Krätzche (Musik)
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Ein Krätzche (Kölsch, auch Krätzge oder Krätzje, im rheinischen Regiolekt Krätzchen) bezeichnet im Kölner Raum mundartlich Lieder, die lustige Begebenheiten oder Streiche erzählen.[1][2]
Die Bezeichnung ist auf das Diminutiv Krätzchen, für kleinen Riss, Schrämmchen, Streich, Schlag, Stoß, Hau, Hieb, im übertragenen Sinne für Ulk, lustigen Streich, Schnurre oder Schwank zurückzuführen.[1] Krätzche werden nicht nur zum Karneval vorgetragen.
Der Krätzchesgesang zählt zu den ältesten Liedvortragsformen im Rheinland. Er ist äußerst sparsam instrumentiert und wird langsam dargeboten. Die Pausen sind bewusst gesetzt und "werden zur hohen Kunstform".[3] Die dargebotenen Alltagsschwänke sind meist Geschichten mit Biss und Hintersinn, gelegentlich auch nachdenkliche.[4] Bis in die 1970er Jahre wurden gesungene Krätzje nur als Marsch oder Walzer vorgetragen.[3]
Ursprünglich wurden "Krätzcher" (so eine der ripuarischen Mehrzahl-Formen) nicht singend vorgetragen, sondern als harmlose, teils auch derbe, kurze Geschichte als "heiteres Stücklein" vorgelesen, aus dem Gedächtnis vorgetragen oder aufgeschrieben.[1] Nicht vertonte, meist mündlich weiter gegebene "Verzällcher" sind heute, auch mangels Sprachkenntnis der kölschen Sprache bei Jüngeren, vergessen.[5]
Krätzchen-Sänger sollten ihre eigenen (erfundenen oder erleben) Geschichten selbst vortragen.[3]
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