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Art der Gattung Zistrosen (Cistus) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Kretische Zistrose (Cistus creticus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zistrosen (Cistus) in der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae).
Kretische Zistrose | ||||||||||||
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Kretische Zistrose (Cistus creticus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cistus creticus | ||||||||||||
L. |
Die Kretische Zistrose ist ein Zwergstrauch, der Wuchshöhen von 30 bis 100,[1] selten bis 150 Zentimeter[2] erreicht. Die Äste sind dicht weißlich behaart und klebrig-drüsig. Die gegenständigen und sitzenden, ganzrandigen Laubblätter sind eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch, messen 15 bis 25 (bis 50) × 8 bis 15 (bis 30) Millimeter[2] und sind 3 bis 15 Millimeter lang gestielt,[1] grün bis graugrün[1] und fiedernervig.[2] Sie sind behaart und drüsig. Die Nervatur ist auf der Oberseite eingeprägt und unterseits erhaben.[1]
Die zwittrigen, fünfzähligen, gestielten Blüten mit doppelter Blütenhülle erreichen einen Durchmesser von 4 bis 6 Zentimeter[1] und stehen einzeln oder bis zu siebt in doldenähnlichen Blütenständen.[1] Die ungleichen Kelchblätter sind eiförmig, schmal zugespitzt bis spitz und mehr oder weniger behaart.[1] Die fünf dachigen und breit verkehrt-eiförmigen Kronblätter mit gelbem bis weißem Zentrum[3] sind purpurlich-rot oder dunkelrosa gefärbt[2] und zerknittert.[3] Der oberständige Fruchtknoten ist dicht behaart. Der Griffel mit breiter, kopfiger Narbe ist etwas kürzer wie die vielen kurzen Staubblätter. Die Blütezeit reicht von Dezember bis Juni.[2]
Es werden kleine, fünfklappige, lokulizidale und vielsamige, dicht behaarte, holzige Kapselfrüchte im beständigen Kelch gebildet.[3] Die rötlich-braunen, glatten und harten Samen sind etwa 1 Millimeter groß.[3]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[4]
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich nahezu über den gesamten Mittelmeerraum mit Ausnahme der Iberischen Halbinsel. Generell tritt diese Art im Westen seltener auf.
Die Kretische Zistrose besiedelt Garigues und Macchien sowohl auf Kalk- als auch auf Silikatgestein. Auf Kreta kommt sie in Höhenlagen von 0 bis 1200 Meter vor.
Der Name Cistus creticus wurde 1759 von Carl von Linné in der 10. Auflage von Systema Naturae erstveröffentlicht.[5]
Cistus creticus wird in folgende Unterarten untergliedert:[6]
Eine Varietät von Cistus creticus wird in Griechenland und in Mitteleuropa als Haustee verwendet. Auch für die Antike ist die Verwendung – neben den medizinalen Anwendungen – als Gebrauchstee nachgewiesen. Zur inneren Anwendung wird Zistrose als Aufguss oder als Dekokt getrunken. In stärkerer Dosierung kann dies auch äußerlich angewendet werden.
Die in den Blättern von Cistus creticus enthaltenen Polyphenole (Gerbstoffe wie Ellagitannine und Proanthocyanidine sowie Flavonoide) haben eine adstringierende Wirkung. Auszüge daraus werden daher volksmedizinisch zur Behandlung von Hautkrankheiten und Durchfall verwendet.
Darüber hinaus wird Cistus creticus eine antivirale Wirkung zugesprochen.
So zeigte ein standardisierter Zistrosen-Extrakt in vitro (in Zellkulturen) und im Tierversuch eine antivirale Wirkung, darunter auch gegen verschiedene Influenzaerreger, wobei der antivirale Effekt durch eine – reversible – physikalische Interaktion des Extrakts mit Proteinen von Virusoberflächen zustande kommen soll. Studien zur therapeutischen Wirksamkeit bei viralen Infekten weisen hingegen abweichende Ergebnisse auf und werden unter Pharmakologen und Medizinern diskutiert.
Im Jahr 2016 von Wissenschaftlerinnen am Helmholtz Zentrum München publizierte Forschungen zeigten, dass Extrakte aus Cistus creticus in vitro sogar lebensbedrohliche Viren wie das Ebolavirus inaktivieren und deren Vermehrung unterbinden können.
Positive Erfahrungsberichte aus Selbsthilfegruppen von Borreliosepatienten über erhebliche Schmerzlinderung nach der Einnahme von Cistus-creticus-Blattzubereitungen regten Forscher am pharmazeutischen Institut der Universität Leipzig zu Untersuchungen an, die in vitro durch Extrakte aus Cistus creticus starke Wachstumshemmung bei Borrelien nachwiesen.
Studien bis ins Jahr 2009 wiesen angeblich nur bei äußerlicher Anwendung eine Wirkung auf verschiedene Krankheitserreger nach, entweder in vitro oder im Pflanzenschutz. Von Kritikern wurde jedoch hervorgehoben, dass die dafür verantwortlichen Inhaltsstoffe, die polymeren Polyphenole, kaum bioverfügbar seien und daher eine therapeutische Anwendung bei Tier und Mensch lediglich – zum Beispiel mittels eines Aerosols – lokal wirksam sein könne, nicht aber bei peroraler Verabreichung systemisch, also für den gesamten Organismus.
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