen
 1806:225 Einwohner, 44 Häuser[12]
 1829:265 Einwohner, 46 Häuser[3]
Krumbach: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011
Jahr  Einwohner
1791
 
204
1800
 
190
1806
 
225
1829
 
265
1834
 
286
1840
 
303
1846
 
318
1852
 
326
1858
 
327
1864
 
291
1871
 
306
1875
 
312
1885
 
352
1895
 
397
1905
 
426
1910
 
433
1925
 
425
1939
 
472
1946
 
610
1950
 
596
1956
 
598
1961
 
634
1967
 
649
1970
 
684
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
759
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[18]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1829:264 evangelische, ein katholischer Einwohner[3]
 1885:352 evangelische (= 100 %) Einwohner
 1961:481 evangelische (= 75,87 %), 81 katholische (= 12,78 %) Einwohner

Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Durch den Ort führt die Landesstraße 3061. Den öffentlichen Personennahverkehr stellt der RMV sicher.

Literatur

Commons: Krumbach (Biebertal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.