Loading AI tools
Ressourcenverzehr durch Aneignungswettkampf Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Konkurrenzparadoxon bezeichnet man in der Volkswirtschaft das Modell einer Situation, in der Maßnahmen, die für ein einzelnes Wirtschaftssubjekt oder für eine einzelne Einheit Wettbewerbsvorteile bieten, ihr Ziel verfehlen, wenn sich alle Anderen ebenso verhalten. In manchen Fällen ist der Endzustand für alle (gemeinsam wie für jeden Einzelnen) sogar ungünstiger als zuvor. Der Begriff Konkurrenzparadoxon wurde vom deutschen Ökonomen Wolfgang Stützel geprägt. Es handelt sich um einen Fall einer Rationalitätenfalle. Stützel unterscheidet dabei drei Klassen von Konkurrenzparadoxa: Kreislaufparadoxa, klassische Paradoxa und Marx’sche Paradoxa.[1]
Konkret definiert und unterscheidet Wolfgang Stützel Gültigkeiten, die für einzelne Wirtschaftssubjekte bzw. einzelne Gruppen gelten (Partialsatz) und Gültigkeiten, die für die Gesamtheit der Wirtschaftssubjekte gilt (Globalsatz).
Hinsichtlich des Strebens nach Exportüberschüssen unterscheidet er wie folgt:[5]
Den Vorteil, den Einzelwirtschaften für sich (völlig legitim) erzielen möchten, zeigt sich bei gesamtwirtschaftlicher Betrachtung (Aggregation) häufig als sogenannter Vorsprungseffekt gegenüber notwendigen Nachhinkeeffekten Anderer. Werden Nachhinkeeffekte hingenommen, entsteht kein Konkurrenzparadoxon. Nur weil Einzelangebot und Einzelnachfrage sich elastischer als Gesamtangebot und Gesamtnachfrage erweisen, kann das klassische Konkurrenzparadoxon entstehen.[6]
Das Modell des Konkurrenzparadoxons wird manchmal von Befürwortern staatlicher Regulierung bzw. von Gegnern von Liberalisierungsmaßnahmen genutzt. Wird das Konkurrenzparadoxon so verwendet oder verstanden, dass es gegen wirtschaftlichen Wettbewerb argumentiere, ist dem entgegenzuhalten, dass im Wettbewerb Ineffizienzen beseitigt und neue, innovative Produkte hervorgebracht werden. Auf der Ebene einzelner Märkte leistet der Wettbewerb vorangetriebenen technischen Fortschritt – wenn auch die Einführung von Wettbewerb eben nur dazu führt, dass sich alle nun mehr anstrengen müssen, ohne dass es eine Steigerung des Outputs gibt.[7]
Wolfgang Stützel, der als FDP-Mitglied politisch liberale Überzeugungen vertrat und den Begriff des Konkurrenzparadoxons geprägt und konkret gefasst hat, unterschied drei Klassen von Konkurrenzparadoxa. 'Klassische' Konkurrenzparadoxa waren für ihn solche, die zu insgesamt wünschenswerteren Situationen (wie technischem Fortschritt, Versorgung der Konsumenten mit einer Vielfalt qualitativ höherwertiger Konsumgüter etc.) führen. Konkurrenzparadoxa, die dazu führen, dass für die Gesamtheit ein unerwünschtes, schädliches Ergebnis eintritt, bezeichnete er als 'Marx'sche Konkurrenzparadoxa' (beispielsweise die ruinöse Lohnkonkurrenz nach unten,[8] die sich bei Unterbeschäftigung und völliger Abwesenheit von Arbeitsrecht in frühen Phasen des 'Kapitalismus' ergeben hatte).[9]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.