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Kloster Itzehoe

ehemalige Zisterzienserinnenabtei in Itzehoe, heute evangelisches Damenstift Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Das Kloster Itzehoe ist eine ehemalige Zisterzienserinnenabtei in Itzehoe, die nach der Reformation zu einem adeligen evangelischen Damenstift umgewandelt wurde. Den Konvent der Damen leitet eine Äbtissin.

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Klosterhof mit dem Klosterhofteich und der St.-Laurentii-Kirche im Hintergrund
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Remise Kloster Itzehoe

Gründung und Verlegung

Das Kloster wurde ursprünglich – wohl in den 1230er Jahren – auf einer Wurt bei Ivenfleth an der Mündung der damals noch nicht eingedeichten Stör gegründet. 1263 siedelten die Zisterzienserinnen nach Itzehoe um; vermutlich nicht zuletzt wegen des gelegentlich auftretenden Hochwassers.[1]

Grundbesitz und Grundherrschaft

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Die Grundstücke des Gerichtsbezirks des Klosters sind in dieser Karte von 1848 in gelb dargestellt.
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Klosterhof mit dem Klosterhofteich vom Kirchturm St. Laurentii aus gesehen

Das Kloster war bereits bei seiner Gründung mit Grundbesitz ausgestattet worden und konnte seine Besitzungen in den folgenden Jahrhunderten ausbauen. Auch war die Nonnenabtei Itzehoe in vielen Gebieten Grund- und Gerichtsherr und konnte von ihren dort lebenden Klosteruntertanen Abgaben fordern; allerdings bildeten diese Gebiete keine räumlich geschlossene Grundherrschaft.[2] So wurde das Kloster durch Schenkungen und Ankäufe 1383 alleiniger Grundeigentümer des mehr als 50 km entfernten Dorfes Langwedel am Brahmsee. Die freien Bauern hatten ihre Steuern vierteljährlich zu bezahlen; erst unter preußischer Verwaltung wurde dieses Rechtsverhältnis 1867 beendet.

Auf dem oft so genannten Galgenberg war die Richtstätte des Klosters.

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Umwandlung in ein adeliges Damenstift

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Denkmal der Äbtissin Juliane von Hessen im Klosterhof

Nach der Reformation wurde das Kloster 1541 in ein evangelisches Damenstift (Konvent) umgewandelt, als das es nach wie vor besteht.[3] Die Konventualinnen sind unverheiratete oder verwitwete, meist adlige Damen. An der Spitze des Konvents steht eine (in der Regel) gewählte Äbtissin, unterstützt von einer Priorin. Der sogenannte Verbitter vertritt juristische Belange und wirtschaftliche Interessen des Konvents gegenüber Dritten.

1683 wurde Prinzessin Dorothea Louise von Sonderburg-Augustenburg (1663–1721) von Christian V., König von Dänemark und Norwegen, gegen die Statuten zur Äbtissin ernannt. Erst 1687 konnte sie ihr Amt antreten; neun Jahre später (1696) errichtete sie das repräsentative Äbtissinnenhaus (Klosterhof 7).

Das Klostergebiet im 19. und 20. Jahrhundert

In Itzehoe bildeten der Klosterhof bei der St.-Laurentii-Kirche, auf dem sich noch heute ehemalige Klostergebäude befinden, und das übrige dem Kloster gehörige Gebiet eine von mehreren Jurisdiktionen und schließlich eine eigenständige Landgemeinde, die die Ausbreitung der Stadtjurisdiktion bzw. der Stadtgemeinde Itzehoe bis ins 20. Jahrhundert hinein erschwerte. Das letzte Gebiet dieser eigenständigen Landgemeinde war der Klosterhof, der eine Enklave inmitten Itzehoes bildete. Er wurde schließlich 1935/36 zwangsweise nach Itzehoe eingemeindet.[4]

Geblieben ist dem Adeligen Kloster vor allem Grund- und Waldeigentum. So ist es beispielsweise Grundeigentümer des Geländes des Schwimmzentrums Itzehoe, dessen Bau auf einem erbbaurechtlichen Vertrag mit dem Adeligen Kloster beruht. Auch der an die Stadt Itzehoe verpachtete Stormsteich gehört dem Kloster. Ferner ist es Waldeigentümer des Itzehoer Klosterforsts und 75 Hektar Wald, die 20 Kilometer nördlich von Itzehoe liegen. Bis 2013 gehörte auch der Hackstruck innerhalb Itzehoes dazu, welcher an das Klinikum Itzehoe verkauft wurde.[5]

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Äbtissinnen, Priorinnen und Verbitter des Klosters Itzehoe

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Grabstein für Äbtissinnen aus der Familie von Ahlefeldt
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Grabmale der Äbtissinnen Prinzessin Marie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg
und
Charlotte von Rumohr
Weitere Informationen Äbtissinnen, Name ...
Weitere Informationen Verbitter, Name ...
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Einzelnachweise

Literatur

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