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Der Landkreis Groß-Gerau[2] ist eine Gebietskörperschaft mit 281.712 Einwohnern (31. Dezember 2023) im hessischen Regierungsbezirk Darmstadt. Die traditionelle Bezeichnung Kreis Groß-Gerau ist entsprechend der Eigenbezeichnung der Kreisverwaltung noch immer allgemein üblich.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 49° 55′ N,  29′ O
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Verwaltungssitz: Groß-Gerau
Fläche: 453,03 km2
Einwohner: 281.712 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 622 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: GG
Kreisschlüssel: 06 4 33
Kreisgliederung: 14 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Wilhelm-Seipp-Straße 4
64521 Groß-Gerau
Website: www.kreisgg.de
Landrat: Thomas Will (SPD)
Lage des Landkreises Groß-Gerau in Hessen
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Karte
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Geografie

Lage

Der Landkreis liegt im oberen Rheingraben. Der Main bildet die nördliche, der Rhein die westliche Grenze. Ein großer Teil des Kreises liegt im Hessischen Ried.

Die höchste Erhebung des Kreises ist mit 145 m der Oberwaldberg, eine stillgelegte Mülldeponie bei Mörfelden. Die niedrigste Stelle ist mit 82 m die Mainspitze mit der Mündung des Mains in den Rhein.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzt, im Nordwesten beginnend im Uhrzeigersinn, an die kreisfreie Landeshauptstadt Wiesbaden, den Main-Taunus-Kreis, die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, die Landkreise Offenbach, Darmstadt-Dieburg und Bergstraße (alle in Hessen). Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze. Links des Rheins liegen die rheinland-pfälzischen Landkreise Alzey-Worms und Mainz-Bingen sowie die kreisfreie Landeshauptstadt Mainz.

Flächennutzung

Das Kreisgebiet umfasst eine Gesamtfläche von 45.305 Hektar.[3][4]

Weitere Informationen Nutzungsart ...
Nutzungsart20112015
Gebäude- und Freifläche5.4735.593
davonWohnen2.9502.969
Gewerbe894985
Betriebsfläche577561
davonAbbauland165145
Erholungsfläche701752
davonGrünanlage354399
Verkehrsfläche3.5643.827
Landwirtschaftsfläche21.03220.726
davonMoor22
Heide11
Waldfläche11.02310.893
Wasserfläche2.3212.359
Sonstige Nutzung616594
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Die Landwirtschaftsfläche erreicht als Nutzungsart mit 46,5 Prozent einen in Hessen überdurchschnittlichen Anteil. Die Waldfläche hingegen ist mit 24,7 Prozent weit unterdurchschnittlich und zudem sehr ungleichmäßig verteilt. Die Wälder konzentrieren sich auf den Nordosten des Landkreises im Gebiet nördlich von Groß-Gerau und östlich von Rüsselsheim am Main. Der Anteil der Wasserfläche ist mit 5,1 Prozent bemerkenswert und erreicht mit über 23 Quadratkilometern die doppelte Fläche des Edersees. Geschuldet ist dieser Reichtum an Wasserflächen den Grenzflüssen des Landkreises. Vom Rhein zählen 38 Stromkilometer und vom Main 22 Stromkilometer jeweils bis zur Strommitte zum Kreisgebiet; hinzu kommen die Wasserflächen der Altrheinarme am Europa-Reservat Kühkopf-Knoblochsaue und bei Ginsheim sowie eine Reihe von gefluteten Kiesabbauflächen. Die „Siedlungs- und Verkehrsflächen“ (bestehend aus Gebäude- und Freifläche, Betriebsfläche (ohne Abbauland), Erholungsflächen, und Verkehrsfläche) machen etwa 22 Prozent der Gesamtfläche aus.

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Geschichte

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Karte Hessens im Jahr 1930

Das heutige Kreisgebiet gehörte sehr früh zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, dem späteren Großherzogtum Hessen. Es gliederte sich in die Ämter Dornberg, Rüsselsheim und Kelsterbach. 1821 entstand der Landratsbezirk Dornberg innerhalb der Provinz Starkenburg. Seit 1832 heißt dieser Verwaltungsbezirk Kreis Groß-Gerau, der im Laufe der Geschichte seine Grenzen kaum verändert hat und auch die Gebietsreform in Hessen der frühen 1970er-Jahre nahezu unverändert überdauerte.

