Das früher Agilla genannte Fischerdorf[2] wurde im Jahre 1874 in den damals neu errichteten Amtsbezirk Groß Friedrichsgraben[3] eingegliedert. Im Jahr 1785 wird die Größe des königlichen Fischerdorfs mit acht Feuerstellen (Haushaltungen) angegeben.[4]
Das Dorf gehörte bis 1945 zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs. Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 wurde Agilla in Haffwerder umbenannt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Ort im Januar 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde Haffwerder von der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit der gesamten nördlichen Hälfte Ostpreußens unter sowjetische Verwaltung gestellt.
Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Krasnoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Iljitschowski selski Sowet im Rajon Polessk zugeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Golowkinski selski Sowet. Von 2008 bis 2016 gehörte Krasnoje zur Landgemeinde Golowkinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Polessk.
Krasnoje ist Endpunkt der Regionalstraße 27A-A16 (ex R 514) aus Saranskoje(Laukischken). Auf der dem Kurischen Haff zugewandten Kanalseite verläuft die Kommunalstraße 27K-146 von Polessk (Labiau) nach Matrossowo(Gilge). Eine Autofähre über den Kanal gibt es im Gegensatz zur Zeit vor 1945 nicht mehr.
Die nächsten Bahnstationen sind der Stadtbahnhof Polessk (Labiau) und der Haltepunkt Scholochowo(Schelecken/Schlicken) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk(Königsberg – Tilsit).
Bis 1853 besuchten die meist evangelischen Einwohner Agillas die Stadtkirche Labiau (russisch: Polessk). Danach wurde der Ort in das Kirchspiel der Kirche Gilge (russisch: Matrossowo) einbezogen, dass sich seither „Kirchspiel Gilge-Agilla“ nannte. Als im Jahre 1909 in Juwendt (1938–1946: Möwenort, russisch: Rasino) eine eigenständige Kirchengemeinde (innerhalb des Pfarrverbands der Kirche Gilge) gegründet wurde, kam Agilla zu ihrem Seelsorgebezirk. Die Pfarrei Gilge-Agilla/Juwendt war bis 1945 Teil des Kirchenkreises Labiau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A-F, Halle 1821, S. 6, Ziffer 212.
Leopold Krug: Die Preussische Monarchie; topographisch, statistisch und wirthschaftlich dargestellt. Nach amtlichen Quellen. Teil I: Provinz Preussen. Berlin 1833, S. 255, Ziffer 6.
Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 143, Ziffer 3.
Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Königsberg: Berlin 1966, Kreis labiau, S. 2, Ziffer 3.