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Aufführung der Weihnachtsgeschichte, oft an Weihnachten in Kirchen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Krippenspiel, eine Form von Weihnachtsspiel, ist eine traditionelle szenische Darstellung der Weihnachtsgeschichte, die von der Geburt Jesu handelt. Aufgeführt wird das Krippenspiel meist an Heiligabend in der Kirche, wobei es auch in die Christvesper eingebunden werden kann.
Das Weihnachtsspiel war im Mittelalter ein geistliches Schauspiel von Laien, hervorgegangen aus den liturgischen Weihnachtsfeiern. Schon im 10. Jahrhundert gab es das Krippenspiel am Altar um Maria, Josef und das Christuskind. Auch die Verkündigung der Geburt Christi an die Hirten (Hirtenspiel) und die Huldigung des Kindes durch die Heiligen Drei Könige (Dreikönigsspiel) wurden dramatisch dargestellt. Das erste im deutschsprachigen Raum bekannte und auch textlich überlieferte Dreikönigsspiel war das Freisinger Magierspiel, das in 100 lateinischen Versen die Ereignisse von der Geburt Christi bis zur Flucht nach Ägypten behandelte, und wohl noch ohne szenische Ausgestaltung um 1080 in der Freisinger Domkirche uraufgeführt wurde.[1]
Aus diesen Wurzeln entstanden im 12. Jahrhundert die Weihnachtsspiele. Aus dem 13. Jahrhundert ist das Weihnachtsspiel aus Benediktbeuern in lateinischer Sprache (Ludus scenicus de nativitate Domini) erhalten, als Teil der Carmina-Burana-Handschrift, die auch ein Passionsspiel enthält. Das Weihnachtsspiel unterscheidet sich vom Krippenspiel vor allem dadurch, dass es weitere Szenen aus der Bibel enthielt wie die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies, ein Prophetenspiel, sowie dann die Ereignisse von der Verkündigung des Herrn bis zur Flucht nach Ägypten.[1]
Krippenspiele gab es auch in der Steiermark und in Kärnten, und zwar als Stubenspiel, das heißt, dass in einem Wohnzimmer oder einem Gastzimmer gespielt wurde, jedoch ohne besondere Bühne. Überliefert sind Hirtenspiele aus Metnitz und Ingolsthal sowie aus Köstenberg und Lind ob Velden, Verfasser derselben sind Silvester Wietinger, Andreas Schuster-Drabosenig und Josef Uran (1898).
Der Überlieferung nach gehen sowohl das Krippenspiel und Christkindlwiegen der Dominikanerinnen wie die Weihnachtskrippe auf das Jahr 1223 zurück. Damals stellte angeblich Franz von Assisi im Wald von Greccio mit lebenden Tieren und Menschen das Weihnachtsgeschehen im Ausblick auf das Dreikönigsfest dar, und seitdem förderten die Franziskaner diese Darstellungsform, die sich auch nach der Reformation hielt.
In der Vorweihnachtszeit 2014 erregte die Stadt Worms deutschlandweites Aufsehen, als die Stadtverwaltung ein geplantes Krippenspiel der evangelischen Luther-Gemeinde auf dem Weihnachtsmarkt untersagte und das Mainzer Verwaltungsgerichts dieses Verbot bestätigte. Das Gericht begründete dies damit, dass das Krippenspiel die Rechte Dritter auf einen ungestörten Besuch des Weihnachtsmarktes verletze. Die Kirchengemeinde wollte mit dem Krippenspiel auf die Lage von Flüchtlingen hinweisen. Das evangelische Dekanat Worms-Wonnegau kritisierte das Verbot des Krippenspiels durch die Stadtverwaltung scharf. Dekan Harald Storch sagte, Flucht und Not seien wichtige Teile der Weihnachtsgeschichte.[5]
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