Großherzogtum Hessen

Zusammen mit den Kreisen Bensheim, Darmstadt, Dieburg, Erbach, Heppenheim und Offenbach, sowie zeitweise mit den Kreisen Lindenfels, Neustadt und Wimpfen, bildete der Kreis Groß-Gerau ab 1832 die Provinz Starkenburg, die wiederum zusammen mit den Provinzen Oberhessen und Rheinhessen das Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt) darstellten.

Nach der Verkündung der Verfassung des Großherzogtums Hessen am 17. Dezember 1820 folgte am 14. Juli 1821 eine umfassende Verwaltungsreform. Statt der Ämter wurden nun größere Landratsbezirke für die Verwaltung und Landgerichte für die Rechtsprechung gebildet.

Nach einer weiteren, am 20. August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung wurde der Kreis Groß-Gerau aus dem Landratsbezirk Dornberg und Teilen des Landratsbezirks Langen geschaffen.[5] 1837 wurde der Sitz des Kreisrates von Dornberg nach Groß-Gerau verlegt.[6] Am 31. Juli 1848 wurden die beiden Kreise Groß-Gerau und Darmstadt sowie Teile des Kreises Offenbach zum Regierungsbezirk Darmstadt zusammengeschlossen. Diese Verwaltungsreform dauerte knapp vier Jahre, da am 12. Mai 1852 die Zusammenlegung aufgehoben wurde. Dabei entstand ein neu abgegrenzter Kreis Groß-Gerau aus Teilen der Landgerichtsbezirke Gernsheim, Groß-Gerau und Langen.[7]

Im Zuge der 1874 im Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt) nach preußischem Vorbild vorgenommenen Reform der Kreisverfassung kam es zu einer neuen Kreiseinteilung, in deren Rahmen die beiden Gemeinden Gernsheim und Klein-Rohrheim aus dem Kreis Bensheim in den Kreis Groß-Gerau wechselten.[8] Die damals geschaffene Gliederung der Provinz Starkenburg in die Kreise Bensheim, Darmstadt, Dieburg, Erbach, Groß-Gerau, Heppenheim, Offenbach hatte mehr als sechs Jahrzehnte Bestand.

Volksstaat Hessen

Mit der Novemberrevolution 1918 endete die Monarchie in Deutschland und das Großherzogtum wurde in eine demokratische Republik umgewandelt, den Volksstaat Hessen. Diese Bezeichnung wurde nach der Abschaffung der Demokratie durch die nationalsozialistische Machtergreifung 1933 beibehalten.

Zwischen dem Dezember 1918 und dem 30. Juni 1930 gehörte der größte Teil des Kreises zum Mainzer Brückenkopf und stand somit unter französischem Besatzungsrecht (→ Alliierte Rheinlandbesetzung). Um die Jahreswende 1918/19 wurden die Gemeinden Langen, Egelsbach und Buchschlag, die ebenfalls im besetzten Gebiet lagen, aber dem ansonsten unbesetzten Kreis Offenbach angehörten, von diesem abgetrennt und dem Kreisamt in Groß-Gerau angegliedert.[9] Nach dem Ende der Besatzung wurden diese drei Gemeinden wieder rückgegliedert.

Am 1. Januar 1930 schieden die Gemeinden Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg sowie die selbständige Gemarkung Ginsheimer Rheinauen aus dem Kreis Groß-Gerau aus und wurden in die Stadt Mainz im Kreis Mainz der Provinz Rheinhessen eingegliedert.[10]

Nach der 1936 erfolgten Auflösung der Provinzial- und Kreistage im Volksstaat Hessen und der 1937 durchgeführten Aufhebung der drei Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen brachte das Jahr 1938 eine Überprüfung der Kreisgrenzen. Am 1. November 1938 wurde im Volksstaat Hessen eine einschneidende Gebietsreform durchgeführt. In jeder der drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen wurde jeweils ein Kreis aufgelöst. In Starkenburg war davon der Kreis Bensheim betroffen. Dieser wurde zum größten Teil dem Kreis Heppenheim zugeschlagen, der auch zum Rechtsnachfolger des Kreises Bensheim wurde. Die neue Verwaltungseinheit wurde in Landkreis Bergstraße umbenannt. Der Kreis Groß-Gerau wurde in Landkreis Gerau umbenannt.[11] Gleichzeitig wurden die Städte Darmstadt, Gießen, Mainz, Offenbach am Main und Worms als Stadtkreise verselbständigt.

