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Kloster in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Kloster Au/Äu ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift und jetziges Franziskanerinnenkloster bei Au am Inn in Bayern im Erzbistum München und Freising.
Um 780 wurde durch die Mönche Baldung (Balduin) und Hrodbert eine Zelle gegründet. 1122 wurde von Erzbischof Konrad I. von Salzburg ein Augustinerchorherrenstift gegründet, das der Heiligen Maria, St. Felicitas und St. Vitalis gewidmet war.
Ein Traditionsbuch des Klosters aus dem 12. Jahrhundert ist erhalten, mit Nachträgen, die bis ins frühe 14. Jahrhundert reichen. Ihm sind urbarielle Einträge aus dem 13. Jahrhundert beigebunden. Die Handschrift ist auf den Seiten von Bavarikon einzusehen. Das Traditionsbuch selbst erschien erstmals im Rahmen des ersten Bandes der Monumenta Boica 1763 im Druck. Eine Edition inklusive der Nachträge und des beigebundenen Werks wurde 1880 gedruckt, zusammen mit dem Codex Falkensteinensis und dem Traditionsbuch des Klosters Gars.
Etwa 1000 Handschriften gingen mit einem Brand der Stiftsbibliothek im Jahr 1686 verloren. Der Graubündner Domenico Cristoforo Zuccalli setzte ab 1687 einen bereits vorher begonnenen Neubau der Konventsgebäude fort und ließ bis 1711 eine schlossartige Anlage im Barockstil mit mehreren Innenhöfen und der zweitürmigen Stiftskirche St. Maria entstehen. Deren Ausstattung mit Deckenfresken und Altarbildern wurde von Franz Mareis aus Wasserburg bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts fertiggestellt.
Das Kloster wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die kulturhistorisch bedeutsame, von Domenico Christoforo Zuccalli entworfene Kirche wurde Pfarrkirche, das Kloster gelangte in den Privatbesitz von Joseph Ernst von Koch-Sternfeld. 605 Bücher der Klosterbibliothek erhielt die Universitätsbibliothek in Landshut.
Quelle[1]
1853 übernahmen Dillinger Franziskanerinnen aus Dillingen an der Donau die Klostergebäude. 1854 wurde die unabhängige Kongregation der Franziskanerinnen von Au am Inn gegründet. Mit einer kurzen Unterbrechung in der Zeit des Nationalsozialismus widmen sich die Franziskanerinnen der Erziehung und Bildung. Aus einer 1970 gegründeten Sonderschule hat sich eine heilpädagogische Einrichtung zur Bildung und Lebensbegleitung behinderter Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsenen mit Förderschule, Tagesstätte und Heim für geistig- und körperbehinderte Kinder entwickelt, das „Franziskushaus Au am Inn“[3]. Die Schwestern haben seit 1921 auch in Brasilien Niederlassungen gegründet, aus denen eine eigene Kongregation entstand, die Franziskanerinnen da Ação Pastoral.[4]
Das Orgelwerk im historischen Orgelgehäuse aus dem 18. Jahrhundert wurde 2004 von der schweizerischen Orgelbaufirma Mathis (Näfels) errichtet. Das rein mechanische Schleifladen-Instrument hat 21 Register (ca. 1400 Pfeifen) auf zwei Manualen und Pedal. Die Disposition entspricht einem barocken Klangbild.[5]
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Klosterkirche und Umgebung sind ein beliebtes Ausflugsziel. Am vierten Wochenende im Oktober findet jährlich ein großer Töpfermarkt mit ca. 50 Ausstellern statt.
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