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deutschsprachiger Internet-Radiosender mit Sitz in Steckborn in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kontrafunk ist ein deutschsprachiger Internet-Radiosender mit Sitz in Steckborn in der Schweiz. Er wurde 2022 durch den Journalisten Burkhard Müller-Ullrich gegründet.
Kontrafunk | |
Stimme der Vernunft | |
Hörfunksender (Aktiengesellschaft (Schweiz)) | |
Empfang | Internetradio (Livestream); regional DAB+ |
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Empfangsgebiet | weltweit; DAB+ in der Ostschweiz |
Sendestart | 21. Juni 2022 |
Geschäftsführer | Burkhard Müller-Ullrich |
Liste von Hörfunksendern | |
Website |
2022 gründete Müller-Ullrich als Aktiengesellschaft Kontrafunk AG, um im gleichnamigen Internetradio ein Hörfunkprogramm zu entwickeln. Nach eigenen Angaben sammelte er 1,2 Millionen Euro Startkapital. Die ersten 100.000 Euro habe ein „bekannter Journalist“ gespendet, so Müller-Ullrich, zudem mehrere Großspender mit Beteiligungsoptionen von 25.000 bis maximal 100.000 Euro. Die Gesamtsumme verteile sich auf 36 Investoren, nämlich „private Mittelständler“. Langfristig soll das Radio durch 12.000 „Patenschaften“ finanziert werden. Der Sitz des Radios ist im schweizerischen Cham.[1]
In seiner „Eröffnungsanprache“ sprach Müller-Ullrich von „hochmögenden Afterjournalisten“ und von angeblichen Tatsachen wie der, „dass die Erzählung von der drohenden Klimakatastrophe äußerst zweifelhaft“ sei.[1]
Kontrafunk sendet seit Sommer 2024 in der Ostschweiz über DAB+.[2]
Laut Müller-Ullrich (2022) bestand das Team zu Anfang aus 20 Redakteuren; etwa ein Drittel der Mitarbeiter kamen vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, ein Drittel von RT DE und ein Drittel aus anderen Bereichen.[1]
Zu den ehemaligen Mitarbeitern beim Kontrafunk gehörte die Moderatorin Jasmin Kosubek, die als Gastmoderatorin fast zwei Dutzend Sendungen leitete. Weitere Mitarbeiter sind/waren Volker-Andreas Thieme (ehemals Deutschlandfunk), Andreas Thiel, Aron Morhoff und Ilona Pfeffer.[1]
Empfohlen wurde Kontrafunk von dem AfD-Politiker Björn Höcke sowie dem ehemaligen Präsidenten des Verfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen. Auch Tichys Einblick und die Junge Freiheit warben dafür.[1]
Für Übermedien nannte der freie Journalist Andrej Reisin bei Kontrafunk manches „holprig“ oder „unfreiwillige Komik“, jedoch „weniger amüsant (…) [sei] die fortschreitende Anti-Impf-Rhetorik im Sinne der ‚Querdenker‘ und anderer Gegner:innen der Corona-Politik“; er entdeckte „zum Teil handfeste Desinformation“ und befand am Ende, der Kontrafunk wirke „zum großen Teil wie ein Altherren-Radio für eine abtretende Generation Konservativer, auch wenn man sich um einige junge Stimmen bemüh(e)“. Allerdings erscheine fraglich, „dass der Neuen Rechten hier ein reichweitenstarkes Medium zuwächst“, so sein Fazit.[1]
Im Februar 2024 griff die Taz in einem Text zur rechtsextremistischen österreichischen Politik-Website AUF1 den Kontrafunk als dessen Pendant im Radio auf, „der den Sound der AfD“ abbilde; Burkhard Müller-Ullrich habe die Anfang 2024 stattfindenden Proteste gegen Rechtsextremismus als „kulturelle(n) Bürgerkrieg zwischen Ja-Sagern und Widerständigen“ und die Demonstranten als „Fußtruppen der Herrschenden“ bezeichnet.[3] Kurz darauf nannte Michael Borgers im Deutschlandfunk den Kontrafunk als prominentes Beispiel für rechtskonservative Medien.[4]
Der Politikwissenschaftler Markus Linden befand, dass man bei Kontrafunk hinsichtlich des russischen Überfalls auf die Ukraine sich „distinguiert“ gebe, man lasse jedoch „Interviewpartner wie den Publizisten Jacques Baud unkommentiert denselben Unsinn“ verbreiten, was Linden zuvor „das Bestreiten des Offensichtlichen“ nannte.[5]
Ein Radiosender namens Kontrafunk spielt auch eine Rolle im autofiktionalen Roman Armageddon aus dem Jahr 2023. Sein Autor Matthias Matussek arbeitet mit seiner eigenen Sendung Matussek! fast seit Sendestart im Sommer 2022 regelmäßig für den realen Kontrafunk.[6]
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