Land Hessen

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Landratsamt Groß-Gerau

Bei der Gründung des heutigen Landes Hessen Ende 1945 in der amerikanischen Besatzungszone blieben die Kreiszuschnitte der Vorgängerstaaten (der Volksstaat und die preußische Provinz Hessen-Nassau) unverändert. Allerdings wurde die Großstadt Mainz und das Gemeindegebiet von Guntersblum durch die in der Fahrrinne des Rheins verlaufende Zonengrenze geteilt. Während die linksrheinischen Kerngebiete beider Kommunen in der französischen Zone aus dem hessischen Staatsverband ausschieden, waren die rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz und der rechtsrheinische Kühkopf, die bei Hessen verblieben, auf Kreisebene neu zuzuordnen. Auf diese Weise wurden Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg nach fünfzehnjähriger Zugehörigkeit zur Stadt Mainz wieder eigenständige Gemeinden im Landkreis Groß-Gerau. Der Kühkopf wurde zum größten Teil in die Gemeinde Stockstadt am Rhein eingegliedert. Ein kleinerer Teil, der im Norden der Gemeinde Erfelden gegenüberlag, wurde in diese integriert.

Bei der Gebietsreform in Hessen wurden in den 1970er-Jahren die meisten hessischen Landkreise mit Nachbarkreisen zu größeren Einheiten zusammengefasst. Als einer der wenigen Ausnahmen blieb der Landkreis Groß-Gerau hiervon weitgehend unberührt. An der nordöstlichen Grenze gab der Landkreis eine wichtige Fläche an die Stadt Frankfurt am Main ab, nämlich das Gelände des Flughafens Frankfurt. Dessen südliche Hälfte (auf dem sich die Start- und Landebahnen befinden, das Terminalgebäude stand auch zuvor schon auf Frankfurter Gemarkung) gehörte zuvor zur Gemeinde Walldorf.

Bei der Gebietsreform wurde durch Zusammenschlüsse die Anzahl der Gemeinden im Kreisgebiet auf 14 reduziert, die entsprechend ihrer Größenordnung einige bisher von der Kreisverwaltung wahrgenommene Aufgaben selbst übernehmen konnten.

1975 wurde die Stadt Kelsterbach Mitglied des neuen Umlandverbands Frankfurt, dem einige regionale und kommunale Zuständigkeiten innerhalb der Stadtregion Frankfurt übertragen wurden. Der Umlandverband wurde 2001 durch den Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main ersetzt, dem der gesamte suburban geprägte nördliche Teil des Landkreises angehört.

Einwohnerentwicklung

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Bevölkerungspyramide für den Landkreis Groß-Gerau (Datenquelle: Zensus 2011[12])

Die Entwicklung der Einwohnerzahlen im Landkreis Groß-Gerau ab 1975, jeweils am 31. Dezember, zeigt sich wie folgt:[13][14][4]

Weitere Informationen Datum, Einwohner ...
DatumEinwohnerAusländeranteil
in Prozent
185228.525
190050.798
191062.920
192572.111
193369.948
1961164.669
1970213.589
1975227.08013,0
1980233.14514,3
1985228.10714,2
1990234.84515,6
2000249.26618,1
2005251.90517,4
2010254.88717,0
2015266.04219,8
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Konfessionsstatistik

Nach den Ergebnissen des Zensus am 9. Mai 2011 waren von den Einwohnern 30,2 % evangelisch, 21,7 % römisch-katholisch und 48,1 % gehörten einer sonstigen oder keiner Religionsgesellschaft an oder machten keine Angabe.[15] Der Mitgliederschwund der großen Kirchen hielt seitdem weiter an. Gemäß Zensus 2022 waren (2022) 21,4 % der Einwohner evangelisch, 17,4 % katholisch und 61,4 % gehörten einer sonstigen oder keiner Religion an oder machten keine Angabe.[16]

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Politik

Kreistag

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[17] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[18][19][20]

Weitere Informationen Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung ...
Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung
Wahl des Groß-Gerauer Kreistags 2021
 %
30
20
10
0
28,1
25,9
18,5
7,4
5,9
4,6
4,6
2,3
1,4
1,2
n. k.
n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−5,7
+1,7
+8,4
−5,8
+2,8
+0,4
−0,4
+2,3
+1,4
+1,2
−4,0
−1,4
Sitzverteilung im Kreistag 2021
3
2
20
13
1
3
4
1
19
5
3 2 20 13 1 3 4 1 19 5 
Insgesamt 71 Sitze
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Weitere Informationen Wahlvorschläge, % 2021 ...
Wahlvorschläge %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,1 20 33,8 24 36,9 26 42,6 30
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 25,9 19 24,2 17 30,1 21 32,0 23
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 18,5 13 10,1 07 21,5 15 11,3 08
AfD Alternative für Deutschland 7,4 5 13,2 10
FREIE WÄHLER FREIE WÄHLER 05,9 04 03,1 02 02,2 02
FDP Freie Demokratische Partei 04,6 3 04,2 03 02,7 02 04,6 03
DIE LINKE.OL DIE LINKE.Offene Liste 04,6 3 05,0 04 04,1 03 04,6 03
Die PARTEI Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung & basisdemokratische Initiative 2,3 2
FNK Forum Neuer Kreis 1,4 1 0,4 0
FWG Freie Wählergemeinschaft Groß-Gerau 1,2 1 04,9 04
Freie Wähler-Bürgerliste Freie Wähler-Bürgerliste 04,0 03
PIRATEN Piratenpartei Deutschland 01,4 01
FBG Freie Bürgerliste Kreis Groß-Gerau 01,3 01
Tierschutzpartei Partei Mensch Umwelt Tierschutz 01,2 01
Gesamt 100,0 71 100,0[21] 71 100,0 71 100,0 71
Wahlbeteiligung in Prozent 47,7 43,1 43,6 43,7
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Am Beginn der Wahlperiode 2011 bis 2016 bildeten SPD, FWG und FDP im Kreistag eine Koalition und stellten damit eine Mehrheit von 37 Mandaten. Diese Koalition zerbrach und es kam zu einer rot-grünen Koalition.

Am Beginn der Wahlperiode 2016 bis 2021 bildeten SPD, Grüne, Linke und Piraten eine Koalition und stellen damit eine Mehrheit von 36 Mandaten.[22]

In der Wahlperiode 2021 bis 2026 wird die bestehende Koalition aus SPD, GRÜNE und DIE LINKE.OL (ohne die ausgeschiedenen PIRATEN) fortgeführt.[23] Die Koalition verfügt, wie in der vorangegangenen Wahlperiode, über 36 von 71 Mandate im Kreistag.

Kreisausschuss

Der Kreisausschuss zählt zehn Mitglieder und ist die Verwaltungsbehörde des Landkreises. Vorsitzender ist der hauptamtliche Landrat Thomas Will (SPD), sein Stellvertreter ist der hauptamtliche Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan (Grüne); die weiteren acht Kreisbeigeordneten (drei SPD, zwei CDU, je einer Grüne, FWG, FDP) sind ehrenamtlich tätig.

Leitende Beamte

Weitere Informationen Nr., Name ...
Kreisräte (1821–1848 und 1852–1917), Kreisdirektoren (1917–1938) und Landräte (seit 1939) des Landkreises Groß-Gerau[24]
Nr.NameLebensdatenParteiBeginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
01 Johann Ernst Wilhelm Heim 1780–1857 1832 1848 1
02 Johann Baptist Werle 1810–1861 1852 1861
03 Eduard Ernst App 1801–1862 1861 1862
04 Karl Boekmann 1826–1905 1862 2 1877
05 Wilhelm Christoph Adolf Schenck zu Schweinsberg 1824–1886 1877 1885
06 Erwin Löw von und zu Steinfurth 1841–1914 1885 1900
07 Karl Bichmann 1848–1929 1900 1905
08 Eduard Wallau 1855–1941 1905 1924
09 W. Koch 1924 1924
10 Ernst Werner 1924 1924
11 Ernst Merck 1925 1931
12 Hermann Usinger SPD 1932 1933
13 Straub 1934 1934
14 Schmal und Gutermuth 1934 1935
15 Alfred Klostermann 1900–1945 NSDAP 1935 1939
16 Hans Denser NSDAP 1940 1945
17 W. L. Grebner 1945 1945
18 Wilhelm Hammann 1897–1955 KPD 1945 1946
19 Jean Christoph Harth 1882–1956 SPD 1946 1954
20 Wilhelm Seipp 1906–1963 SPD 1954 1963
21 Alfred Schmidt 1905–1975 SPD 1964 1970
22 Willi Blodt 1929–2022 SPD 1970 1992
23 Enno Siehr * 1947 SPD 1992 2010
24 Thomas Will * 1959 SPD 2010 im Amt
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1 
Von 1848 bis 1852 waren die Kreise im Großherzogtum Hessen abgeschafft, deren Aufgaben nahmen Regierungsbezirke wahr.
2 
Von 1862 bis 1865 kommissarische Leitung

Nach 18 Jahren im Amt ging Landrat Enno Siehr 2010 in Ruhestand. Bei der Landratswahl am 7. Februar 2010 traten Thomas Will (SPD), Ursula Kraft (CDU) und Gerd Schulmeyer (Linke) gegeneinander an. Thomas Will konnte die Wahl mit rund 59 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang für sich entscheiden[25] und wurde Dezember 2015 und 2021 jeweils für weitere sechs Jahre wiedergewählt.[26][27]

Hoheitszeichen

Als Hoheitszeichen führt der Landkreis Groß-Gerau ein Siegel, ein Wappen sowie eine Hiss- und eine Bannerflagge.

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Wappen des Kreises Groß-Gerau
Blasonierung: „Gespalten: vorne neunfach von Rot und Silber geteilt, hinten zwei schwarze Balken in Silber; in der Schildmitte aufgelegt ein blauer Herzschild mit drei (2:1 gestellten) silbernen Rauten
Wappenbegründung: Die rot-silbernen Streifen wurden dem hessischen Wappen entnommen, die schwarzen Balken stehen für die Grafschaft Isenburg, zu der das Amt Kelsterbach bis 1600 gehörte, und der Herzschild symbolisiert die Dynastie von Dornberg und ihrer Katzenelnbogener Nachfolger, die das Gebiet beherrschten, bevor es 1479 hessisch wurde.

Das Wappen wurde am 25. Januar 1967 verliehen.[28]

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Wirtschaft und Verkehr

Im sogenannten Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Groß-Gerau Platz 58 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftschancen“.[29] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 16 von 401 und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftschancen“.[30]

Eisenbahn

Durch das Kreisgebiet verlaufen die Riedbahn, die Rhein-Main-Bahn und die Mainbahn. Der Nahverkehr ist in den Rhein-Main-Verkehrsverbund integriert. Insofern besitzen die S-Bahn-Linien S7, S8 und S9 mit ihren Haltepunkten sowie die übrigen Regionalhalte eine wichtige Bedeutung für das Kreisgebiet. Haltepunkte und Bahnhöfe befinden sich in Biebesheim am Rhein, Bischofsheim (Bahnhof Mainz-Bischofsheim), Büttelborn (Bahnhof Klein-Gerau), Gernsheim, Ginsheim-Gustavsburg (Bahnhof Mainz-Gustavsburg), Groß-Gerau (mit Groß-Gerau, Groß-Gerau-Dornberg und Dornheim), Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf (mit den Bahnhöfen Mörfelden und Walldorf), Nauheim, Raunheim, Riedstadt (mit Riedstadt-Wolfskehlen und Riedstadt-Goddelau), Rüsselsheim am Main (mit Bahnhof Rüsselsheim und Rüsselsheim Opelwerk) sowie Stockstadt am Rhein.

Straße

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 67 (Mannheim–Darmstadt–Mönchhof-Dreieck) und 60 (RüsselsheimBingen am Rhein), sowie einige Kilometer der A 3 (Frankfurter KreuzWiesbadener Kreuz), der A 5 (Anschlussstelle Langen/Mörfelden) und der A 671 (Mainspitz-DreieckWiesbaden). Ferner erschließen mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 42 (und deren alte Trasse, heute L 3482), B 44 und die B 486.

Flugverkehr

Ferner trägt der unmittelbar an das Kreisgebiet angrenzende Flughafen Frankfurt Main zur internationalen Anbindung des Landkreises bei.

Schifffahrt

Das Kreisgebiet wird im Westen vom Rhein und im Norden vom Main begrenzt, die beide für die Binnenschifffahrt große Bedeutung haben. In Gernsheim hat das Kreisgebiet einen Rheinhafen und am Main gibt es zwei Hafenanlagen, von denen eine, der Opelhafen Rüsselsheim, nicht mehr betrieben wird. Der Ölhafen Raunheim hingegen, ursprünglich gebaut für die dortige Caltex-Raffinerie, dient nunmehr der Treibstoffversorgung des Frankfurter Flughafens. Die Schleusenbauwerke der beiden untersten Mainstaustufen, der Staustufe Kostheim und der Staustufe Eddersheim, liegen am südlichen Mainufer und somit im Kreisgebiet, nämlich in Ginsheim-Gustavsburg bzw. in Kelsterbach.

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Städte und Gemeinden

Aktueller Stand

Kreisstadt ist die namensgebende Stadt Groß-Gerau. Bevölkerungsreichste Stadt des Landkreises ist mit 67.656 Einwohnern Rüsselsheim am Main. Die jüngste Stadt des Landkreises Groß-Gerau ist Ginsheim-Gustavsburg, die am 29. April 2013 zur Stadt erhoben wurde.

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(Einwohner am 31. Dezember 2023)[31]

Städte

  1. Gernsheim (11.006)
  2. Ginsheim-Gustavsburg (17.143)
  3. Groß-Gerau (26.614)
  4. Kelsterbach (17.365)
  5. Mörfelden-Walldorf (35.359)
  6. Raunheim (16.564)
  7. Riedstadt (24.464)
  8. Rüsselsheim am Main, Stadt mit Sonderstatus (67.656)

Gemeinden

  1. Biebesheim am Rhein (6.761)
  2. Bischofsheim (13.362)
  3. Büttelborn (15.068)
  4. Nauheim (10.856)
  5. Stockstadt am Rhein (6.332)
  6. Trebur (13.162)

Ehemalige Gemeinden

Die folgende Liste enthält alle ehemaligen Gemeinden des Landkreises Groß-Gerau und die Daten ihrer Eingemeindungen:[32][14]

Weitere Informationen Gemeinde, eingemeindet nach ...
Gemeindeeingemeindet nachDatum der
Eingemeindung
Anmerkung
AllmendfeldGernsheim31. Dezember 1971Gründung am 31. Oktober 1937
AstheimTrebur1. Januar 1977
BauschheimRüsselsheim1. Mai 1970
BerkachGroß-Gerau31. Dezember 1971
CrumstadtRiedstadt1. Januar 1977
DornbergGroß-Gerau1. April 1939
DornheimGroß-Gerau1. Januar 1977
ErfeldenRiedstadt1. Januar 1977
GeinsheimTrebur1. Januar 1977
GoddelauGoddelau-Wolfskehlen1. Juli 1973
Goddelau-WolfskehlenRiedstadt1. Januar 1977Gründung am 1. Juli 1973
HaßlochRüsselsheim1. April 1951
HessenaueTrebur1. Januar 1977Gründung am 1. Oktober 1951
Klein-GerauBüttelborn1. Januar 1977
Klein-RohrheimGernsheim31. Dezember 1971
KönigstädtenRüsselsheim1. Juli 1956
LeeheimRiedstadt1. Januar 1977
MörfeldenMörfelden-Walldorf1. Januar 1977
WalldorfMörfelden-Walldorf1. Januar 1977
WallerstädtenGroß-Gerau1. Januar 1977
WolfskehlenGoddelau-Wolfskehlen1. Juli 1973
WorfeldenBüttelborn1. Januar 1977
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Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Kreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen GG zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Commons: Landkreis Groß-Gerau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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